Brauhund
Wien
AUT

Der Brauhund ist umgezogen. Seit wenigen Wochen residiert der Brauhund in der Schweglerstraße. Nur wenige hundert Meter sind es, die den alten Brauhund vom neuen trennen – er befindet sich immer noch im 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus, einem der buntesten und multinationalsten Bezirke der Stadt.

Um es vorwegzunehmen: Der Umzug hat der Bierbar gutgetan. Die neuen Räumlichkeiten sind etwas großzügiger, etwas ordentlicher, etwas aufgeräumter, und all das, ohne dabei an Charakter zu verlieren oder gar zu ordentlich, zu fein und vielleicht sogar zu steril zu werden. Lukas Lang ist es gelungen, den Stil beizubehalten, die Fassbierauswahl etwas zu verbessern und die Atmosphäre ansprechender zu machen.

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der Eingang zum neuen Brauhund

Strömender Regen begleitet mich bei meinem Spaziergang zum Brauhund, und tropfnass betrete ich die Bar, schüttele mich wie ein (Brau-) Hund und suche mir einen Platz. Es ist Sonntagabend und nicht allzu viel los. Die Wiener Biertrinker kämpfen noch mit ihrem Kater und lecken ihre Wunden – irgendwann in den frühen Morgenstunden dieses Sonntags ist das zweitägige Craft Bier Fest Wien in der Marxhalle zu Ende gegangen, und wer weiß, welches Bierangebot auf diesem Festival lockt und wie viele Biere am Donnerstagabend vor dem Festival schon bei diversen Tap Takeovers und anderen Verkostungsveranstaltungen quer durch die Stadt im Angebot waren, der kann sich vorstellen, dass heute, nach drei Tagen exzessivem Verkosten, die Bierbars der Stadt eher spärlich besucht sind.

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warme Farben dominieren die Atmosphäre

Auch hier im Brauhund hatte ein Tap Takeover, ein TTO, stattgefunden, und zwar mit Bieren der Superfreunde aus Berlin. Beziehungsweise mittlerweile aus Hamburg, denn vor wenigen Wochen erst haben sie ihren Superfreunde Store in der Hansestadt eröffnet.

So bestell ich mir denn auch als erstes ein Session IPA, gebraut von den Superfreunden in Kollaboration mit BrewAge aus Wien, und zwar im CraftZentrum Berlin, das mittlerweile von BRŁO übernommen worden ist. Gewissermaßen also ein Drei-Städte-Sud: Hamburg, Wien, Berlin.

Süffig ist’s. Ein paar angenehme Hopfennoten in der Nase, eine kräftige Hopfenbittere auf der Zunge und am Gaumen. Lediglich ein ganz leichter Kartongeschmack stört ein wenig. Insgesamt aber ein ordentliches Zischbier, das ich jederzeit und überall einem Allerwelts-Fernsehbier vorziehen würde.

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mehr Zapfhähne als vorher

Bier trinken macht hungrig, und so kann ich mich freuen, dass es im neuen Brauhund ein paar Kleinigkeiten zu essen gibt. Ich frage Lukas, was er mir empfehlen kann, und er gibt unumwunden zu: Am Ende des Bierfestival-Wochenendes sei die Auswahl nicht mehr arg groß, aber ein paar Käsekrainer mit Senf und Brot hätte er schon noch. „Passt!“, denke ich mir. Etwas Deftiges und etwas für Wien sehr Typisches – das ist doch ein guter Abschluss des Tages. Und bei dem grätzigen Regen tut eine heiße und gehaltvolle Wurst sowieso besonders gut.

Begleitet werden die Würste von einem weiteren Superfreunde-Bier, diesmal dem Oldschool Ale, einem Altbier. Ob es nun so richtig altbiertypisch schmeckt? Ich weiß ja nicht. Es ist schon ein wenig fruchtiger, als die meisten in der Düsseldorfer Altstadt erhältlichen Biere, aber die Farbe, der Schaum und die leichte, dezente Röstigkeit passen schon. Mir gefällt‘s jedenfalls, und mit den Würsten harmoniert es auch ganz vorzüglich.

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das Fassbierangebot wird ergänzt durch einen gut bestückten Bierkühlschrank

Ähnlich wie die Wiener Recken auf dem Craft Bier Fest Wien habe auch ich mit der Toer de Geuze ein sehr bieriges Wochenende hinter mir, und so beschränke ich mich auf diese beiden Biere. Noch einmal sehe ich mich um: Lukas ist es gelungen, das Flair des alten Brauhunds beizubehalten. Es sind nun mehr Zapfhähne; die Fassbierauswahl ist somit leicht gewachsen. Aber nur leicht – es muss pro Zapfhahn schließlich auch genügend Umsatz gesichert sein, damit das Bier nicht schon am Hahn schlecht wird. Zur Ergänzung steht ein großer Kühlschrank mit Flaschenbierspezialitäten direkt neben der Theke. Ich luge durch die Glasscheibe: Sehr verlockend. Aber für heute muss es wirklich genug sein.

Drinnen verabschieden mich die merkwürdigen Kunstwerke, die schon im alten Brauhund an der Wand hingen. Draußen erwartet mich der strömende Regen…

Die Bierbar Brauhund ist täglich ab 17: 00 Uhr bis morgens um 02:00 Uhr durchgehend geöffnet; sonntags schon ab 15:00 Uhr. Kein Ruhetag. Von der Straßenbahnhaltestelle Guntherstraße der Linie 9 ist der Brauhund nur wenige Schritte entfernt.

Bilder

Brauhund
Schweglerstraße 48
1150 Wien
Österreich

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