Drank Sinatra
Dornbirn
AUT

Große Bierkunst aus Österreich

Reklame?*

„Ich habe euch erneut etwas Besonderes aus Vorarlberg, exklusiv vom Beershop meines Vertrauens, Hops & Malt in Dornbirn, eingepackt“, lese ich begeistert. Gerade eben habe ich das kleine Päckchen geöffnet und angesichts des Absenders schon geahnt, dass mich eine wunderbare Bierspezialität erwartet.

Unser Freund, der Biersommelier Dominik Ahmidou-Fend aus Dornbirn, hat sich den exorbitant hohen Preisen für ein Päckchen zwischen Österreich und Deutschland gestellt. Es sind zwar nur ein paar Kilometer von Dornbirn bis Burgberg, aber dazwischen liegt eine Staatsgrenze, also ist nicht die Entfernung entscheidend, sondern die Internationalität. Sage und schreibe vierzehn Euro verlangt die Post für den Transport, und österreichisch-bürokratischer Genauigkeit folgend ist auch der Anteil der Lkw-Maut auf dem Kassenbon sorgfältig und separat aufgeführt: 0,19 €.

Vorsichtig rolle ich die große Bügelflasche aus der Noppenfolie und stelle sie vor mich hin. Zum Glück hat sie überlebt – alles ist gut gegangen.

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Drank Sinatra – frisch ausgepackt

Drank Sinatra nennt sich das Bier, und auf dem Vorderetikett ist noch vermerkt „Barrel Aged Rum Finish“.

Deutlich ausführlicher dann das Rückenetikett: „Das Egger Keckeis Rum Finish ist ein heller Bock in Keckeis Frank Sinatra Rum Fässern gelagert.“ Schon erschließt sich der Humor in der Benennung des Biers. Keckeis ist eine Destillerie in Rankweil; Frank Keckeis produziert seit 2008 seine eigenen Spirituosen, zunächst Whisky, später dann auch Gin und Rum. Irgendwann muss wohl eine seiner Rumsorten Frank Sinatra geheißen haben. Das Egger schließlich verweist auf die Herkunft des Ausgangsbiers, des hellen Bocks, aus der Brauerei Egg im gleichnamigen Dörfchen in Vorarlberg.

Verantwortlich für die Zusammenstellung dieses durch und durch lokalen Produkts ist der Dornbirner Bottle Shop hops&malt trading e.U., deren Besitzer Dietmar und Dunja immer mal wieder ganz besondere Spezialitäten produzieren (lassen).

Vor einigen Wochen haben wir mir deren Bier Siren’s Call schon eine herrlich sinnliche Aromen- und Geschmackswelt betreten, und so sind wir nun ganz besonders neugierig. Von „schöner rotgoldener Farbe“ ist auf dem Rückenetikett die Rede, von Geruch nach Apfel, Birne, Quitte und Vanille, von Rum- und Barrique-Aroma, von „deutlichen Noten von Dörrobst und Rum“, einem „weichen, feinherben Mundgefühl“ und von einem „langen, wärmenden Nachtrunk“. Schon während ich das Etikett lese, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

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das Rückenetikett macht schon beim Lesen Lust auf die Verkostung

Aber vor den Genuss haben die Götter die Geduld gesetzt. Ein paar Tage wenigstens, zwei oder drei, sollte das Bier schon im Kühlschrank ruhen, sich von den Strapazen des Transports erholen, kühl werden und eventuelle Trubstoffe am Boden der Flasche abscheiden.

Am 10. Mai 2020 ist es mit der Geduld aber vorbei. Es ist später Nachmittag, wir haben zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise wieder Besuch, denn die strengen Kontaktbeschränkungen sind ein wenig gelockert worden. Wir sitzen auf dem Balkon in der Sonne, halten vorsichtig Abstand voneinander, aber genießen es, endlich wieder beisammen zu sitzen und nicht nur zu telefonieren oder über Video-Calls einander zu sehen. So ein Anlass muss mit einem entsprechenden Bier gewürdigt werden!

In kräftigem Orange mit einer dünnen, weißen Schaumschicht steht das Bier im Glas. Es ist leicht trüb und leuchtet in der Nachmittagssonne vor dem blauen Himmel. Ein feiner Duft mit ausgeprägten Holznoten, leichten Vanilletönen und nur dezent zurückhaltendem Rum-Aroma steigt auf. Ein feiner, fruchtiger Hauch … ist das Birne oder Quitte, wie auf dem Etikett beschrieben? Viel zu schnell verweht dieser Hauch.

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Verkostung mit bester Aussicht

Wir nehmen einen vorsichtigen Schluck. Weich und fast schon kremig fließt das Bier über die Zunge und den Gaumen. Ganz leicht holzig-adstringierend wirkt es auf der Zunge, aber schwächer als ein kräftiger Schwarztee. Retronasal werden die Rumnoten deutlicher, und da kommen auch Aromen von Trockenfrüchten zum Vorschein. Weich rinnt das Bier den Rachen hinunter, und nach dem Schluck kommt eine dezente alkoholische Wärme. Nicht so scharf, wie bei einem Cognac, aber doch spürbar.

Unser Besuch greift zum Telefon und ruft ihren Mann an: „Du musst auch vorbeikommen, hier gibt es göttliches Bier!“

Diesem Kommentar von neutraler Seite möchte ich dann doch nichts mehr hinzufügen …

Ein großes Lob also an den Dornbirner Bottle Shop hops&malt trading e.U. und einen ebenso großen Dank an den Biersommelier Dominik Ahmidou-Fend. Große Bierkunst!

Auspacken und Verkostung

Drank Sinatra
hops&malt trading e.U.
Eisengasse 2
6850 Dornbirn
Österreich

* Reklame? Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die Beschreibung von Artikeln, die ich kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen habe, Reklame ist. Im Zweifelsfall sollte ein Blogbeitrag daher entsprechend gekennzeichnet werden. Ich habe die Flasche Drank Sinatra vom Biersommelier Dominik Ahmidou-Fend aus Vorarlberg gratis bekommen, der der Firma hops&malt trading e.U. nahesteht. Bei der Rezension habe ich versucht, mich davon nicht beeinflussen zu lassen.

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