Nachtrag 28. Januar 2023: Rund acht Jahre sind vergangen. Heute bin ich mal wieder in Hamburg, um gleich im Keller des Rathauses den Senatsbockanstich mitzufeiern. Aber bis dahin sind es noch gute zwei Stunden. Was mache ich so lange?
Klarer Fall: Ich gehe mit guten Freunden, die ebenfalls zum Senatsbockanstich wollen, auf ein Bier in die Gröninger Privatbrauerei. Punkt vier Uhr, also zu der Uhrzeit, zu der der Bierkeller aufmachen soll, kommen wir dort an und staunen: Da hat sich doch tatsächlich schon eine Traube Bierdurstiger gebildet, die auf der Straße wartet, bis die Tore endlich aufgemacht werden.
Das Personal unten hat aber alles gut im Griff. Die Menschentraube löst sich rasch auf und verteilt sich in den Kellern; wir finden auch ein schönes Plätzchen, und Augenblicke später steht auch ein feines Bier vor uns.
wenn dieses Schwarze Brett keinen Appetit macht, dann weiß ich auch nicht
Und da Bier trinken, wie wir alle wissen, auch hungrig macht, ergänzen wir das Bier schnell noch mit einem Teller deftigen Essens. Hm! Passt!
Lange sitzen wir natürlich nicht, denn der andere Termin treibt uns weiter. Aber für ein schnelles (und gutes!) Bier und was zu Essen hat alles gut gepasst.
Gröninger Privatbrauerei
Nachtrag 5. Januar 2015: Heute, zu Jahresbeginn, leider kein Saisonbier, dafür aber das gewohnt gute Gröninger Pils.
Gröninger Privatbrauerei
Die Speisen, die dazu gereicht werden, sind einfach, rustikal, aber lecker. Ob Brotzeitplatte, ein halbes Dutzend Rostbratwürste mit Sauerkraut oder eine Schweinshaxe. Neben einer Handvoll fertiger Gerichte gibt es auch ein großes, nicht minder rustikales Büffet, an dem die Speisen nach Gewicht verkauft werden. So sollte auch der hungrigste Gast hier eine gute Grundlage für seinen Bierkonsum finden können.
Gröninger Privatbrauerei
Nachtrag 29. April 2014: Diesmal hatte ich ein wenig mehr Zeit und konnte nicht nur das Bier, sondern auch die Atmosphäre genießen und etwas essen.
Die weitläufigen Keller, die mehrere Häuserblocks miteinander verbinden, sind ein Erlebnis für sich – viele Meter weit kann man von einem kleinen Gastraum zum nächsten laufen und sich den schönsten, gemütlichsten oder lustigsten Schankraum aussuchen. Mittendrin stehen die drei kupfernen Geräte des Kaspar-Schulz-Sudwerks und verleihen dem Keller einen ganz besonderen Glanz.
Ansonsten sind aber auch die Gewölbe und die rustikal-gemütliche Einrichtung selbst bereits ausreichend, hier eine sehr einladende Bierkeller-Stimmung zu erzeugen.
Als Standardbiere werden die Hanseaten-Weiße (sehr vollmundig und mit deutlichen Gewürznelken-Noten) und das Gröninger Pils (sehr dunkel, kräftig und aromatisch, aber stilistisch definitiv kein Pils, sondern geschmacklich eher an den einen oder anderen Oberpfälzer Zoigl erinnernd) ausgeschenkt. Daneben gab es heute aber auch noch ein Saisonbier: Einen Maibock. Süßlich, süffig und kräftig. Durchaus lecker!
Braukessel und Maibock-Werbung
Die jungen Damen und Herren im Service waren sehr schnell und aufmerksam, mein Essen leider enttäuschend. Der Brotzeitteller schien schon vor ein paar Stunden vorbereitet und dann in die Kühlung gestellt worden zu sein. Der rohe Schinken hatte Wasser gezogen und sah aus wie eine Wiese nach einer taufeuchten Nacht. Zum Ausgleich dafür war das Brot angetrocknet und schon etwas hart. Der Salat war weich und hing schon ein wenig traurig und schlapp herunter. Pluspunkt: Meine diesbezügliche Reklamation wurde mit ehrlichem Interesse und Bedauern aufgenommen, und ich bekam zum Trost ein Bier spendiert. Fair genug. Es kann immer mal etwas schief gehen in der Küche, und wenn man die Kritik dann akzeptiert und eine Kompensation anbietet, dann ist es auch in Ordnung. Das habe ich anderswo leider schon viel schlimmer erlebt.
Gröninger Privatbrauerei
Der 23. Juni 1995 war leider von etwas Eile geprägt. Während eines Stadtrundgangs mit offiziellen Gästen mal schnell davon geschlichen, in das Brauhaus der Gröninger Privatbrauerei gegangen, ein Bier getrunken, ein Foto gemacht, und wieder zurück in die Gruppe gemogelt …
ein Bild vom Blitzbesuch
Eigentlich keine Grundlage für einen soliden Bericht – aber witzig war’s. Und das Bier war prima: Ein hopfiges, herbes und gleichzeitig aromatisches Pils!
Der Keller der Gröninger Privatbrauerei ist montags bis freitags ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet, sonnabends und feiertags ab 17:00 Uhr und sonntags ab 15:00 Uhr. Zu erreichen ist er am besten mit der U-Bahn-Linie 1, Station Meßberg, von dort aus sind es gerade einmal 150 m.
Groeninger Privatbrauerei
Willy Brandt Straße 47
20 457 Hamburg
Hamburg
Deutschland
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