Eigentlich ist es ja nicht meine Art, die Reklametrommel zu rühren für Veranstaltungen, an denen ich noch nicht einmal selber teilnehmen kann / verhindert bin / von weitem neidisch zukucken muss, weil ich anderweitig gebunden bin.
Aber vielleicht ist es angebracht, bei den Hamburger Bierinseln 2015 am 11. Juli 2015 einmal eine Ausnahme zu machen. Zu viel hat sich in den vergangenen Monaten, den letzten zwei, drei Jahren in Hamburg getan. Zu groß ist die Gefahr, dass begeisterte Biertrinker nach Hamburg reisen, hier ein verlängertes Wochenende verbringen und nach ihrer Rückkehr feststellen, dass sie außer Holsten und Astra (letzteres ja wenigstens mit guter Werbung, die den Kiez so pfiffig persifliert, das er selber gar nicht merkt, wie er auf den Arm genommen wird) höchstens noch das Block-Bräu an den Landungsbrücken probiert haben. Austauschbare Biere ohne echten und eigenständigen Charakter also.
Und dabei gäbe es so viel Bieriges zu entdecken!
Das Bierland zum Beispiel. Ein ehemaliger Kolonialwarenladen in der Seumestraße, und jetzt ein Paradies zum durch die Regale schlendern, exotische Biere entdecken und unendliche lange Biergespräche mit Esther Isaak zu führen.
Den Galopper des Jahres vielleicht? Direkt neben der Flora am Schulterblatt. Gerrit Lerchs Szenekneipe mit einem halben Dutzend Fassbieren und vielleicht zwei Dutzend Flaschenbieren. Alle lecker, viel Exotisches dabei, immer wieder was Neues. Bierkultur in rustikaler Atmosphäre.
Oder das Schanzenviertel mit Ratsherrnbrauerei, Craft Beer Store und Altem Mädchen. Unendlich große Auswahl, etwas für die Ich-muss-auch-dabei-sein-egal-um-was-es-geht-Szene, hochpreisig, aber auch mit viel Craft-Bier-Enthusiasmus und vielen Craft-Bier-Enthusiasten als regelmäßige Besucher.
Wie wäre es mit einer der neu entstandenen Kleinbrauereien? Simon Siemsglüß‘ Buddelship in Stellingen beispielsweise? Ein Ein-Mann-Betrieb mit grandiosen Bieren und genauso grandiosen Etiketten.
Und es bleiben auch noch viele Adressen, die selbst mir als Bierreisendem noch unbekannt sind, sei es, weil sie gerade erst eröffnet haben, sei es, weil sie mir bisher einfach durchgerutscht sind. Alles Elbe, Beyond Beer, Schankwirtschaft, …
Man müsste sich einen Tag Zeit nehmen und alle diese Adressen hintereinander abklappern können. Mal hier ein Bier trinken, mal da ein Schwätzchen halten.
Und genau das ist am 11. Juli 2015 im Rahmen der Bierinseln Hamburg möglich. Ein Craft Beer Crawl kreuz und quer durch die Stadt. Unter der Schirmherrschaft von Biersommelier-Weltmeister Oliver Wesseloh von der Kehrwieder Kreativbrauerei. Von 12:00 Uhr mittags bis abends um 20:00 Uhr. Mit Abschlussparty bis 23:00 Uhr. An fast allen nennenswert bierigen Orten der Stadt warten Bierhändler, Bierbrauer, Bierliebhaber, Biersensoriker auf spannende Gespräche, bieten leckere Bierverkostungen und sind bereit für interessante Diskussionen.
Mehr Informationen unter Bierinseln Hamburg.
Aber ich habe ein paar Bitten an diejenigen von Euch, die daran teilnehmen:
Erstens: Trinkt überall ein Bier für mich mit.
Zweitens: Grüßt alle herzlich von mir.
Und drittens: Schwärmt mir hinterher nicht vor, wie toll das alles war. Es ist so schon ärgerlich genug, dass ich in der schönsten Stadt Deutschlands bei diesem Ereignis nicht dabei sein kann. Ich beneide Euch!
Ach ja, und wer tatsächlich und unverständlicherweise der Meinung ist, dass Berlin oder München auch schöne Städte seien, der möge von mir aus auch dort bei den Bierinseln sein Glück suchen und finden…
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