„Hier kann man hingehen, muss es aber nicht“, so lautet mein persönliches Fazit nach einem kurzen Besuch am 27. September 2013.
Das Ludwigsburger Brauhaus am Solitudeplatz befindet sich im unteren Stockwerk eines Geschäftsgebäudes direkt gegenüber vom Bahnhof, ein wenig in die Ecke gequetscht, und davor, auf dem Solitudeplatz selbst, gehört ein kleiner, eher schlichter Biergarten mit dazu. Auf der in dunklem Kupfer gehaltenen und hinter einem dicken, schmiedeeisernen Gitter abgetrennten Brauerei direkt am Eingang des Restaurantbereiches entstehen vier verschiedene Biere – ein naturtrübes Helles, ein Weizen, ein Alt und ein wechselndes Saisonbier.
Laut Getränkekarte gibt es die Biere in 0,3 und 0,5 l Größe, was ein Verkosten aller vier Sorten bereits zur Mittagszeit leider unmöglich macht. Die durchaus schnelle, aber nicht gerade herzlich und freundlich wirkende, junge Kellnerin sah auch keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern – sie wirkte noch nicht einmal so, als würde sie ernsthaft darüber nachdenken, ob nicht auch kleinere Probiergläschen oder ein Aufteilen der Mindestbestellmenge von 0,3 l auf zwei Biersorten möglich wäre oder nicht. Es schien ihr egal.
Ich musste mich also auf maximal zwei Biersorten beschränken und wählte zunächst das Altbier, das aber abgesehen von der Farbe nicht viel mit dem Düsseldorfer Bierstil gemein hatte. Ein wenig dumpf, muffig und leider zu warm gezapft kam es daher, wenig aromatisch, wenig frisch. War es überlagert? Vorgezapft und abgestanden? Oder nicht ordentlich gebraut? Ich weiß es nicht.
In ungebrochenem Optimismus bestellte ich mir noch das Naturtrüb, ein klassisches ungefiltertes Helles, wie es in jeder Gasthausbrauerei angeboten wird. Aber auch hier das Gefühl der fehlenden Frische, der leichten Dumpfheit. Schade!
Das Brauhaus bietet während der Woche für wenig Geld ein Tagesessen an – für gerade mal sechs Euro wurde ein paniertes Schollenfilet mit Kartoffelsalat angeboten. Leider auch hier eine Enttäuschung. Die Scholle war knochentrocken und die Panade steinhart. Als ich auf die obligatorische Frage der Kellnerin, ob alles in Ordnung gewesen sei, wahrheitsgemäß mit nein antwortete, und die trockene Scholle kritisierte, hieß es: „Ich sag‘ in der Küche Bescheid.“ Und dabei beließ die gute Dame es dann auch. Keine Rückkopplung aus der Küche, keine Entschuldigung, keine Erklärung. – Na danke, dann braucht man den Gast auch nicht zu fragen.
In der Summe also ein Brauhaus, das man – trotz der nicht ungemütlichen Einrichtung – nicht zwingend zu besuchen braucht. Der Vollzähligkeit halber kann man hier mal hin, mehr aber offensichtlich auch nicht.
Das Ludwigsburger Brauhaus am Solitudeplatz ist täglich ab 11:00 Uhr geöffnet und bietet mittags, außer sonntags, ein preiswertes Tagesgericht an. Parkplätze gibt es in den Parkhäusern in der Innenstadt Ludwigsburgs; in der unmittelbar nebenan verlaufenden Myliusstraße ist die Parkzeit auf 20 min beschränkt und damit zu kurz.
Ludwigsburger Brauhaus am Solitudeplatz
Bahnhofstraße 17
71 638 Ludwigsburg
Baden-Württemberg
Deutschland
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