Ambräusianum Ambros Michael Mahr
Bamberg
DEU

Eine Gasthausbrauerei in Bamberg? Auf den ersten Blick scheint es seltsam – in der Stadt, in der das Herz der fränkischen Brauereiszene schlägt, ist es dort tatsächlich wirtschaftlich machbar, noch eine weitere, eine moderne, eine Kleinst-Brauerei zu eröffnen? Und noch dazu direkt neben dem weltberühmten Schlenkerla?

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Ambräusianum Ambros Michael Mahr

Offensichtlich ja – denn das Ambräusianum, das wir am 9. Dezember 2008 besuchten, existiert mittlerweile seit einigen Jahren und scheint somit gut angenommen zu werden. Neugierig betraten wir also den Gastraum. Weihnachtlich geschmückt, hell, mit der kupfern glänzenden kleinen Sudanlage inmitten des Gastraumes empfing uns eine warme, freundliche Atmosphäre. Die jungen und freundlichen Bedienungen waren sehr aufmerksam, und blitzschnell hatten wir die Speisekarte in der Hand. Freudige Überraschung gleich auf den ersten Blick: Endlich mal eine deutsche Gasthausbrauerei, die von den hier hergestellten Bieren kleine Proben anbietet – dreimal 0,1 l für die drei Standardsorten Hell, Weizen und Dunkel. Und dazu gab’s, der Jahreszeit entsprechend, auch noch einen Bock – den aber nur im normal großen Glas, also als Halbliterportion.

Alles, was wir bestellt hatten, wurde uns im Nu serviert, und mit großem Appetit machten wir uns über die rustikale und preiswerte fränkische Brotzeit her. Lecker!

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das kupferne Sudwerk

Und das Bier?

Oh je, das Bier. Am liebsten würde ich es ja verschweigen … Ausgerechnet hier am Nabel der Bierwelt werden die üblichen drei Standardbiere angeboten: Hell, Weizen, Dunkel. Das Helle süßlich, mild, nach meinem persönlichen Empfinden enttäuschend. Das Weizen wässrig, ohne Körper, mit nicht unangenehmen Nelken- und Kümmelnoten, aber viel zu dünn. Das Dunkle süßlich und melanoidinig geprägt, geradezu aufdringlich mastig.

Meine ganzen Hoffnungen richteten sich nun auf den 7,8 % starken Ambräusiator, den Doppelbock. Aber auch hier Enttäuschung – zuckrige Restsüße, als ob die Hefe kurz vor Schluss entkräftet die Gärung eingestellt hat, oder als ob der Bock noch locker bis Februar nächsten Jahres hätte lagern müssen. Kein malziger Körper, nein, nur diese Zuckersüße …

Schade. Denn das Ambiente und die Brotzeit würden uns jederzeit wieder hierher locken.

Bilder

Ambräusianum Ambros Michael Mahr
Dominikanerstraße 10
96 049 Bamberg
Bayern
Deutschland

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