Ach, München, was ist es doch schön auf dem Oktoberfest
(Lese- und Hörprobe)

Reklame?*

Weltweit jammern Millionen von Oktoberfest-Liebhabern: Heute wäre das mittlere Wochenende, das sogenannte Italiener-Wochenende, des wohl größten Volksfests der Welt gewesen, doch CoViD-19 hat dafür gesorgt, dass es zum ersten Mal seit Menschengedenken nicht stattfindet. Stattdessen sind wir gezwungen, entweder im kleinen, familiären Kreis zu feiern oder gleich gar zuhause zu bleiben.

Zuhause zu bleiben? Keine schlechte Option, wenn man zum Bier die richtige Lektüre hat. Zum Beispiel das Bier-Brevier Unser täglich Bier gib uns heute.

Hier eine kleine Leseprobe (die hier übrigens auch als Hörprobe verfügbar ist):

Unser täglich Bier gib uns heute


Ach, München, was ist es doch schön auf dem Oktoberfest.

Der Franz und die Vroni haben sich in Schale geworfen, er in der fein bestickten Krachledernen, sie im feschen und bunten Dirndl. Gar zu schön ist es, den beiden zuzusehen, wie sie sich im Festzelt zur zünftigen Volksmusik im Kreise drehen. Vronis blonde Zöpfe fliegen nur so, Franz‘ Haferlschuhe stampfen im Takt. Rundherum stehen die Freunde, die randvollen Bierkrüge in der Hand, und singen mit. Auf dem Biertisch stehen ein paar große Teller mit knusprig gebratenem Backhendl; der Duft zieht zwischen den Bänken hindurch, und die kleinen Zwillinge, der Max und die Liese, auch sie niedlich in Tracht gekleidet, können sich nicht beherrschen und stibitzen schon mal ein kleines Stückchen leckeres Hähnchenfleisch vom Teller, bevor Mama und Papa vom fröhlichen Tanz zurückkehren. Die freundliche Wirtin streicht ihnen übers Haar und stellt einen Krug Zitronenlimonade hin, „Auf dass Ihr zwei nicht verdursten müsst!“.

Ach, München, was ist es doch schön auf dem Oktoberfest.

Bissig keifend drückt die Wirtin die zwei Kinder an die Seite. „Die Blagen haben im Festzelt nichts zu suchen!“ Grantig haut sie die nur zu zwei Dritteln gefüllten Bierkrüge auf den Tisch, und beim Wegdrehen fegt sie mit dem Ellbogen den noch halbgefüllten Teller mit dem angebrannten Backhendl zu Boden. „Ah geh, des Zeug kannst eh kaum essa“, rülpst der Franz, langt nach dem Bierkrug und nimmt noch einen tiefen Zug. Mit trübem Blick stiert er der Vroni in den tiefen Ausschnitt, als es ihm plötzlich hochkommt. In hohem Bogen speit er quer über den Tisch. „Du versoffene Sau“, keift die Vroni, schlägt mit ihrem Krug nach dem Franz, verfehlt ihn und gießt sich den ganzen Rest Bier über ihr arg ramponiertes Dirndl, das so nass fast durchsichtig wird. Dem Xaver neben ihr fallen fast die Augen aus dem Kopf, als er das sieht. Trotzig und zornig auf den Franz drückt die Vroni dem Xaver ihre Brüste ins Gesicht. „Fühl mal“, lallt sie, „der Franz, die Sau, der kriegt sie nie wieder zu sehen oder gar in die Hand. Eigentlich hab‘ ich sowieso immer nur Dich geliebt!“ Den deftigen Rülpser, den sie diesem Liebesschwur folgen lässt, begleiten auch ein paar Bröckchen, die dem Xaver nun den Nacken runter rinnen. Geilen Blicks umfasst der Xaver die Vroni, lehnt sich hintenüber, und mitsamt der Bierbank fallen beide in das Gemisch aus Brathendl, Bier und Franzens Kotze. „Oans, zwoa, gsuffa“, intoniert die Kapelle, und alle grölen mit.

Ach, München, was ist es doch schön auf dem Oktoberfest.


Unser täglich Bier gib uns heute

Mehr über dieses wunderbare Buch, aus dem dieser Text stammt, hier und unter den Hashtags #bierbrevier und #unsertaeglichbiergibunsheute in den Social Media.

E.I. und Freunde: Unser täglich Bier gib uns heute
tredition GmbH
Hamburg, 2020
ISBN Paperback: 978-3-347-13125-5
ISBN Hardcover: 978-3-347-13126-2
ISBN E-Book: 978-3-347-13127-9

* Reklame? Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die Rezension von Büchern Reklame sei. Im Zweifelsfall sollte ein Blogbeitrag daher entsprechend gekennzeichnet werden. Nun, in diesem Fall ist die Frage leicht zu beantworten:

Reklame? Ja!

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