European Beer Star 2020

Ein erfolgreicher Wettbewerb trotz Corona?

Bierwettbewerbe gibt es viele, das habe ich vor zwei Jahren in meinem Newsletter 04/2018 schon einmal ausführlich diskutiert. Es gibt Wettbewerbe, die mit Medaillen nur so „um sich werfen“, und es gibt Wettbewerbe, die recht restriktiv sind. Manche haben nur regionale Bedeutung, andere wiederum sind weltweit bekannt, und an ihnen nehmen Biere aus aller Herren Länder teil.

Der European Beer Star gehört aus meiner ganz persönlichen Sicht sicherlich zu den besseren. Eine weltweite Reputation, pro Kategorie wirklich nur eine Gold-, eine Silber- und eine Bronze-Medaille, und eine Jury von ziemlich vielen Experten aus der ganzen Welt, die sich zwei Tage Zeit nimmt, die besten Biere in der jeweiligen Kategorie zu küren.

Bild: NürnbergMesse GmbH

Die Ergebnisse des European Beer Star werden traditionsgemäß im Rahmen der BrauBeviale in Nürnberg bekannt gegeben und die Urkunden überreicht.

Nur in diesem Jahr ist alles ganz anders, oder?

Nun, nicht alles. Die Jury ist zwar etwas weniger international besetzt, da viele Herkunftsländer der Juroren als Corona-Risikogebiete gelten und Reiserestriktionen unterliegen, aber die Verkostung findet tatsächlich vor Ort in Deutschland in der Doemens Akademie in Gräfelfing statt. 74 Verkoster bewerten in drei aufeinanderfolgenden Tagen vom 8. bis zum 10. Oktober 2020 insgesamt 2036 Biere aus 42 Ländern* in 70 Kategorien – bei der Anzahl der teilnehmenden Biere ein kleiner Rückgang (um 18%) gegenüber dem Rekordjahr 2019, aber angesichts der erschwerten Rahmenbedingungen in diesem Katastrophenjahr trotzdem beachtlich.

Die Verkoster werden corona-gerecht in Teams von maximal acht Verkostern eingeteilt, jedes Team bekommt einen eigenen Raum, und die Abstände zwischen den Teilnehmern werden auf mindestens zwei Meter festgelegt. Keine schöne Verkostungsatmosphäre, aber irgendwie geht es.

Auch die Siegerehrung findet quasi traditionsgemäß im Rahmen der BrauBeviale statt – allerdings so, wie die ganze Messe, ausschließlich digital über den in diesem Jahr nach Absage der physischen Messe extra eingerichteten Kanal myBeviale.com.

Bild: NürnbergMesse GmbH

Natürlich hat Deutschland als Gastgebernation die meisten Medaillen „abgeräumt“: 21 x Gold, 23 x Silber und 28 x Bronze, insgesamt also 72 Medaillen. Das ist aber insofern kein Kunststück, als die deutschen Brauereien 39% aller eingereichten Biere stellten. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die USA und Italien. Den kompletten Medaillenspiegel gibt es hier.

Die erfolgreichste internationale Brauerei ist Buckskin aus Taiwan, die erfolgreichste deutsche (und europäische) Brauerei ist die Distelhäuser Brauerei. Die genauen Ergebnisse finden sich in der Siegerliste hier.

Herzlichen Glückwunsch an alle ausgezeichneten Brauereien – aus immerhin 28 verschiedenen Herkunftsländern!

* Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Liechtenstein, Litauen, Malta, Mexiko, Moldawien, Myanmar, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Russland, San Marino, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tschechien, Ukraine, USA, Weißrussland

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