Auch wenn es vielleicht fast schon wie systematische Reklame aussieht, aber mir gefallen die Wirtuellen Stammtische vom Karl Zuser jun. wirklich gut. Je nachdem, wen er zu Gast hat, entwickeln sich diese Gespräche in eine lehrreiche oder unterhaltsame Richtung, manchmal auch beides, und sind kurzweilig. Insofern lohnt es sich auch (Achtung, Werbung!), die Stammtische zeitversetzt nach zu schauen, wenn man nicht live dran teilnehmen kann.
Gespräch mit Michael Kolarik-Leingartner
Am 9. Januar 2021 ist Michael Kolarik-Leingartner bei Karl zu Gast, und das Leitthema, mit dem Michael und Karl ihre Konversation beginnen, ist … alkoholfreie Biere. Etwas ganz Ungewöhnliches.
Michael vertritt die These, dass es darauf ankommen muss, den Besuch in der Gastronomie von der Idee des Alkoholtrinkens zu trennen und die beiden Aspekte unabhängig voneinander zu betrachten: Man kann auch in die Wirtschaft gehen, ohne Alkohol zu trinken. Das ist in der Praxis aber leichter gesagt, als getan, denn wenn man Mineralwasser trinkt, ist es nur halb so schön und – vor allem – fällt es den Mittrinkern auf. Hier kann alkoholfreies Bier eine wichtige Rolle spielen.
Auch bezüglich des sogenannten Dryanuary ist die Bedeutung alkoholfreien Biers nicht zu unterschätzen – immerhin ist es zu verstehen, wenn jemand mal eine gewisse Zeit, meinetwegen einen Monat, alkoholfrei leben möchte. Aber wenn das alle gleichzeitig (im Januar) machen, ist es eine Last für die Gastronomie und die Brauereien, und die kann durch alkoholfreie Biere gelindert werden.
Alkoholfreies, Leichtbiere, Dryanuary …
Ein paar weitere Diskussionspunkte waren die fehlende Akzeptanz von Leichtbieren (die in Österreich [und auch in Deutschland] gegenüber den „normalen“ Bieren als gleich viel zu leicht empfunden werden, während beispielsweise Biere mit 10° Stammwürze und knapp 4,0% Alkohol sich in Tschechien großer Beliebtheit erfreuen), die Rolle von Alkohol als Geschmacksträger (da er bestimmte, fettbasierte Aromakomponenten löst), der Bierpreis (seit fast zehn Jahren sind die Aktionspreise für Bier im Supermarkt unverändert, als ob es keine Inflation gebe) und der Umgang der Gastronomie mit geringen Gästezahlen (ob mit oder ohne Corona sei das Schlimmste in der Gastronomie, wenn nur ein Drittel der Plätze besetzt ist – dann kommt der Schlendrian).
Aber seht Euch diesen interessanten 19. Wirtuellen Stammtisch 2.0 doch selbst an. Doch Achtung: Dieses Mal hat der Stammtisch geschlagene drei Stunden gedauert!
19. Wirtueller Stammtisch 2.0
Gasthof Riedberg
Südtiroler Straße 11
4910 Ried im Innkreis
Österreich
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