Brauerei Maisach
Maisach
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Manche Biere erzählen eine Geschichte. Zum Beispiel von einem jungen Mann, der völlig verarmt als Halbwaise keine andere Chance sah, als durch Raubzüge seinen Lebensunterhalt zu finanzieren – Mathias Kneißl. Geboren 1875 in Unterweikertshofen brachte er es in seinen kurzen 27 Lebensjahren zu einer beachtlichen kriminellen Karriere, die schließlich am 21. Februar 1902 in Augsburg unter der Guillotine endete. Als Räuber Kneißl galt er schon zu Lebzeiten als Volksheld, da er mit seinem Aufbegehren gegen die Obrigkeit die heimlichen Träume vieler armer Bauern in die Tat umsetzte.

Außenansicht des Brauerei-Gebäudes

Räuber Kneißl, so heißt auch das dunkle, malzige und süßlich-aromatische Bier der Brauerei Maisach, und erzählt so mit jedem Glas die Geschichte dieses unglücksseligen jungen Mannes. Nur wenige Kilometer vom Geburtsort Kneißls entfernt steht die Brauerei Maisach; und die sehr gepflegten, eindrucksvollen Gebäude können vermutlich ebenfalls viele Geschichten erzählen, blickt doch die Brauerei Maisach auf eine über 450jährige Tradition zurück: Sie wurde im Jahr 1556 gegründet.

Räuber Kneißl Dunkel

Neben dem Räuber Kneißl Dunkel gibt es hier noch die Maisacher Perle, ein mildes Helles mit angenehmen Hopfennoten in der Nase, die an Geranien und frisches Heu erinnern. Dann das Maisacher Kellerbier, ein ungefiltertes, naturtrübes Bier, erfrischend und mild. Das Portfolio wird mit dem Sedlmayer-Weizen und einem Pils abgerundet.

im Bräustüberl

Das Bräustüberl an der Ecke des Brauereigebäudes, in dem wir am 26. Januar 2013 einkehrten, verfügt über mehrere große Räumlichkeiten: Ob Restaurant, großer Saal, Schwemme oder der Räuber Kneißl Keller, der auch ein wenig als Räuber Kneißl Museum dient. Die Speisekarte ist regionaltypisch oberbayerisch: Surhaxn, saure Lüngerl und ähnliche, in anderen Gegenden Deutschlands längst vergessene Speisen stehen hier zur Auswahl.

Bilder

Brauerei Maisach
Privatbrauerei J. Sedlmayr GmbH
Hauptstraße 24
82 216 Maisach
Bayern
Deutschland

4 Comments

  1. Hoffentlich gelingt es, diese tolle, kürzlich in Insolvenz geratene Brauerei trotzdem zu retten und eine Genossenschaft zu etablieren. Drückt die Daumen und denkt daran: „Echte Kerle trinken ‚Perle'“.

    • Hallo, Georg,

      ja, es wäre wirklich schön, wenn es gelänge, diese Brauerei zu retten.

      Ich habe schon vor rund vierzig Jahren während meines Studiums das Räuber Kneißl gerne getrunken. Wäre unendlich schade, wenn es samt der Brauerei von der Bierlandkarte verschwände.

      Mit bestem Gruß,

      VQ

      • Geschafft – zumindest für die nächsten 25 Jahre.

        Mit der Brauerei Kühbach ist ein Investor gefunden. Der Kneißl, die Perle und das Kellerbier bleiben auch. Abgefüllt wird in Kühbach. Die obergärigen Sorten und die Erfrischungsgetränke werden zukünftig zugekauft (bis auf das Spezi).

        Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, Inhaber der Kühbacher Brauerei, hält es für „exzeptionell, dass die Kunden den Maisachern über so viele Monate trotz der Insolvenz die Treue gehalten haben“ (Münchner Merkur, 03. Mai 2024).

        Wenigstens eine Brauerei konnte in dieser dunklen Zeit des Brauereisterbens gerettet werden. Bei der Brauerei Kühbach ist auch die Anwärterin zur Bayerischen Bierkönigin Linnea Klee beschäftigt. Hoffentlich ein gutes Omen!

        • Hallo Stefan,

          das sind doch hervorragende Nachrichten! Wir schön, dass es in Maisach weitergeht!

          Mit bestem Gruß,

          VQ

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