Oft ist es kein Sammelsurium verschiedener Flaschen, auch kein Sixpack oder gar eine ganze Kiste. Nein, manchmal sind es lediglich zwei, ab und an ist es gar nur eine einzelne Flasche, die ihren Weg auf meinen Büroschreibtisch findet. Die zeichnet sich dann allerdings auch durch eine gewisse Seltenheit aus.
„Die Brauerei gibt es erst seit ein paar Wochen“, erzählt Herr H. aus S., der sein Büro am anderen Ende des Campus hat und mit der Flasche nun einen recht weiten Fußweg hinter sich hat. „Das ist alles noch nicht so professionell. Zum Beispiel ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, das MHD, mit Filzstift von Hand auf das Etikett geschrieben worden.“
„Und es gibt bisher nur dieses eine Bier von denen“, fügt er noch hinzu.
Ich drehe die Flasche in meiner Hand. Zechbräu. Hab‘ ich noch nie gehört. „Nur ein einziges Bier bisher? Und dann gleich ein 7,5%iges Stout? Das macht mich neugierig!“
Und so schreite ich denn zur Degustation.
Verkostungsnotizen
Zechbräu – Stout (7,5%)
Die Farbe ist tiefschwarz, und vermutlich ist das Bier leicht trüb, aber das ist nur schwer zu erkennen. Über dem Bier thront eine recht üppige, leicht beigefarbene und kremige Schaumkrone, die allerdings nicht ganz so lange hält, wie der erste Eindruck verspricht. Der Duft ist leicht röstig, etwas metallisch und hat eine fein säuerliche Note – Eindrücke, die sich auch direkt nach dem recht viskosen Antrunk auf der Zunge wiederfinden. Direkt nach dem Schluck spüre ich eine leichte Spritigkeit, und zwar sowohl im Rachen (mit alkoholischer Wärme) als auch retronasal (dort eher in Richtung höhere Alkohole gehend). Statt ausgewogener Harmonie und Geschlossenheit spüre ich eine eher etwas unzusammenhängend nebeneinander stehende sensorische Vielfalt.
Weitere Berichte über den Tauschhandel am Arbeitsplatz sind von hier aus erreichbar.
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