Am 2. April 2016 trafen sich drei Brauer aus dem Nassauer Land, um mit dem Zug eine Reise nach Frankfurt zum Craft Beer Festival anzutreten …
Gespannt war ich auf das Craft Beer Festival in Frankfurt! Ich kannte die Anfänge der Craftbeer-Messen in Deutschland von frühester Gründerzeit (Festival der Bierkulturen, Köln). Was hat sich hier mittlerweile getan? Was erwartet mich hier in Frankfurt im Gegensatz zu der Messe in Mainz neulich? Interessant erschien mir von Anfang an die Kombination aus Craftbeer, Craftfood und Craftspirit!
Sogar Craftwein habe ich hinterher gelesen …
Hatte ich wirklich auch Wein gesehen?!?
Bei strahlendem Sonnenschein und natürlich zu früh, 10 Minuten vor Öffnung, erreichten wir den Campus der Goethe Universität in Frankfurt. „Eine Top Lokation“, dachte ich, „dazu noch mitten unter den durstigen Studenten.“ Was wir von außen sahen, machte schon neugierig.
Am Eingang wurde man professionell empfangen, direkt auch mit dem Hinweis wo die Ausgabe der Probierpokale ist. Im Foyer angekommen, fielen direkt einige bekannte Craftbeer-Brauereien, sowie der Dreirad-Piaggio, umgebaut als Ausschankwagen, der Ingelheimer Brauerei Zum Goldenen Engel auf. Ebenso einige Ausschankstände von regionale Szenelokalen, die das ein oder andere Craftbeer sogar aus dem Fass anboten.
Im eigentlichen Innenbereich reihten sich die Craftbeer-Brauereien an der Wand entlang auf, und auch im Mittelteil waren etliche Anbieter zu finden. Der Vollständigkeit halber erwähnt werden sollte aber auch die kleine Spirit-Ecke, wo Gin und Wodka anboten wurden.
klare Ansage
Der Messebau war recht nett gemacht, so dass man sich hier sofort wohlfühlen konnte. Gefehlt hat mir hier die Möglichkeit, wie es beispielsweise in Mainz möglich war, sein Glas auszuspülen. Man konnte es gegen ein sauberes am Eingang tauschen, doch war im Getümmel fast unmöglich.
Vom Innenbereich gelangte man, wie soll es anders sein, in den Außenbereich, wo sich der Craftfood-Bereich befand. Die Stände mit verschiedenen internationalen Gerichten reihten sich im Halbkreis um eine Wiese mit viel Sitzmöglichkeiten. Hier konnte man bei bestem Wetter das ein oder andere Bierchen genießen und leckeres Essen von den Craftfood-Ständen probieren. Vor allem das überwiegend junge Publikum nutzte dies auch gerne. Sehr schön anzusehen waren die stylischen Imbisswagen – Streetfood ist „in“ in Deutschland.
Eine Besonderheit dieser Messe fiel mir erst viel später auf – im Mittelbereich des Innenraums sorgte ein DJ, anfangs ganz dezent und später immer präsenter, für typische Frankfurter Szene Musik. Dies ist für eine Craftbeer-Messe sicherlich eher ungewöhnlich, aber mir hat es gefallen. Als gegen 18:00 Uhr immer mehr Menschen auf die Messe drängten, beschlossen wir nach mittlerweile sechs Stunden konzentriertem Verkosten den Heimweg anzutreten.
Sicherlich sind auf Craftbeer-Messen oft die gleichen bekannten Marken vertreten, aber es finden sich auch immer wieder regionale Besonderheiten, so dass es uns auf diesen Messen nie langweilig wird. In guter Erinnerung blieb mir Hopfengestopfte von Glaabs mit nur 3,9 % Alkohol und das Coffee Stout von Braustil Frankfurt. Allerdings ist dies natürlich Geschmackssache, genauso wie das Thai-IPA mit Lemongras von Kuehn Kunz Rosen aus Mainz durchaus gewöhnungsbedürftig war.
Schorsch und Andreas gefällt es
Dummerweise haben wir schon relativ früh, beim Ausschank von Stone Brewing, Berlin das allseits bekannte und extrem dominante Arrogant Bastard Ale mit angeblichen 110 Bittereinheiten und 7,2 % Alkohol getrunken. Hiernach waren die Geschmacksnerven so beeindruckt, dass wir einige leichtere Biere und eine Vesper gebraucht haben, bis wir unsere Geschmacksnerven so einigermaßen rekalibriert hatten. Aber ein Gutes hatte es: Mit Johannes Winkelser, dem Chef der Ingelheimer Brauerei Zum Goldenen Engel haben wir sehr lange gefachsimpelt, denn dessen Biere, das milde IPA und das leckere Helle, waren genau richtig für uns, die wir Abstand von den dominanten Bieren brauchten.
Letztendlich gab es an dieser Messe wenig zu mäkeln, sie hat Laune auf das nächste Jahr gemacht, und der Termin ist jetzt schon in meinem Kalender eingetragen.
Autor: Dirk Wagner
Craft Beer Festival 2016
Campus Westend
Grüneburgplatz 1
60 323 Frankfurt
Hessen
Deutschland
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