Es geht nichts über gute Kollegen am Arbeitsplatz!
Herr G. steht vor meinem Schreibtisch: „Sie wissen doch, der Herr R., immer bienenfleißig, und dabei so ruhig und bescheiden!“
Ich nicke. „Na klar!“
„Nun, ich glaube, er hat gerade so viel um die Ohren, dass er gar nicht persönlich zu Ihnen kommen kann, aber ich soll Ihnen das hier geben!“
Herr G. spricht’s und drückt mir eine Flasche Bier in die Hand. Ein Honigbier aus Greiz. Etwas, das es definitiv nicht in den Sonthofener Getränkemärkten gibt. Das aber vorzüglich zu R.‘s Bienenfleiß passt.
Etwas Besonderes, also. Wie schön!
Verkostungsnotizen
Vereinsbrauerei Greiz – Füllhorn – Honigbier (5,4%)
Glanzfein filtriert und leuchtend kupferfarben – die Optik ist schon mal ‘ne Ansage! Auch der ganz leicht beigefarbene, kremige und lange haltbare Schaum sieht gut aus. Der Duft tischt schon mal – erwartungsgemäß – ein feines Honigbouquet auf. Dezent nur, aber doch gut wahrzunehmen. Ein paar warme Malzaromen und dazu feinherber, würziger Honig. Appetitlich! Der Antrunk ist trotz geringer Spundung für einen kurzen Moment scharf, wirkt fast schon pfeffrig, aber sowie das Bier sich auf der Zunge ausbreitet, ist dieser Eindruck wieder verflogen. Stattdessen Malzsüße und – retronasal deutlich stärker als orthonasal beim Riechen am Glas – die feinherben, gleichzeitig süßlichen und würzigen Honigaromen. Nach dem Schluck, der rund und süß hinuntergleitet, legen diese Aromen noch mal ein Schippe drauf und werden jetzt sehr dominant. Fast schon zu intensiv, denn was die ersten drei, vier Schlucke lang gut gefällt, wird dann gegen Ende der Halbliterflasche schon ein wenig sättigend. Ein bisschen bappt es auf der Zunge, die Honigaromen wollen gar nicht mehr weichen. So schön sie sind, aber eine kleine Genussflasche in 0,33er Größe wäre diesem – guten! – Bier eher angemessen.
Weitere Berichte über den Tauschhandel am Arbeitsplatz sind von hier aus erreichbar.
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