Die bereits 1847 gegründete Felsenkeller-Brauerei in Monschau blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Zunächst prosperierte sie und überstand auch beide Weltkriege, aber in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts begann man, über die Wasserqualität zu schimpfen und stellte schließlich im Jahr 1994 den Braubetrieb ein.
Böse Zungen behaupten heute noch, man habe damals den Verfall beschleunigt, denn wenn man sein eigenes Wasser schlecht redet, dann müsse man sich nicht wundern, wenn die Gäste im Bier alle mögliche Fehlgeschmäcker identifizieren würden, seien sie nun vorhanden oder nicht, und sich dann vom Bier abwenden würden.
Wie dem auch sei – ab 1994 gab es kein Original Monschauer Bier mehr. Stattdessen wurde die Brauerei in ein Museum umgebaut, und man schenkte Bongartz Zwickelbier und FelsQuell Pils aus, das andernorts im Lohnbrauverfahren hergestellt wurde. Angeblich nach den alten Rezepten, wie mir bei einem Besuch am 23. August 1998 versichert wurde.
2012 wendete sich das Blatt wieder: Mit einem großen Bierfest wurde vom 28. bis 30. September 2012 die Neueröffnung der Brauerei gefeiert. Der neue Besitzer des Brauereigeländes, Bernhard Theißen, hatte nach der Übernahme 2007 gezielt auf eine Wiederaufnahme des Braubetriebs hingearbeitet, und mit Michael Jovy einen Braumeister gefunden, der auf einer kleinen, aber hochmodernen Anlage das FelsQuell Pils und das Zwickel wieder zum Leben erwecken sollte.
Und so kam es auch. Nicht nur im Felsenkeller selbst, sondern auch in der Gastronomie in Monschau gab es nun wieder echtes Monschauer Bier.
Während unseres Besuchs am 15. Februar 2014 vor Ort sah es aber schon wieder ganz anders aus. Sowohl das FelsQuell Pils als auch das Zwickel waren zwar im Ausschank, aber angeblich wieder woanders hergestellt worden. Man sei von der Nachfrage überrascht worden, und die nagelneue Brauerei habe sich als zu klein erwiesen, hieß es. Und auch auf der Homepage kann man mit Stand 6. Dezember 2013 nachlesen: „Unsere neue Hausbrauerei kann nun bald in Betrieb gehen. Viel größer als zunächst geplant, wird nun das alte Sudhaus wieder zum Leben erweckt. Der große Dampfer muss noch mit Öl versorgt werden. Dann kann die Produktion starten. Felsquell Pils und Zwickelbier und ab und zu ein Bockbier. Mit dem Wasser der Perlbachtalsperre in Monschau gebraut, gelagert, gefiltert und abgefüllt, alles hier in Monschau von unserem Braumeister Michael Jovy. Alles aus einer Hand und stetig gleiche Herstellung. Das garantiert hohe Qualität und Haltbarkeit.“
Im Rahmen eines Rundgangs durch das Brauerei-Museum konnte ich mich davon überzeugen, dass das neue Sudwerk betriebsbereit in der Halle steht, aber die neuen Gär- und Lagertanks waren leer. Es bleibt also abzuwarten, wie es mit der Brauerei weitergeht.
Derzeit, Stand Februar 2014 also, gibt es die zwei Biersorten vom Fass, wo sie auch immer gebraut werden. Beide Biere schmecken erfrischend und recht süffig, weisen aber einen sehr deutlichen metallischen Geschmack auf; das Wasser, mit dem sie gebraut werden, scheint extrem eisenhaltig zu sein. Das Essen, das hier serviert wird, ist deftig, preiswert und schmackhaft – ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Felsenkeller Restaurant & Museum ist dienstags bis sonntags von 11:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, montags ist Ruhetag. Es gibt eigene Parkplätze, die auch als Tagesparkplätze für 4.- € vermietet werden (und damit billiger sind als die städtischen Parkplätze in Monschau, die 7.- € kosten). Und diese vier Euro werden sogar noch auf den Verzehr im Restaurant angerechnet – Gäste zahlen somit für das Parken gar nichts und dürfen den Wagen auch für den anschließenden Bummel durch die historische Altstadt stehen lassen.
Felsenkeller Restaurant & Museum
St. Vither Straße 6
52 156 Monschau
Nordrhein Westfalen
Deutschland
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