„Die Délirium-Cafés sind doch alle gleich“, höre ich manchmal. Ach, wirklich?
Vielleicht auf den ersten Blick, aber im Detail unterscheiden sie sich schon. Und: Selbst wenn sie sich alle gleichen würden, ist es doch schön, denn es sind samt und sonders einladende und gemütlich eingerichtete Biercafés mit exzellenten belgischen und internationalen Bieren.
Alle gleich? Nun, zumindest sehr ähnlich eingerichtet.
Diese Bierauswahl ist zum Teil mit den Altbekannten der Szene bestückt, allen voran den Bieren der Brouwerij Huyghe, denen die Marke Delirium ja gehört. Zum Teil sind aber auch seltenere Biere am Hahn, und was die Flaschenauswahl anbelangt, findet man auch als erfahrener Bierkenner immer ein paar Überraschungen.
Hier in Clermont-Ferrand sind wir auf Empfehlung des benachbarten Bottleshops ins Délirium-Café gekommen – im Malzimperium, also dem L’Empire du Malt darf man nämlich nicht vor Ort trinken, und so hieß es dort: „Vielleicht wartest Du einfach noch eine Stunde, dann macht nämlich das Delirium Café nebenan auf, und das ist ein richtiges Bier-Café mit Ausschank und allem!“
Es ist dann etwas mehr als eine Stunde geworden – wir machten erst noch einen schönen Stadtrundgang, kehrten beim Epikologen (L’Epicologue) ein, aber schließlich stehen wir jetzt doch vor der Délirium-Tür.
Wie immer teilen wir uns die Arbeit auf: Meine holde Ehefrau sucht schon mal ein gemütliches Plätzchen, und ich studiere derweil die Bierliste an der Bar.
die Bierliste ist recht umfangreich
Ergebnis und Siegerehrung für heute: Ein Saison-Bier namens Yuzu San von den Brasseurs du Grand Paris und ein Délirium Red, das Rotbier aus dem Stammhaus des Biercafés.
Beide gefallen uns gut, beide sind eigentlich zu kräftig für die Sommerhitze, die im Moment herrscht, und beide zeigen dementsprechend auch rasch eine gewisse Wirkung.
Aber: Belgische Biere machen nicht dumpf vom Alkohol, sondern entspannen und machen fröhlich.
Wir sitzen ein Weilchen und genießen die angenehme Atmosphäre, das freundliche Team hinter der Theke, die dunklen Holzmöbel, und allein schon das Betrachten der bunten Reklameschilder von Biermarken aus aller Welt könnte uns den ganzen Spätnachmittag beschäftigen. Wie schön!
Yuzu San & Délirium Red
Irgendwann kommt natürlich trotzdem die Zeit für den Aufbruch, und davor haben die Götter den Zahlvorgang gesetzt. Uih, jetzt wird es spannend. Kartenterminal 1 zeigt eine Fehlermeldung. „Liegt am Terminal“, beruhigt uns die junge Dame vom Service.
Kartenterminal 2 zeigt ebenfalls eine Fehlermeldung. „Ach, das kommt vor“, ergänzt ihr freundlicher männlicher Kollege.
Als dann aber auch das dritte Kartenterminal eine Fehlermeldung zeigt, werden die Mienen auf beiden Seiten säuerlich. „Sollte meine Karte defekt sein?“, denke ich. „Ob der seine Rechnung überhaupt zahlen kann?“, denken die beiden.
Es dauert eine Weile, bis sich herausstellt, das der Internet-Router Probleme bereitet, und nach einem Neustart funktioniert dann auch das Bezahlen problemlos. Uff, meine Kreditwürdigkeit scheint wieder hergestellt.
Mit breitem Grinsen werden wir verabschiedet, und so ist es doch noch ein rundum schöner Bierspätnachmittag geworden.
Das Délirium-Café in Clermont-Ferrand ist täglich ab 17:00 Uhr bis tief in die Nacht geöffnet; sonntags und montags ist zu. Zu erreichen ist es ganz einfach: Von der Straßenbahnhaltestelle Jaude läuft man drei Minuten in Richtung Osten. Schon ist man da. So einfach.
Délirium Café
20 Rue la Tour d’Auvergne
63 000 Clermont-Ferrand
Frankreich
Be the first to comment