Probierpaket
aus dem
Baskenland

Kopf an Kopf

Ein gutes Jahr ist es her, dass wir in Nanclares de la Oca im Baskenland die Brauerei BYRA besucht haben, in der unter anderem die GaragArt-Biere unseres Freundes Txomin entstehen. Stolz hatte er uns gezeigt, wie und wo er braut, und gemeinsam haben wir Proben seiner Braukunst gezwickelt.

„Du, wir haben jetzt etwas ganz ‚Verrücktes‘ gemacht“, erfahre ich heute von ihm. „Wir haben ein ganz normales Pilsner gebraut. Kein exotisches Kreativbier, sondern einen Klassiker. Soll ich Dir mal eine Probe schicken?“

Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen, und wenige Tage später kommt ein kleines Päckchen mit sechs Dosen Pilsner an. Ich nehme die bunt gestaltete Dose in die Hand. Klassisch sieht sie nicht aus, sondern genauso bunt wie all die anderen kreativen Biere, die unter Txomins Ägide entstehen.

„Buruz Buru“ nennt sich das Bier, „Kopf an Kopf“, und die Beschriftung ist tschechisch angehaucht: „Pivo Pilsner Nefiltrowaný“ steht auf der Dose, sogar mit der korrekten Lautverlängerung auf dem „ý“.

Ein echter Klassiker ist es dennoch nicht. Ganz ohne Twist geht es bei GaragArt natürlich nicht, und so ist es nicht nur das bunte Etikett, das es so in Tschechien vermutlich nicht gäbe, sondern auch die Kombination aus klassischen Brauverfahren und kontinentalem Malz mit Hopfensorten aus der Neuen Welt: Cascade und Ekuanot.

Klingt interessant!

Verkostungsnotizen

GaragArt – Buruz Buru – Pivo Pilsner Nefiltrowaný (5,0%)

Das Bier ist hellgelb und nur ganz leicht trüb. Es trägt einen schönen, weißen Schaum, der allerdings nicht zu üppig ausfällt.

Der Duft ist klassisch „pilsig“, also angenehm hopfig, mit klaren, geradlinigen Hopfenaromen – Kräuter und Heu. Im Hintergrund findet sich noch eine ganz feine estrige Note (orangene Gummibärchen), aber wirklich nur ganz dezent.

Der Antrunk ist frisch, nicht übermäßig spritzig (die Spundung ist insgesamt angenehm zurückhaltend), und auf der Zunge zeigt das Bier eine feine, ausgewogene Herbe, gleichzeitig aber auch noch ein paar malzige Aromen, die ganz leicht in Richtung Kuchenteig gehen. Retronasal werden sie noch ein bisschen deutlicher, insbesondere nach dem Schluck, wenn sich das Bier schon einmal im ganzen Mund- und Rachenraum breit gemacht hat. Findet man in einem Pilsner nicht so oft.

Die Bittere bleibt nach dem Schluck für einen kurzen Moment präsent, bevor sie gleichmäßig und sauber abklingt. Sie ist nicht sehr stark ausgeprägt, gerade so stark, dass sie dieses Bier doch spürbar von einem klassischen Hellen abgrenzt. Ein Blick auf die Dose bestätigt: Mit 25 IBU liegt die Bittere am unteren Rand für ein Pilsner.

Ein gutes Trinkbier für den großen Durst. Prädikat: Sehr durchtrinkbar!

Bildergalerie

GaragArt
Calle Eduardo Dato 41,4
01 005 Vitoria-Gasteiz
Spanien

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