Beer Machine
Sailors Call

Imperial Stout, Barrel Blend, Aged in Three Barrels.

„Exklusiver Vorverkauf!“, „Streng limitiert“, „nur 937 Dosen“, „Jetzt entdecken“, „Gehöre zu den ersten, die Sailors Call genießen!“

Die Botschaften waren schon sehr direkt.

Eigentlich schreckt mich so etwas ja eher ab. Plumpes Werbefritzen-Gewäsch, auf das ich genauso reagiere wie auf das Magenta der Telekomiker. „Jetzt erst recht nicht“, ist dann meine übliche Reaktion.

Sailors Call

Und warum habe ich diesmal trotzdem bestellt?

Ach, ich habe halt eine Schwäche für Barrel Aged Imperial Stouts. Ob im Whisky- oder im Rotwein-Fass. Ob Cognac oder Amaretto, Calvados oder Tequila. Diesmal sogar gleich in drei verschiedenen Fässern: Portwein aus Portugal, Kentucky Rye Whiskey aus … nun ja, Kentucky, und Laphroaig Whiskey aus Schottland. Da kommen Gier und Neugier zusammen.

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Nach wenigen Tagen war das Päckchen da. Vier Dosen. Ein wahrer Schatz. Leider auch preislich …

Nach dem vorsichtigen Auspacken dann die Frage: Wie schmeckt’s?

Und hier ist die Antwort:

Verkostungsnotizen

Sailors Call

Brauerei Lemke Berlin – Beer Machine – Sailors Call – Imperial Stout holzfassgereift (12,0%)

Standesgemäß fließt das Bier recht viskos in das Glas, um sich dort tiefschwarz und (an einzelnen Tropfen kann man es erkennen) leicht trüb zu präsentieren. Der kräftig beigefarbene Schaum entwickelt sich eher zurückhaltend und mag sich auch nicht allzu lange halten.

Der Duft wird dominiert von den leicht torfig-rauchigen Noten des Laphroaig, und dahinter bilde ich mir ein, etwas Portwein zu riechen.

Der Antrunk ist erwartungsgemäß recht klebrig und süß. Auf der Zunge setzt sich dieser etwas bappige Eindruck fort, aber nicht in unangenehmer Weise. Eher so, dass das Bier eine gewaltige Fülle präsentiert, zu der eben auch diese Süße gehört. Klar, eigentlich ist es von allem etwas viel, aber uneigentlich sind es spannende und hervorragende Aromen, die dabei zutage treten. Der portweinige Eindruck wird etwas eindeutiger. Das torfige Laphroaig-Aroma bleibt dominant. Eher klassische Whiskynoten gesellen sich dazu, ebenso wie holzige und vanillige Noten vom Fass. Ein kunterbunt-komplexer Ringelreihen der Sensorik. Hier noch ein wenig Röstigkeit, aber in der weichen Form, nicht so angebrannt wirkend. Dort noch etwas alkoholische Wärme, die im Rachen und in der Speiseröhre spürbar wird.

Nase, Zunge und Rachen haben viel zu tun, hier alle Facetten aufzuspüren.

Ein großes und beeindruckendes Bier, das aber – wie oben schon angemerkt – eigentlich von allem etwas zu viel serviert.

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