Drei ganz besondere Bierlieferungen.
Nach rund anderthalb Jahren ist die zwölfteilige Schoppebräu Aktion Fresh & New ausgelaufen. Zwölf Mal habe ich spannende Biere bekommen, zwölf Mal einen Sud verkosten können, der extra im Rahmen dieser Aktion angesetzt worden war. Tolle Sache!
Aber vorbei ist vorbei.
Und nun?
Jetzt gibt es eine neue Aktion: Schoppes Sondersud Serie „Meister Eder“. Diesmal nur in drei Teilen geplant, dafür aber im exklusiveren Format. Ganz spezielle Biere, die mit viel, viel Aufwand hergestellt werden – einem Aufwand, der allerdings auch entsprechend vergütet werden muss.
Heute, am 19. Februar 2023, steht das Paket vor mir. Neugierig setze ich das Teppichmesser an und bin gespannt, was da in der ersten Lieferung so auf mich wartet.
Der leise Trommelwirbel steigert sich langsam, während sich die Klinge durch das Klebeband arbeitet. Und schließlich …
Badumm! Tzzzzzz!
… sehe ich sie vor mir. Die Flaschen mit einem Triple Weizenbock. Sage und schreibe elf Prozent Alkohol. Gebraut mit vier Malzsorten, zwei Hopfensorten und zwei Hefestämmen. Und einer Sorte Wasser. Ein perfektes Bier, um es sofort zu trinken, genauso gut geeignet aber auch, um es noch ein wenig zu lagern – das Mindesthaltbarkeitsdatum reicht bis in den Dezember 2026. Vier Jahre!
Und … ein Bier, um es zu stacheln. Also um einen glühenden Eisenstab hineinzuhalten, die Restsüße des Biers zu karamellisieren, es aufzuschäumen und es dann kühl, karamellig und mit warmem Schaum zu genießen.
das aktuelle Verkostungspaket
Damit ich auch ganz sicher in der Lage bin, das Bier korrekt stacheln zu können und nicht mit alten Esslöffeln oder Schraubenschlüsseln improvisieren muss, liegt dem Paket ein professioneller Bierstachel bei – ein massiver Stahlstab mit einer dicken Stahlkugel an der Spitze, und mit einem hitzeisolierenden Holzgriff, in den als Tüpfelchen auf dem „i“ neben dem Schoppebräu-Logo auch mein Name eingraviert ist. Wow! Das nenne ich mal ein wertiges Bierpaket!
Konsequenterweise gibt es dann zu dem Triple Weizenbock auch doppelte Verkostungsnotizen – einmal pur und einmal gestachelt.
Verkostungsnotizen
Schoppebräu – Triple Weizenbock (11,0%)
Kräftig dunkelgelb bis orange steht das Bier im Glas. Es ist leicht trüb; Schaum entwickelt es nur wenig und nicht für sehr lang. Kunststück, bei diesem hohen Alkoholgehalt.
Der Duft ist estrig-fruchtig mit ein paar schönen Aprikosennoten, dahinter aber mit einer Komplexität, die sich nicht ohne weiteres in weitere Obstsorten herunterbrechen lässt. Banane? Pfirsich? Mango? Ananas? Stachelbeere?
Der Antrunk ist ein bisschen pfeffrig scharf. Auf der Zunge gefällt das Bier mit fruchtiger Süße und gleichzeitig einer durchaus prägnanten Hefe- und Hopfenbittere. Das Spannungsfeld zwischen beidem, Süße und Bittere, gefällt gut. Retronasal stehen die Aprikosen unverändert im Vordergrund; eine kremige Multivitaminfruchtigkeit baut sich dahinter auf.
Je wärmer das Bier wird, desto voller und komplexer werden die Fruchtnoten.
Nach dem Schluck gesellen sich zu den Aprikosen auch Bananen hinzu und machen das Bier noch kremiger und viskoser. Gleichzeitig bleibt die Bittere präsent, und hinten in Rachen und Speiseröhre entfaltet sich eine angenehme alkoholische Wärme.
Schoppebräu – Triple Weizenbock [gestachelt] (11,0%)
Aaah, wie ärgerlich … Aus Gründen folgt diese Verkostungsnotiz erst in ein paar Wochen … Tut mir leid! Ich werde in den Social Media bekanntgeben, wann es soweit ist. Ihr schaut doch dann noch mal rein?
Zeitsprung.
Heute ist der 13. April 2023, und endlich komme ich dazu, das Bier zu stacheln. Rot glüht die Stahlkugel, es zischt und brodelt im Glas, ein wenig Dampf steigt auf, und dann kommt der kremige, leicht beigefarbene Schaum. Ich rieche frisch karamellisierten Zucker und schnuppere und schnuppere und schnuppere.
So begeistert, dass ich nicht merke, wie der Schaum höher steigt, immer höher, und schließlich quillt er sahnig und kremig über den Glasrand. Herrlich sieht’s aus, und dass meine geliebten Bierteppiche danach eingesaut sind, nehme ich in Kauf (die sind ja maschinenwaschbar, zum Glück).
Schoppebräu – Triple Weizenbock [gestachelt] (11,0%)
Ich nehme den ersten Schluck. Während ich den warmen, karamelligen Schaum genieße, rieche ich noch einmal kräftig, und dann kommt der erste Schluck des kühlen Biers hinzu. Fruchtig, prägnant bitter, ich erkenne das Bier sofort wieder, aber zusätzlich zu all den schönen sensorischen Eindrücken von vor sieben Wochen kommt jetzt noch eine karamellige Süße und ein feines, ganz leicht brenzliges Maillard-Aroma hinzu.
Hm, fein!
Schoppes Sondersud Serie „Meister Eder“
Straßburger Straße 19
10 405 Berlin
Berlin
Deutschland
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