[Blick zurück auf Januar 2024]
Es geht nichts über gute Kollegen am Arbeitsplatz!
„Ich habe über Weihnachten beim Wichteln mitgemacht“, verkündet Herr S. freudestrahlend. „Und bekommen habe ich drei Flaschen Bier.“
„Und da es ein besonderes Bier ist“, fährt er fort, „habe ich natürlich gleich an Sie gedacht und Ihnen eine Flasche mitgebracht!“
Ich schaue auf die Flasche in seiner Hand. „Kurpfalzbräu“, steht drauf – eine Marke, die bei Welde in Plankstadt gebraut wird. Und darunter in großen Lettern „Eisbock“.
Das ist natürlich eine ganz besondere Überraschung. Nicht einfach nur ein Allerweltsbier, sondern etwas Besonderes, ein durch Ausfrieren des Wasseranteils sowohl vom Geschmack als auch vom Alkoholgehalt her „gepimptes“ Bier mit in diesem Fall immerhin 8,5% Alkohol.
Klasse! Da freue ich mich von Herzen.
Verkostungsnotizen
Kurpfalzbräu – Eisbock (8,5%)
Das Bier hat eine sehr schöne, glänzende rubinrote Farbe und ist blank gefiltert. Der beigefarbene Schaum entwickelt sich reichlich und steht bombenfest. Ganz langsam nur werden die Blasen größer, und noch langsamer sackt der Schaum in sich zusammen.
Der Duft ist überraschend zurückhaltend. Feine Malznoten, die kräuterig und würzig wirken und an Schweizer Blockmalz erinnern. Sehr angenehm, aber auch ebenso dezent.
Der Antrunk ist weich und rund, die Spundung angesichts der Schaummenge überraschend gering. Auf der Zunge macht sich unmittelbar der Malzcharakter bemerkbar. Rund, vollmundig und weich rinnt das Bier über die Zunge in den Rachen. Es ist deutlich süß, aber nicht klebrig, und die Süße wird begleitet und ausbalanciert von einer ausgewogenen Bittere, die jederzeit präsent, aber nie dominant ist. Erst nach dem Schluck drängt sie ein wenig mehr in den Vordergrund, bleibt aber immer nur der hinter der Malzigkeit sekundäre sensorische Eindruck.
Zwar bleibt die Malzsüße ebenso wie die zurückhaltende Bittere noch ein Weilchen spürbar, aber weder wirkt das Bier klebrig-süß noch hängt die Bittere unangenehm nach.
In der Summe erweist sich das Bier für seine doch ziemlich beeindruckende alkoholische Stärke als erstaunlich durchtrinkbar. Sicherlich kein Bier für den ganz großen Schluck, aber doch eines, bei dem ein halber Liter auch allein problemlos genießbar ist, ohne dass ich mich gegen Ende quälen müsste.
Weitere Berichte über den Tauschhandel am Arbeitsplatz sind von hier aus erreichbar.
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