Brauder
Rummel Stout

[Blick zurück auf Oktober 2024]

Ich habe Dir mal was mitgebracht!

Sätze, die man gerne hört …

„Ich habe Dir mal was mitgebracht“, höre ich, als wir durch Volksdorf bummeln. Gerade haben Daniel S. und ich die bald öffnende Brauerei Locksmith Brewing und den feinen Craftbierladen Hopfenspeicher besucht und laufen jetzt rüber ins Café, um unsere Frauen wieder „einzusammeln“, da öffnet er den Rucksack und drückt mir eine Flasche in die Hand.

Eine Flasche Brauder Rummel Stout.

Brauder? Noch nie gehört!

„Schau’s Dir in Ruhe zuhause mal an, und dann testest Du es mal“, heißt es. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist übrigens abgelaufen, aber das sollte nicht weiter stören!“

Na, das ist doch mal wieder eine schöne Aufforderung, der ich auch sehr gerne nachkomme!

Verkostungsnotizen

Brauder – Rummel Stout (7,5%)

Wie es sich gehört, steht das Bier fast schwarz und ziemlich blickdicht im Glas. Es ist unfiltriert, aber beim vorsichtigen Einschenken fließt es fast völlig klar ins Glas. Der Schaum, der sich bildet, ist üppig, beigefarben und schön kremig. Und lange haltbar!

Der Duft ist vielschichtig. Bitterschokolade, Kakao, Kaffee und eine feine Säure sind zu identifizieren. Sehr angenehm.

Der Antrunk ist weich, und auf der Zunge machen sich sofort ein paar sehr schöne Kaffeenoten breit. Eine leichte (Kaffee-) Bittere ist recht präsent, erst nach einem kurzen Moment wird sie röstiger und etwas rauer. Rauer! Komparativ also. Nicht rau. Sie bleibt eigentlich weich, aber sie wird ein bisschen weniger weich. Retronasal wird die Schokolade präsenter, und sie wird milder, weicher, milchiger. Letzteres im Sinne von Milchschokolade statt Bitterschokolade. Mokka- und Kakaoaromen sind aber auch noch da, ebenso der Hauch von Säure, bei dem ich der Überzeugung bin, dass er vom Röstmalz stammt.

Nach dem Schluck bleibt die Kaffeebittere noch ein wenig erhalten, ebenso die Milchschokoladenaromen, während die anderen sensorischen Eindrücke etwas rascher abklingen.

Ein sehr schönes und komplexes Trinkerlebnis. Und das, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum anderthalb Jahre zurück liegt: 1. April 2023!

Tja, und während ich so über das Trinkerlebnis sinniere und das Etikett studiere, lese ich, dass diesem Bier „ein guter Schuss“ Jamaika Rum Verschnitt hinzugegeben wurde. Das könnte natürlich den etwas aromatischen, als leichte Säure empfundenen Hauch verursacht oder zumindest verstärkt haben.

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