Nachtrag 3. Juli 2025: Oh, das ist aber echt jetzt viele Jahre her, dass ich zum letzten Mal in Bremen war und seinerzeit natürlich im Schüttinger eingekehrt bin. Im Gegensatz zu damals ist heute überhaupt nix los. Es ist früher Nachmittag, die Mittagessenszeit vorbei, für Kaffee und Kuchen geht man woanders hin, nicht in die Brauerei, und bis zum Abendessen ist es noch eine Weile hin.

Schüttinger
Insofern sitzen wir ziemlich allein im Schankraum, und können uns ganz auf ein kleines Nachmittagsbier konzentrieren. Die Speisekarte offeriert derer zwei, das Blonde und das Red. Nach kurzem Überlegen bestelle ich mir beide – die Größe von 0,3 l passt schon.
Das fünfprozentige Red schmeckt malzbetont und rund, aber bleibt insgesamt ohne wirklich eigenen Charakter. Man kann also ein Rotbier brauen, ohne dass es im Kreise der Alltagsbiere groß auffällt. Das 4,9%ige Blonde hingegen fällt sofort auf, leider nicht positiv. Eine dicke Wolke gemüsekonservenartigen Geruchs steigt in die Nase, und es regt sich der Verdacht, hier sei die Bierwürze entweder nicht wallend oder nicht lange genug gekocht worden. Oder es seien die kondensierten Brüden wieder in den Kessel zurückgetropft. So oder so – die DMS-Konzentration, also die des Dimethylsulfids, das eigentlich beim Würzekochen gut ausgedampft werden kann, ist schon hoch. Sehr hoch, sogar. Schade!
Schüttinger – Erste Bremer Gasthausbrauerei
Wunderbar zentral in der Bremer Innenstadt gelegen – nur zwei Minuten vom Roland oder den Bremer Stadtmusikanten entfernt – empfing uns das Schüttinger am 14. Oktober 2007 bei herrlichstem Herbstwetter. Urig eingerichtet (obwohl für meinen Geschmack ein wenig zu dunkel), grobe Holztische und Bänke, rustikal geschmückte und ausstaffierte Wände und Nischen – wie geschaffen für ein zünftiges Biererlebnis. Das Helle (ein typisch norddeutsch hopfenbitteres Pils), das Dunkle (röstig und herb) und das Essen (Bremer Knipp – sehr, sehr lecker, aber auch fett und schwer im Magen liegend) waren prima.

das Sudwerk
Das Personal tat sich aber ein bisschen schwer, in der nur halb besetzten Gaststätte die Übersicht zu wahren … Jeder versuchte jedem bei allem zu helfen, und so endete es im Durcheinander. Hätte einer nur gezapft, einer nur serviert und einer nur kassiert, wäre alles prima gelaufen. So wurde gerannt, gestolpert, nachgefragt, das Besteck und die Gläser fielen auf den Boden – irgendwie nicht wirklich professionell.
Trotzdem mein Fazit: Kann man ruhig noch mal hingehen, wenn man gerade in Bremen ist.
Schüttinger – Erste Bremer Gasthausbrauerei
Hinter dem Schütting 12 – 13
28 195 Bremen
Bremen
Deutschland
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