Bremer Braumanufaktur
Bremen
DEU

So, das war jetzt ein schöner Spaziergang am Weserufer entlang. Nach der obligatorischen Touristenrunde durch Sögestraße und Schnoor, an den Stadtmusikanten und am Rathaus vorbei und durch den Handwerkerhof ging es runter an die Weser, und dann gute zweieinhalb Kilometer immer am Wasser lang, bis jetzt endlich das schon von weitem zu sehende Kellogg’s Reislager vor uns liegt. Eine schöne Strecke, aber in der Sommersonne hat sie uns durstig gemacht.

Da kommt natürlich die Bremer Braumanufaktur gerade recht – die Kleinbrauerei, die 2014 als Wanderbrauerei ohne eigenes Sudwerk begonnen hat, 2019 eigene Braukessel bekommen hat und seit 2022 im ehemaligen Reislager residiert. Und seit 2024 gibt es hier auch eine eigene Gastronomie – den Hopfenfänger. Genauso benannt wie die Biere aus der Bremer Braumanufaktur.

Braukesselselfie

Durch große Glasscheiben können wir das Sudwerk betrachten. Edelstahl, gebürstet, zweckmäßig. Kein auf Hochglanz poliertes Kupfer, sondern eine echte Arbeitsbrauerei. Dass sie natürlich genauso sauber ist (aber eben nicht glänzt), ist völlig selbstverständlich. Ob man da wohl ein Foto machen kann? Die Glastür lässt sich aufschieben. Vorsichtig öffnen wir sie einen Spalt, kucken rüber zur Theke, und als von dort ein aufmunterndes Nicken kommt, schieben wir sie ganz auf. Fotos ohne Reflexe, sehr schön!

Nach der Fotosession gehen wir zur Theke, schauen uns die durchaus beeindruckende Bierliste an. „Ist fast alles von uns“, erzählt uns der Barmann freundlich und zeigt auf zwei Holztafeln. „Das hier“ (er zeigt auf das Moonshine Pils) „und das hier“ (er zeigt auf das alkoholfreie Blaufrei) „sind nicht von uns, die sind von einer befreundeten Brauerei, von Mashsee.“

„Das ist eine Craftbierbrauerei aus Hannover“, fügt er noch hinzu, und wir nicken wissend. „Der unter anderem auch in Bremen braut“, ergänzen wir in Gedanken. Neuneinhalb eigene und anderthalb Mashsee Biere also. Das ist schon ganz ordentlich.

drinnen ist es stylish und einladend

Zwei davon bestellen wir uns jetzt und setzen uns, obwohl es drinnen wirklich sehr stylisch und ansprechend ist, raus auf die Terrasse. Die Sonne scheint, wir können direkt auf die Weser kucken und den Schiffen nachschauen, es weht ein leichter, warmer Wind, es könnte nicht schöner sein.

Letzteres gilt auch für die beiden Biere. Sowohl das 5,1%ige Übersee Ale als auch das 7,2%ige India Pale Ale munden vorzüglich, sind stilecht, schön sauber gebraut und werden mit fröhlichem Lachen am Tisch serviert.

Am Nebentisch wird fleißig gefuttert. Es gibt Currywurst mit Pommes, ein klassisches Brauhausgericht, das hier aber besonders gut aussieht (und offensichtlich auch besonders gut schmeckt), und eine Auswahl an Dips mit Treberbrot und Brezeln zum Stippen. Wie ärgerlich, dass wir gerade erst in der Altstadt gegessen haben – auch wenn es dort vorzüglich war, hier wäre es einfach noch mal einen Ticken besser gewesen.

Mindestens genauso ärgerlich, dass wir heute mit dem Zug da sind und nur einen Tagesausflug ohne Übernachtung geplant haben. Der Blick auf die Uhr und die tiefstehende Sonne mahnen uns – es wird Zeit, aufzubrechen. Und zwar ohne noch jede Menge Flaschenbier in den Rucksack zu packen. Das machen wir dann erst beim nächsten Mal.

Schweren Herzens brechen wir auf und entdecken direkt nach dem Verlassen des Reislagers noch ein Kleinod, an dem wir vorhin blind vorbeigelatscht waren: Die Gemüsewerft. Eine urbane Landwirtschaft. Eine Kräuter- und Gemüsegärtnerei mitten im neugebauten Areal, umgeben von Asphalt, Stein und Baustelle. Innerhalb des Zauns gaaanz viele Hopfenpflanzen (hier gehören jetzt mindestens drei Ausrufezeichen hin: !!!) und mittendrin ein Biergarten. Hier hätten wir uns alternativ ebenfalls hinsetzen und die Hopfenfängerbiere genießen können. Ebenfalls mit Blick auf’s Wasser, ebenfalls in herrlicher Atmosphäre und zusätzlich auch noch nur eine Armeslänge entfernt mit den Hopfenranken. Machen wir dann also auch nächstes Mal.

ein kleiner Biergarten, umgeben von Hopfenranken

Wie so oft fügen wir unserer to-do Liste heute weitere Positionen hinzu: Flaschenbier im Hopfenfänger kaufen, im Biergarten oder Restaurant des Hopfenfängers auch was essen, und in der Gemüsewerft einkehren und Hopfenfänger trinken!

Die Hopfenfänger Gastronomie der Bremer Braumanufaktur ist montags bis freitags von 11:30 bis 14:00 Uhr und von 16:30 bis 22:00 Uhr geöffnet, freitags sogar eine Stunde länger. Sonnabends ist durchgehend geöffnet, von 11:30 Uhr bis 23:00 Uhr, und sonntags ist zu. Wir waren an einem Donnerstag da und haben zwischen der Mittags- und der Abends-Öffnungszeit problemlos unser Bier bekommen. Die Currywurst am Nachbartisch wurde erst nach 16:30 Uhr bestellt und serviert.

Der Biergarten der Gemüsewerft ist mittwochs bis sonntags von 17:00 bis 22:30 Uhr geöffnet – jedenfalls im Sommer, so ab Mai oder Juni. Wetterabhängig, logischerweise.

Zu erreichen sind beide Ziele mit den Straßenbahnlinien 3 und 5. Von der Haltestelle Europahafen aus sind es drei Minuten zu Fuß in Richtung Weser.

Bildergalerie

Bremer Braumanufaktur
Auf der Muggenburg 42
28 217 Bremen
Bremen
Deutschland

Gemüsewerft
Auf der Muggenburg 18
28 217 Bremen
Bremen
Deutschland

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