Stadlbräu Oberhaching
Oberhaching
DEU

„Ich bin ja gar kein kommerzieller Brauer“, lacht Robert Prinz, als wir uns mit einer bunten Gruppe von Sommeliers, Brauern und Bierliebhabern bei ihm im Stadlbräu zu einer privaten Veranstaltung treffen. „Und eine Gastronomie habe ich schon gleich gar nicht!“

„Das ist eine Brauschule“, fährt er fort, „und zwar eine, bei der die in den Schulungen gebrauten Biere auch getrunken werden können. Gegen eine Pauschale. Und wenn wir eine private Veranstaltung haben, so wie mit Euch heute, dann zahlt jeder eine Pauschale als Kostenbeteiligung. Dann kriegt er auch eine Brotzeit. Und darf pauschal von dem Bier trinken.“

„Nee, eine richtige Gastronomie, das brauche ich nicht mehr!“, fügt er noch hinzu.

Seit 2004 betreibt Robert diese Brauereischule mit eigenem Sudwerk, und er hat in all diesen Jahren schon unzählbar vielen Interessenten das Brauen nahegebracht.

das Sudhaus

Neugierig gehe ich durch das Sudhaus. Eigentlich ist es ja nicht nur ein Sudwerk, sondern es sind mehrere. Größere, kleinere – die meisten von der Firma Speidel. „Wenn hier ein Braukurs läuft, dann soll halt jeder auch die Möglichkeit haben, anfassen zu können und nicht nur mit offenem Mund danebenstehen müssen und kucken, wie man es macht!“

Urig und rustikal geht es hier in der alten Scheune zu. Ein Bauernhof, ganz schön alt, mit viel Holz außen und innen. Und mittendrin der Raum mit dem großen Sudwerk, daneben ein Raum mit den kleinen Töpfen, Pfannen und Tanks. Dazu ein paar Biertische und -bänke.

Wir laden uns die Teller mit der Brotzeit voll, suchen uns eine gemütliche Ecke, und dann bringt Robert uns auch schon das erste Bier, ein Helles namens Gleissenthaler. Benannt nach dem Gleißental, einem trocken gefallenen Bachlauf hier ganz in der Nähe. 5,2% Alkohol, ein schöner Schaum und vor allem: Eine sehr hohe Durchtrinkbarkeit. Weich und rund, sehr sanft, das läuft ganz wunderbar.

Rasch muss Robert schon um Nachschub gehen – jetzt gibt es das Kybier. Ein dunkelbraunes Bier mit 5,1%, ebenfalls sehr weich und gut durchtrinkbar. Die Spundung ist nicht so fürchterlich hoch, da kann man es wirklich ebenso schnell laufen lassen wie das Helle auch.

Die deftige Brotzeit dazu passt, und insofern bleibt uns auch der Durst erhalten – als nächstes gibt es ein 5,3%iges Rotbier. Vom Fass, das war wohl nur ein kleinerer Sud, bei dem sich das Abfüllen nicht gelohnt hat. Auch vorzüglich, aber nach einigen Schlucken, als das Glas (und das Bier …) sich aufgrund des mittlerweile nicht mehr ganz so hohen Trinktempos ein wenig erwärmt, kommt eine leichte Säure zum Vorschein. Kann man noch trinken, aber lange sollte man es nicht mehr aufbewahren.

gemütliche Ecken gibt es hier einige

Nach dem gefühlt siebzehnten Nachschlag (es werden wohl drei große Teller gewesen sein …) kommt zum Abschluss noch das Weißbier ins Glas – das 5,2%ige Bier trägt den selbstbewussten Namen Diamant – vollmundig, rund, mit einer sehr schönen Schaumkrone und kräftigen Bananenaromen. Ein schöner Abschluss dieses Brauereibesuchs.

Dankeschön, Robert, dass wir uns hier haben treffen und gleichzeitig auch überall haben umsehen können. Schon spannend, so eine Brauerei, die eigentlich nur zu Schulungszwecken in Betrieb genommen wird, auf der aber trotzdem hochinteressante Biere entstehen.

Das Stadlbräu hat täglich von montags bis freitags von 16:00 bis 19:00 Uhr so eine Art Sprechstunde, bei der die kommenden Aktivitäten und Braukurse besprochen und vereinbart werden können. Natürlich bei einem Bier. Warum auch nicht? Zu erreichen ist der alte Stadl in einer Viertelstunde zu Fuß von der S-Bahn-Station Deisenhofen, Linie S3.

Bildergalerie

Stadlbräu Oberhaching
Kybergstraße 19
82 041 Oberhaching
Bayern
Deutschland

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