Tauschpaket aus Rödermark
Rödermark
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[Blick zurück auf Juli 2025]

Tauschpaket Nummer Zehn! Wow!

Eine kurze Abfrage per Messenger: „Wann seid Ihr denn mal zuhause, so dass ich trotz der Sommertemperaturen gefahrlos ein Bierpaket schicken kann? Es soll ja nicht tagelang in irgendeinem Paketlager herumgammeln und in der glutheißen Sonne nachpasteurisiert werden!“

Och, das war diesmal leicht zu beantworten: „Jetzt!“ Sogar für ein paar Tage am Stück, was selten genug vorkommt.

Die Zeit verfliegt, und schon ist der Paketbote da. Ein Paket mit sechs interessanten Bieren und einer kleinen Dreingabe: Ein Glas mit selbstgemachter Marmelade!

Herzlichen Dank in Richtung Südhessen!

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Verkostungsnotizen

Starnberg Bräu – Kellerbier naturtrüb (5,1%)

Das Bier ist dunkelgelb, fast schon orange. Es ist zunächst leicht trüb, nach leichtem Aufschwenken des Bodensatzes kommt dann eine kräftige Trübe ins Glas, die in schönen Wolken nach unten sinkt und sich anschließend gleichmäßig verteilt. Der Schaum ist recht üppig, fällt aber relativ rasch zusammen.

Der Duft ist malzig und hat eine dezente hopfenbittere Note, ganz leicht ins heuartige tendierend.

Vom ersten Moment an präsentiert das Bier eine recht kernige, geradezu kantige Bittere, kombiniert mit einem vollen und kräftigen Körper. Es füllt den Mundraum sehr dominant aus, retronasal präsentiert es hopfenbittere Heuaromen, und im Abgang spielt es erneut seinen kernigen Charakter aus.

Ein Bier mit Ecken und Kanten, das trotzdem gut gefällt.

Octobräu – Weizen – Saphir (4,9%)

Kräftig gelb, schön gleichmäßig trüb und mit einer dicken, sehr kremigen, sahnigen Schaumschicht – so muss ein Weizen aussehen!

Der Duft geht ins Bananige, ohne zu dick und zu aufdringlich zu wirken. Dahinter kommt eine leichte Hefenote, und noch mal einen Schritt weiter im Hintergrund ein Hauch hopfiges Zitrusaroma.

Der Antrunk ist frisch und spritzig, die Spundung angenehm hoch („sommerlich hoch“), auf der Zunge wirkt das Bier aber trotzdem schön rund und vollmundig. Retronasal kommen zu den Bananenaromen noch ein paar feine, estrige Fruchtnoten hinzu, und nach dem Schluck erst wird ein Hauch Bittere spürbar – nicht sehr stark, für ein Weizenbier aber durchaus prägnant und bemerkenswert.

Eine schön harmonische Konstruktion.

Josefs Bräu – Josefs Bock (7,5%)

Bier trinken und Gutes tun. Josefs Bräu ist eine Inklusionsbrauerei, in der Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand arbeiten. Und das funktioniert vorzüglich, wie dieser Bock beweist!

Eine mittelbraune Farbe und ein kremiger, altweißer Schaum erfreuen das Auge. Das Bier ist fast klar, also leicht filtriert.

Der Duft ist malzig mit feinen, kräuterigen Noten – klassisch für einen dunklen Bock.

Der weiche und vollmundige Antrunk, der runde Körper, die ausgeprägte Malzigkeit, die süß, aber nicht zuckrig daherkommt, und die ganz milde Bittere ergänzen einander in hervorragender Harmonie. Viel zu leicht lässt sich dieses Bier trinken, viel zu schnell vergisst man den hohen Alkoholgehalt.

Nach dem Schluck ergänzt ein hauchfeiner Röstcharakter die Malzigkeit retronasal, und auch die Bittere wird ein bisschen stärker spürbar – ein Kleben am Gaumen wird so erfolgreich verhindert.

Würde der Schaum nun nur noch ein bisschen länger halten und nicht schon innerhalb einer halben Minute mehr oder weniger spurlos verschwinden – dieses Bier hätte fünf Sterne verdient.

KohleCraftBräu – Kellerbier (5,2%)

Die schöne, dunkelgelbe Farbe des Biers und die gleichmäßige Trübung gefallen ebenso wie die feste Schaumkrone.

Der Duft ist fruchtig-estrig mit einem leicht dumpfen Aroma im Hintergrund.

Der Antrunk enttäuscht leider: Das Bier ist dezent säuerlich. Insofern erübrigt sich auch eine weitere, detaillierte Verkostung.

Schade, denn das Mindesthaltbarkeitsdatum liegt noch ein paar Wochen in der Zukunft.

Brauerei Beaverstruck – Dubrich Black Ale (7,5%)

Für ein Black Ale ist es eigentlich ein bisschen zu braun, dieses Bier. Nicht schwarz genug. Kräftig trüb ist es, und es trägt einen dicken, beigefarbenen Schaum, der unendlich lange haltbar ist.

Der Duft ist vordergründig röstigaromatisch, dahinter verbergen sich aber Fehlaromen mit leichten Akzenten von verbranntem Gummi.

Der Antrunk ist spritzig, auf der Zunge dominieren röstbittere Effekte, Aromen von kräftig geröstetem Kaffee, aber auch von angebranntem.

Nach dem Schluck kommt die angebrannte Bittere deutlicher hervor und beginnt, die Kaffeearomen so zu überdecken, dass nach dem Schluck eigentlich nur noch die brenzlige Komponente im Gedächtnis bleibt. Leider.

Hoppebräu – Bock (7,0%)

Kurz und schmerzlos: Bock. Keine literarischen Ergüsse bereits im Biernamen (obwohl ich das eigentlich immer ganz witzig finde). Nur vier Buchstaben. B.O.C.K.

Die Farbe ist ein Tiefbraun mit leicht rötlichem Schimmer, völlig gleichmäßig trüb. Darüber steht ein leicht beigefarbener, kremiger Schaum.

Der Duft ist malzig und kräftig brotig – wie frische Roggenbrotkruste. Ähnlich, wie ich es in einem Nürnberger Rotbier erwarten würde.

Der Antrunk ist rund und saftig. Kräftig und viskos fließt das Bier auf die Zunge, ist ausgeprägt süß und vollmundig, zeigt gleichzeitig aber auch eine durchaus ordentliche Bittere, die verhindert, dass die Süße zu klebrig wird. Retronasal kommen zu den Brotnoten noch rote Früchte und Trockenfrüchte hinzu, Waldbeeren, Brombeeren, Rosinen, getrocknete Pflaumen, und dahinter noch ein bisschen Karamell und Toffee.

Nach dem Schluck klingt die Bittere sehr schnell ab; die Süße bleibt ein wenig länger haften und macht den Abgang ein bisschen klebrig. Nach drei, vier Schlucken entwickelt sich auch eine leichte alkoholische Wärme im Rachen.

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