Gasthausbrauerei Schloderer Bräu
Amberg
DEU

Nachtrag 30. Januar 2022: Das deftige Mittagessen im Goldenen Greif in Edelsfeld war hervorragend. Aber es liegt schwer im Magen, und anstatt, dass wir uns am Stadtrundgang durch Amberg erfreuen, sind die Augenlider schwer, und wir müssen aufpassen, dass wir nicht während des Gehens einschlafen.

Nein, so kann es nicht weitergehen. Egal, wie interessant die Altstadt ist, wie viele hübsche Ecken sie aufweist – jetzt brauchen wir erstmal einen starken Kaffee.

„Ich hätte da eine Idee“, zwinkert Herr L. verschwörerisch und deutet die Fußgängerzone hinunter. Bei mir fällt sofort der Groschen, und rasch ziehen wir unsere Frauen weiter. „Wir wissen, wo es einen guten und vor allem starken Kaffee gibt!“

„Naja, das ist ja wieder typisch“, heißt es, als die Damen realisieren, wo wir den Kaffee trinken wollen, nämlich beim Schloderer Bräu.

der neugestaltete Cafébereich

Vierzehn Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal hier waren – damals im Rahmen einer Tour de Bier. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert, auf den zweiten dann aber schon. Zum Beispiel ist der Cafébereich neu gestaltet worden, und auch wenn wir ihn jetzt gar nicht nutzen, sondern direkt neben dem Sudwerk Platz nehmen, ist er sehr einladend geworden.

Auch das Bierangebot hat sich ein wenig gewandelt. Gab es früher eher das klassische Brauhaus-Dreierlei (Hell, Dunkel, Weizen), so findet sich jetzt auch ein mit Citra kalt gehopftes Bier im Angebot – die Ansprüche der Gäste steigen, und ganz vorsichtig finden auch spannendere Biere Eingang in die Getränkekarten der eher konservativen Oberpfälzer Gastronomie.

So bleibt es denn auch nicht bei einem starken Kaffee oder einem doppelten Espresso, sondern wir genießen zunächst den gefährlich süffigen dunklen Bock, der einerseits eine schöne und runde Malzigkeit aufweist, daneben aber auch mit einer dezenten Rauchnote überzeugen kann. Anschließend verkosten wir selbstverständlich auch das mit Citra kalt gehopfte Helle, mit dem wir ebenfalls außerordentlich zufrieden sein können.

dunkler Rauchbock & Citra Hell

Irgendwie machen Bier und Kaffee aber auch schon wieder hungrig, und wir entdecken auf der Nachspeisenkarte eine frittierte Brezel. Ein ganz normaler Laugenbrezel-Rohling wird frittiert statt gebacken und dann mit Vanilleeis, Schlagsahne und Früchten serviert, so, als wäre es ein Apfelküchlein. Eine etwas ungewöhnliche Kombination, aber nicht uninteressant. Vorsichtige Innovation also auch hier, und damit unser Urteil: Wir müssten nicht wieder vierzehn Jahre warten, bis wir hier erneut einkehren. Das darf gerne auch schon früher sein!

Gasthausbrauerei Schloderer Bräu

Am 16. Mai 2008 besuchten wir im Rahmen unserer diesjährigen Tour de Bier die Gasthausbrauerei Schloderer Bräu in Amberg – und zugegebenermaßen berichte ich ein wenig vorurteilsbehaftet … Wo erlebt man es denn heute noch, dass der Chef als Allererstes je ein Fass Dunkles und Helles spendiert, wenn eine Gruppe Bierliebhaber die Brauerei betritt …

Blick in den Gärbottich

Aber mal trotzdem im Versuch, objektiv zu bleiben: Die Brauerei präsentierte sich sehr gut – das Essen war sehr lecker, insbesondere das Spanferkel war das Beste, das ich seit langem gegessen habe. Die hübsche UND freundliche Bedienung war schnell, und die drei Biersorten (Hell, Dunkel, Weizen) waren stilecht und lecker!

Begleitet wurde unser Besuch von einem Vortrag von Jakob Schmidt über die Geschichte der Amberger Brauereien und des Oberpfälzer Brauereiwesens. Sehr interessant und kurzweilig.

Fazit? Ist doch klar: Unter diesen Bedingungen jederzeit wieder.

Und unter normalen Umständen?

Natürlich auch!

Bilder

Gasthausbrauerei Schloderer Bräu
Rathausstraße 4
92 224 Amberg
Bayern
Deutschland

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