Nachtrag 10. März 2025: Hungrig streifen wir durch Freiburg. Jetzt könnten wir irgendetwas Exotisches ausprobieren, denken wir noch, aber da kommen wir schon mehr oder weniger zufällig an der Hausbrauerei Feierling vorbei. „Also, mir hängt der Magen schon in den Kniekehlen“, mosere ich. „Bevor wir jetzt ewig und unentschlossen herumsuchen, lasst uns doch hier schnell eine Kleinigkeit essen.“
„Immerhin ja eine Brauerei“, füge ich noch grinsend hinzu.
Erstaunlicherweise regt sich bei beiden Damen kein Widerspruch.
Rasch finden wir einen Platz im oberen Bereich, direkt am Geländer mit freiem Blick auf die kupferglänzenden Sudkessel. Genauso rasch steht auch das frischgezapfte Bier vor uns. Die Bestellung war immerhin einfach – es gibt nur eine Sorte, das Inselhopf. Oder heißt es der Inselhopf? Wie beim Wiedehopf?
Ach, ist ja auch egal. Es ist erfrischend, gut durchtrinkbar und … vergrößert den Appetit. Auch wenn es, kritisch beäugt, vielleicht doch noch ein bisschen „grün“ schmeckt, als hätte es gut und gerne noch ein paar Tage eiskalt reifen können.

immer wieder schön, auf die Sudkessel blicken zu können
„Können wir denn auch was zu essen bestellen“, fragen wir die nette Dame im Service, aber sie zuckt nur traurig mit den Achseln. „Unsere Küche wird renoviert, da gibt es leider nix. Tut mir leid.“
Schon wissen wir, warum es heute so problemlos möglich war, einen schönen Platz „mit Aussicht“ zu bekommen – sonst ist es hier doch immer bumsvoll.
Da bleibt es halt bei einem kurzen Besuch und wirklich mal bei nur einem Bier. Der Hunger treibt uns weiter …
Hausbrauerei Feierling
Nachtrag 29. August 2020: Eine kurze Reise nach Freiburg, ein für den Abend geplantes Treffen mit Freunden, und vorher: Hunger! „Lass uns doch mal im Feierling vorbeigehen und schauen, was sich dort in den letzten vierzehn Jahren alles verändert hat“, schlage ich vor, und die holde Ehefrau ist einverstanden.
So stehen wir denn vor dem ziemlich überfüllten Biergarten. Kaum, dass man die Seuche spürt, die nach wie vor im Land grassiert – alle Tische sind gut besetzt. Einzige Besonderheit: Die Bedienungen tragen Mund-Nase-Schutz (zum Teil allerdings in sehr fantasievoll interpretierter Trageweise), und an den Tischen sitzen jeweils geschlossene Gruppen.

der Biergarten ist gut gefüllt
Fast jedenfalls, denn wir werden zu einem anderen Pärchen platziert. Zwei Mal zwei Personen an einem Achtertisch, das lässt das Infektionsrisiko noch zu.
Aber ach, ist es diesen Aufwand jetzt wert gewesen? Während die rustikale Brotzeit gut schmeckt, enttäuscht uns das Inselhopf, also das Helle, durchaus. Süßlich und nicht lang genug gelagert schmeckt es, weist noch „grüne“ Aromen auf und vermag mit seinem Grauschimmer auch optisch gar nicht so recht zu überzeugen. Schade eigentlich, dass es nicht zu mehr als zu einem geduldeten Begleiter zum deftigen Essen taugt, gerade nur so lecker, dass der deftige Bissen Brot damit gut heruntergespült werden kann.

Inselhopf
Unter normalen Umständen, ohne Corona, hätte die Biergartenatmosphäre einfach darüber hinweggeholfen, dicht an dicht hätten sich die Menschen hier versammelt und Spaß gehabt. Singen, trinken, essen, lachen – alles mit- und nicht nur nebeneinander.
So sind sie, die Zeiten.
Hausbrauerei Feierling
Am 18. Oktober 2006 besuchten wir die Hausbrauerei Feierling in Freiburg. In einer kleinen Gasse in einem ruhigen Viertel unweit des Zentrums liegt sie, und leider waren wir zu einer Uhrzeit dort, zu der absolut nichts los war.

Hausbrauerei Feierling
Von Einheimischen hatten wir zuvor gehört, dass hier abends eine prima Stimmung herrschen würde, viele nette Leute seien da, man könne gemütlich sein Bierchen trinken, etwas essen und bliebe definitiv niemals allein.

Blick auf das Sudwerk
Heute war es leider anders – aber das lag sicherlich nicht an der Brauerei. Ganz allein saßen wir im Schankraum und genossen unsere leckeren Biere, schauten aus dem Fenster und den vorüberflanierenden Spaziergängern zu und fanden es schade, dass wir nicht bis zum Abend bleiben konnten. Aber wenigstens konnten wir uns an den originellen Namen der Biere erfreuen, die wir heute hier verkostet haben: „Bruno“ und „Inselhopf“. Mögen sie als Beispiel dienen wie man es besser macht als immer nur „Dunkles“ und „Helles“.
Die Gaststätte der Hausbrauerei Feierling ist täglich ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Von der Straßenbahnhaltestelle Schwabentorplatz sind es nur etwas mehr als hundert Meter zu Fuß.
Hausbrauerei Feierling GmbH
Gerberau 46
79 098 Freiburg
Baden-Württemberg
Deutschland
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