Reklame?*
Die Kölner Bierszene betrübt mich. Abgesehen von Peter Esser mit seiner Braustelle hat sich in Köln jahrzehntelang nicht viel Interessantes getan. Ein paar Gasthausbrauereien hie und da, manche davon, wie Hellers Brauhaus, richtig gut, aber die meisten anderen eher langweilig. Ähnlich langweilig wie die Kölsch-Szene, die in erster Linie mit Klüngel und Einheitsgeschmack, zumindest aber mit einem enormen Konzentrationsprozess und zugegebenermaßen hervorragender Gehirnwäsche der Kölner Konsumenten auf sich aufmerksam macht, wie ich in meinem letzten Newsletter ausführlich bedauert habe.
Auch die Craftbier-Revolution, die in Deutschland sowieso schon nur ein Revolutiönchen ist, tat sich in Köln um vieles schwerer als in anderen Regionen Deutschlands, und kommt mit Braustelle, Hopfenrausch, craftbeer corner coeln, der MühlenBar und mittlerweile endlich auch ein paar anderen nur langsam aus dem Quark. Selbst die Bierbörse war in Köln immer kleiner, langweiliger und weniger besucht als in anderen Städten.
Hätte Peter Esser mit seinem Festival der Bierkulturen seit 2010 nicht wenigstens einmal im Jahr für ein bieriges Highlight am Rhein gesorgt, ich hätte Köln schon längst von meiner gedanklichen Liste gestrichen.
Ein Trauerspiel.
Und es ist genau dieses Trauerspiel, was mich jetzt dazu veranlasst, eine Pressemitteilung zu veröffentlichen – etwas, das ich nicht so oft mache. In wenigen Wochen findet das Craft Beer Festival Cologne zum ersten Mal statt, gewissermaßen als eine große und vielfältige Weiterentwicklung des Festivals der Bierkulturen, und es steht zu hoffen, dass nun endlich ein bisschen Schwung in die Bierszene Kölns kommt. Höchste Zeit dafür ist es ja…
Hier also der Text der Pressemitteilung von DIE KOELNER Agentur für Public Relations:
Premiere fürs Craft Beer Festival Cologne: 60 internationale und nationale Brauereien stellen am 25./26. Mai in Köln aus
Köln, 25. April 2019 – Pale Ale, Porter, Brown Ale, Helles, Lager, Pilsner oder Pumpkin Ale – schon lange sind Bierspezialitäten in aller Munde, und das nicht nur unter Bierkennern.
Das Craft Beer Festival Cologne zollt diesem Trend Tribut und präsentiert zum ersten Mal am 25. und 26. Mai spannende nationale und internationale Bierspezialitäten in der Stadthalle Köln-Mülheim. Rund 4000 Craft Bier-Fans werden an den zwei Tagen erwartet.
Wichtig ist dabei der persönliche Kontakt zu den einzelnen Brauern. Jeder Besucher erhält sein persönliches Degustations-Glas, das einem Rotwein-Kelch ähnelt. Ausgeschenkt werden in der Regel 0,1 l pro Bier. Es geht bei Craft-Beer-Festivals nicht um Volumen, sondern um Genuss. Immerhin stehen rund 350 Biere bei gut 40 Bierstilen in Köln zur Auswahl.
60 Brauereien stellen beim Festival aus. Es gibt Craft Biere aus Deutschland, Schottland, Belgien, England, den Niederlanden, Italien, Dänemark, Italien und Polen.
Aus Schottland kommt BrewDog, die die bekannteste Craft Bier-Brauerei der Welt sein dürfte und demnächst auch in Berlin brauen wird.
Die niederländische Brouwerij de Molen gehört laut dem Ratingportal Ratebeer.com zu den zehn besten Brauereien der Welt.
In dieser Liga ist auch Mikkeller aus Kopenhagen einzuordnen. Mikkel Borg Bjergsø exportiert seine Craft Biere erfolgreich in 40 Länder und betreibt Bars auf drei Kontinenten. Zusammen mit der Privatbrauerei Gaffel wird Mikkeller unter anderem das gemeinsame gebraute Viking Kölsch auf dem Festival präsentieren.
Aus London/Tottenham wird die Brauerei Beavertown dabei sein, die von Logan Plant, Sohn von Led Zeppelin-Frontman Robert Plant, gegründet wurde.
Ronald Mengerink begann erst 2007 mit dem professionellen Brauen. Heute gehört seine De Dochter van de Korenaar zu den bekannten belgischen Brauereien.
Schwerpunkt-Land bei der Festival-Premiere ist Polen. Die dortigen Craft Brewer zählen zu innovativsten in Europa. Allein im letzten Jahr kamen über 2.000 neue Biere auf den Markt, davon 530 IPAs, 296 Pale Ales und 266 Stouts. Zehn polnische Brauereien schenken am Rhein aus, unter anderem: Ale Browar, Browar Maryensztadt, Browar Profesja, Browar Solipiwko oder Recraft.
Weiterhin präsentieren sich noch die besten deutschen Craft Brewer, unter anderem: Braumanufaktur Hertl, Hopfmeister, Wacken Brauerei, Brlo, Welde, Hanscraft, Schoppe oder Camba Bavaria. Auch ein niederrheinisches Alt wird es in Köln geben, angeboten von der Mönchengladbacher Brauerei Hensen.
Gaffel bringt neben Viking und Gaffel Kölsch, SonnenHopfen und drei Sondersude in die Stadthalle mit. Dazu gibt es Gaffels Fassbrause Apfel naturtrüb, die gerade wegen ihres Citra-Hopfen-Anteils bei Bierenthusiasten beliebt ist. Die neue Brauerei Duex vom ehemaligen Bauer des Kölner Dreigestirn, Michael Müller, und die Braustelle aus Ehrenfeld mit Peter Esser sind ebenfalls vertreten.
Die einzigen Brauerinnen des Festivals stammen aus Köln, die Brewsistas Cologne. Michael Roeßgen von der Craftbeer Creations Cologne ist für seine historischen Bierstile bekannt, die er auf dem Heinenhof in Pulheim-Orr braut. Erst vor Kurzem hat der ehemalige Hobbybrauer den Kölner Bierstil Knupp, der im Mittelalter getrunken wurde, revitalisiert.
Aus Bonn stammt der Weltmeister der Biersommeliers, Stephan Hilbrandt, der mit der Brauerei 53 seine Premiere als professioneller Brauer in Köln gibt. Ebenfalls aus der Bundesstadt kommt einer der ersten Craft Bier-Brauer Deutschlands, Fritz Wülfing von Ale Mania.
Insgesamt acht Hobbybrauer des Vereins der Kölner Bierhistoriker werden ihre selbstgebrauten Biere im Rahmen des Festivals präsentieren. Einige Vereinsmitglieder brauen nahezu professionell und haben bereits Preise bei Brauwettbewerben gewonnen.
Ideal zu den Bierspezialitäten passen die Angebote des bekannten Kölner Burger-Anbieters Fette Kuh und Wurst Case Szenario aus dem Belgischen Viertel. Küchenchef Martin Block, selbst Kenner der Craft Bier-Szene, wird neben den Burgern und Wurstspezialitäten Festival-eigene Gerichte entwickeln, die auf die gängigen Bierstiele abgestimmt sind. An fünf Ständen können sich die Besucher dann verköstigen.
Das Ticket für Samstag kostet im Vorverkauf (zzgl. Vorverkaufsgebühren) und an der Tageskasse 12 Euro. Am Sonntag wird für die Karte 10 Euro genommen. Das Festival-Ticket liegt bei 20 Euro. Weitere Infos und Vorverkauf unter: www.craftbeer-festival.cologne
Am Freitag, 24. Mai, um 19 Uhr beginnt die Festival-Zeit im Craftbeer Corner bei einem Pre-Opening mit Fassbierabstich von Ale Mania. Der Eintritt ist frei.
Craft Beer Festival Cologne
Stadthalle Köln-Mülheim
Samstag, 25. Mai 2019, 12-24 Uhr
Sonntag, 26. Mai 2019, 12-20 Uhr
Pre-Opening im Craftbeer Corner
Martinstr. 32, 50667 Köln
Freitag, 24. Mai 2019, 19 Uhr
Eintritt frei
Ticket-Preise
Samstag: 12 Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühren)
Sonntag: 10 Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühren)
Festival-Ticket: 20 Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühren)
Tickets können auch an der Tageskasse erworben werden!
Weitere Infos und Vorverkauf unter: www.craftbeer-festival.cologne
Weitere Informationen:
Die KOELNER Agentur für Public Relations
Michael Busemann, Tel. 0221-168377-50, michael.busemann@die-koelner.net
So weit also die Pressemitteilung.
* Reklame? Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die Beschreibung von Veranstaltungen, die ich gar nicht besucht habe, oder die Veröffentlichung von Pressemitteilungen Reklame ist. Im Zweifelsfall sollte ein Blogbeitrag daher entsprechend gekennzeichnet werden. Ich habe in diesem Fall nichts gratis bekommen außer der Pressemitteilung. Aber: Weil ich die langjährige Bierödnis Köln kenne und mich freue, dass sich hier etwas tut, veröffentliche ich diese Pressemitteilung.
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