Im Jahre 1866 war die Brauerei Steffens in Linz von Franz Wilhelm Steffens gegründet worden. Ein wenig außerhalb der Stadt auf dem St. Severinsberg gelegen, produzierte sie eine Reihe interessanter und schmackhafter Biere. Das Paradepferd, das helle obergärige Steffi, durfte – obwohl es in diese Kategorie gehört hätte – nicht Kölsch genannt werden, da die Brauerei Steffens zu weit außerhalb Kölns gelegen hat und somit die Kölsch-Konvention nicht mit unterzeichnen durfte. Schade, denn ob der geschmacklichen Qualität des Steffi-„Kölschs“ hätte sich die eine oder andere nur großindustriell unter eigenem Namen gebraute Kölsch-Marke durchaus schämen dürfen.
Neben dem Steffi gab es aber auch ein Alt, ein Kräusen, ein Pils und das Casbacher Braunbier im Produktportfolio dieser Brauerei. Alle diese Sorten konnte man in der Brauereischänke auf dem Severinsberg auch probieren. Dazu in gemütlicher Atmosphäre ein Schnitzel oder Hämmchen (Eisbein) – das war schon nicht schlecht, und genau so haben wir es am 27. März 2004 auch genossen.
Mittlerweile muss man allerdings – so wie auch geschehen – alles in der Vergangenheitsform schreiben. Im Jahr 2006 wurde die Brauerei in Kasbach-Linz stillgelegt und in eine Vertriebsgesellschaft umgewandelt. Seit dem 1. Juli 2010 werden die Steffens-Biere im Gießener Brauhaus hergestellt – angeblich nach den alten Rezepten zwar, aber eben nicht mehr Original in Linz. Was derzeit – 2011 – noch weiterbetrieben wird, ist die Brauereischänke auf dem Severinsberg. Dort steht auch noch die alte Brauerei, und für Nostalgiker werden nach wie vor Brauereiführungen angeboten – seit der Stilllegung ist nichts abgebaut oder zerstört worden.
Privatbrauerei Steffens
St. Severinsberg
53 547 Kasbach-Linz
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
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