Unser Leib- und Magenbrauhaus. Weil es gerade um die Ecke liegt, und weil wir in Bezug auf die Qualität des Essens seit dem 2. Mai 2003 im Maximilians Brauwiesen bisher noch nicht enttäuscht worden sind. Zwar schwankt die Qualität des Biers ab und zu ein wenig, und manchmal hat man das Gefühl, dass es noch ein paar Tage im Lagertank hätte vertragen können, aber geschmeckt hat es eigentlich immer. Und die saisonalen Spezialitäten, wie der Maibock, das Spezial im Oktober, der Nikolator in der Vorweihnachtszeit oder das Winterweizen ergänzen das Standardangebot Helles, Braunes und Weizen.
Das Essen ist rustikal, die Auswahl auf der Speisekarte zwar nicht übermäßig groß, aber doch so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist. Die Portionen sind groß bis riesig, zum Glück, ohne dass die Qualität darunter leidet. Und wer nach der halben Haxe aufgeben muss, bekommt ohne mit der Wimper zu zucken die Reste ordentlich verpackt mit nachhause.
Die Bedienungen sind durchweg blitzschnell und so angemessen freundlich, wie es bei dem Hochbetrieb, der hier ständig herrscht, nur möglich ist. Effizienz lässt für einen herzlichen Plausch und noch mehr Freundlichkeit leider keine Zeit. Aber wie gesagt – angemessen freundlich, niemals mürrisch. Nur einmal wurden wir enttäuscht: Als wir mit einer ausländischen Freundin hier waren, machte sich der Kellner über ihren Akzent auf unangenehme Art und Weise lustig – und das, obwohl er selber mit starkem ausländischem Akzent sprach. Das war nicht witzig!
Die Lage des Brauhauses ist sehr schön. In dem aus Ziegeln erbauten Schamotten-Schlösschen sind von der großen Schwemme bis zu kleinen gemütlichen Winkeln zahlreiche schöne Plätze, und wenn das Wetter gut ist, kann man auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein sitzen. Und im Sommer hat auch noch der Biergarten offen, der sich bis an das Rheinufer erstreckt. Gelegenheiten wie der Maibockanstich oder Konzerte werden so zu wunderbaren Ereignissen. Immer wieder schön.
Aber: Der gleichen Meinung sind auch viele andere. Und so ist es immer rappelvoll, und wenn man mit mehr als zwei Personen kommt, empfiehlt es sich, vorher zu reservieren.
Maximilians Brauwiesen ist von Mittwoch bis Sonntag jeweils ab 11:00 Uhr geöffnet; Montag und Dienstag sind Ruhetage. Vor der Brauerei befinden sich große und gebührenfreie Parkplätze, aber auch die sind manchmal völlig überfüllt. Als gute Alternative zum Auto bietet sich daher das Fahrrad an.
Nachtrag 1. Mai 2007: Der Maibock-Anstich bei herrlichstem Sonnenschein erwies sich schon am frühen Nachmittag als herrliche Open-Air-Party. Livemusik, Stimmung und kräftiger Maibock, der bei den schon fast sommerlichen Temperaturen blitzschnell seine Wirkung entfaltete…
Nachtrag 7. Oktober 2007: Ein warmer Herbstnachmittag, so dass wir das Oktoberfestbier (das hier aber nicht so heißen darf) noch auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein genießen konnten.
Nachtrag 8. März 2008: Das süffige und bernsteinfarbene Märzen erwies sich als hervorragender Begleiter zur gewaltigen Haxe!
Nachtrag 22. Dezember 2013: Der Nikolator, das kräftig eingebraute Bockbier zur Weihnachtszeit. Draußen ist es regnerisch kühl, drinnen mundet das süßliche und kräftige Gebräu!
Nachtrag 30. Januar 2015: Die Maximilians Brauwiesen feiern dieses Jahr ihren 20. Geburtstag und rühren ein wenig mehr die Werbetrommel als sonst. Angekündigt ist für den Februar ein Vierkornbier, es gibt Festwochen und Ähnliches. Heute aber ist noch normales Winterprogramm. Eine Reihe von Grünkohlgerichten und als Saisonbier das Winterweizen.
Sind meine Ansprüche gestiegen, oder die der Brauerei gesunken? Ich weiß es nicht, aber mit der Qualität der Biere war ich heute nicht zufrieden. Das Winterweizen schmeckte ausdruckslos, flach – ihm fehlte jede runde Vollmundigkeit, die ein dunkles Weißbier speziell im Winter zu einem Genuss macht. Und das Braune, wie das normale Dunkle hier heißt, schmeckte recht aufdringlich mastig. Nicht untrinkbar, aber Begeisterungsstürme hat es auch nicht entfacht, und Lust auf ein weiteres kam nicht auf.
Das Essen (Grünkohl mit gebratenem Schweinebauch und Bratkartoffeln) war sehr lecker, aber mittlerweile haben die Portionen eine Größe erreicht, dass mir – obwohl definitiv kein Vegetarier – erste ethische Bedenken kommen. Mit Genuss haben diese Mengen – trotz hoher Qualität – nichts mehr zu tun. Es ist nur noch Völlerei und wird fast schon unappetitlich. Aber machen wir uns nichts vor, der Vorwurf geht nicht nur an das Gasthaus, sondern auch und besonders an unsere Gesellschaft. Und das Ergebnis sehen wir, wenn wir uns im Schankraum einmal umschauen: Die Bedienungen sind meistens schlank, die Gäste eher nicht, viele weisen teilweise schon unappetitliche Formen auf. Ästhetik? Fehlanzeige. Aber es würde wohl zu weit führen, dieses Thema hier noch weiter auszuarbeiten. Fakt bleibt immerhin: Auch wenn die Portionen schon viel zu groß sind, die Qualität ist glücklicherweise noch in Ordnung.
Maximilians Brauwiesen GmbH
Didierstraße 25
56 112 Lahnstein
Rheinland Pfalz
Deutschland
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