Der Tauschhandel blüht (3)
Sonthofen
DEU

Es geht nichts über gute Kollegen am Arbeitsplatz!

Mit Schwung stellt der vielgereiste Herr A. aus V. eine Einkaufstasche auf den Tisch.

„Du weißt ja, ich bin viel unterwegs!“ (Das stimmt.)
„Ich habe Dir deswegen mal was mitgebracht! (Das ist schön.)
„So richtig kenne ich mich mit Bier ja nicht aus.“ (Richtig.)
„Und wahrscheinlich kennst Du diese Biere auch schon.“ (Ja.)
„Aber sie schmecken Dir bestimmt trotzdem, oder?“ (Na klar!)

Und so verkoste ich heute zwei Biere der Rügener Insel-Brauerei. Auch nicht schlecht.

Verkostungsnotizen

Rügener Insel-Brauerei – Übersee Hopfen – India Pale Ale (5,6%)

Das Bier hat eine kräftige, leicht ins Rötliche tendierende Kupferfarbe und ist leicht und gleichmäßig getrübt. Der Schaum ist üppig, hält ewig und hinterlässt dicke Brüsseler Spitzen am Glas; seine Farbe ist leicht beige. Im Geruch entdecke ich Blutorangennoten, im Hintergrund ganz dezent etwas Erdbeere und ein wenig Pampelmusenschale. Der Antrunk ist frisch und ein wenig pfeffrig-scharf, bevor sich auf der Zunge kräftig herbe Pampelmusennoten ausbreiten. Restsüße finde ich in dem schlanken und trockenen Bier kaum, auch der Körper ist nicht ausgeprägt. Kernig und frisch fließt das Bier über die Zunge und den Gaumen in den Rachen und zeigt nach dem Schluck ein knochentrockenes Finish, das einen Moment lang anhält und Lust auf den nächsten Schluck macht. Die Bittere bleibt dabei aber stets weich.


Rügener Insel-Brauerei – German Coast – Double IPA (7,5%)

Im Glas präsentiert sich das Bier leuchtend orangefarben mit einer deutlichen, gleichmäßigen Trübung und einem üppigen, weißen Schaum, der lange hält und fast schon in Flocken am Glasrand kleben bleibt. Die Nase identifiziert ein paar dezent bittere Mandarinenschalenaromen, und ich muss im August an die Adventszeit denken, wenn meine Finger so riechen … Ein pfeffrig-scharfer und spritziger Antrunk wird gefolgt von einem sehr trockenen Mundgefühl mit viel Bittere. Retronasal werden die Mandarinenaromen deutlicher und wechseln von Mandarinenschale auf Fruchtfleisch. Die Bittere macht sich am Zungenrand breit und begleitet den Schluck, bis sie im Rachen schließlich eine Trockenheit erzeugt, die Durst macht. Fast schon zu hoch sind die Bitterwerte, wirken ein kleines bisschen holzig-adstringierend, und dennoch: Das Bier gefällt!


Weitere Berichte über den Tauschhandel am Arbeitsplatz sind von hier aus erreichbar.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.