DAS LOKAL Eimsbüttel
Hamburg
DEU

Gerade erst haben wir in der Ratsherrn Bar Mühlenkamp vor verschlossenen Türen gestanden. Hunger und Durst sind daher nach wie vor vorhanden. Wohin also gehen?

Liebes Taschentelefon, magst Du uns helfen?

Am günstigsten zu erreichen von allen bierigen Zielen Hamburgs, die wir noch nicht kennen würden, sei DAS LOKAL Eimsbüttel, schlägt die Intelligenz aus der Hosentasche vor. Einmal mit dem Bus rund um die Außenalster, ohne umzusteigen.

Hört sich gut an, hat aber einen kleinen Beigeschmack: DAS LOKAL gehört auch zu Ratsherrn, also zu denen, die uns gerade so enttäuscht haben. Sollen wir trotzdem hinfahren?

Ach, wir geben ihnen noch eine Chance.

Bei feinem Nieselregen erreichen wir am frühen Nachmittag die Bismarckstraße. Gemütlich schaut’s schon aus. Eine große Terrasse mit Schirmen und drinnen, im Tiefgeschoss, der weitläufige Gastraum.

vierzehn Zapfhähne, montiert auf leuchtend grünen Fliesen

Gleich am Eingang ist linker Hand die Theke. Vierzehn Zapfhähne, montiert auf leuchtend grünen Fliesen, stechen sofort ins Auge. Vielversprechend! Und direkt darunter eine Besonderheit: Das Helle und das Zwickel werden nämlich nicht aus dem Fass, sondern aus dem Tank gezapft. Tankbier!

Es war wohl die Pilsner Urquell Brauerei, die als erstes in großem Maßstab auf Tankbier gesetzt hat. Tanks, die direkt an der Theke installiert werden und dem Bier bessere Bedingungen bieten als KEGs. Wenn der Umsatz im Lokal stimmt, wenn das Bier also ordentlich läuft, dann schmeckt Tankbier frischer als Fassbier. Heißt es.

Ob es wirklich stimmt, oder ob es nur subjektives Empfinden ist, das man hat, wenn man sieht, dass das Bier direkt aus dem Tank kommt, vermag ich nicht objektiv zu sagen. Dazu müsste ich mal die Möglichkeit haben, zwei Biere, die den gleichen Transportweg und die gleichen Lagerbedingungen hinter sich haben, aber einmal aus dem Tank, einmal aus dem KEG serviert werden, direkt und blind zu vergleichen. Das zu ermöglichen, würde aber einen riesigen Aufwand bedeuten. Also lassen wir es erstmal als Werbeaussage stehen, und ich wage zumindest festzustellen, dass ich in den Tankbier-Wirtschaften der Pilsner Urquell Brauerei bisher noch nicht enttäuscht worden bin.

Schick: Ein Tank direkt unter der Theke, die KEGs unter dem Fußboden, durch Glasfenster sichtbar.

Schick aussehen tut es natürlich auch – so ein edelstahlglänzender Tank hinter Glas unter der Theke. Ein schöner Blickfang.

Nachdem wir uns an der ansprechenden Einrichtung des Schankraums sattgesehen haben, gehen wir aber wieder raus auf die Terrasse. Es ist August, also sitzt man draußen. Auch wenn es kühl und feucht ist. Basta!

Der freundliche junge Mann, der für unseren Tisch zuständig ist, fragt nach unseren Wünschen, und während meine holde Ehefrau zu dieser frühen Stunde noch beim Alkoholfreien bleibt, ordere ich einen Tester mit fünf verschiedenen Bieren.

Es dauert nicht lang, und die Getränke stehen vor uns.

ein Tester mit fünf verschiedenen Bieren

„Wie sieht es denn aus mit Essen?“, fragen wir neugierig, bevor wir mit der Verkostung anfangen.

Der junge Mann zuckt bedauernd mit den Achseln: „Leider erst ab 17:00 Uhr. Personalmangel überall. Corona – Ihr wisst ja!“

Hmpf! Das ganze Bier jetzt also auf nüchternen Magen … Das Frühstück ist viele, viele Stunden her.

Tapfer kämpfe ich mich durch den Tester. Das 4,9%ige Pilsner kann überzeugen, ebenso wie das 5,1%ige Helle. Das Altonaer Rotbier mit 4,9% ist mir ein bisschen zu vollmundig, schmeckt aber durchaus gut, während das Moby Wit mit 5,1% alles ist, aber kein Witbier. Zu dumpf, zu wenig frisch. Bleibt als letztes das 6,5%ige Weizen IPA namens Matrosenschluck, das mich wieder versöhnt. Sehr fein!

die gemütliche Inneneinrichtung werden wir bei unserem nächsten Besuch genießen

Da es nichts zu essen gibt, brechen wir jetzt aber auf. Der Hunger ist zu groß, um noch bis 17:00 Uhr warten zu können. Aber wir werden es in guter Erinnerung behalten, DAS LOKAL Eimsbüttel, das vor kurzem erst eröffnet hat. Und wir werden beim nächsten Mal erst am frühen Abend kommen …

DAS LOKAL Eimsbüttel ist täglich ab 17:00 Uhr geöffnet, sonnabends ab 13:00 Uhr und sonntags schon ab 10:00 Uhr. Montags ist Ruhetag, und warme Küche gibt es immer erst ab 17:00 Uhr. Kommt man mit der U-Bahnlinie U3 und steigt an der Hoheluftbrücke aus, läuft man etwa fünf bis sechs Minuten in südlicher Richtung.

Bilder

DAS LOKAL Eimsbüttel
Bismarckstraße 60
20 259 Hamburg
Hamburg
Deutschland

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