Es geht nichts über gute Kollegen am Arbeitsplatz!
„Wir hätten da gerne mal wieder ein Infrastrukturproblem“, grinst mich Herr G. an. „Da wird vom staatlichen Bauamt eine Begutachtung fällig. Nicht, dass uns da mal das Dach auf den Kopf fällt!“
Ich kucke böse. Schon wieder. „Seit Jahren dürfen wir nicht mehr investieren, und jetzt wundert man sich, dass die Bausubstanz marode wird.“
„Wusst‘ ich’s doch, dass Sie sauer reagieren“, erwidert Herr G. und drückt mir eine Flasche in die Hand. „Hier, zum Trost!“
Nun ja. Es ist zwar nicht so, dass gewisse Dinge auf der Arbeit nur im Suff zu ertragen wären, so schlimm ist es dann doch nicht, aber so ein feines Störtebeker Stark-Bier ist doch eine nette Geste. Da werde ich heute Abend dann doch meinen Frust über die Baubürokratie gemeinsam mit meiner holden Ehefrau kompensieren und dieses feine Bier verkosten.
Verkostung
Störtebeker Braumanufaktur – Stark-Bier (7,5%)
Dunkelbraun steht das Bier im Glas, gegen das Licht sieht man, dass es klar ist. Der Schaum ist leicht beigefarben und hält sich sehr lang. Kräftige Malzaromen prägen den Duft, im Hintergrund erschnuppere ich noch ein paar feine Röstaromen. Sämig, fast viskos fließt das Bier über die Lippen. Auf der Zunge wird es sehr süß, sehr malzig, haarscharf an der Grenze zur Mastigkeit entlang. Ein paar Mokkaaromen kommen retronasal zur Geltung. Der Schluck ist weich und voll; eine Bittere ist kaum zu spüren. Stattdessen eine leichte alkoholische Wärme, die nach dem opulenten Essen direkt in eine schöne Schläfrigkeit überleitet.
Weitere Berichte über den Tauschhandel am Arbeitsplatz sind von hier aus erreichbar.
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