Ein Verkostungspaket aus Ascheberg.
Vor ein paar Wochen bekam ich eine eMail mit dem Betreff „Gastbeitrag auf Brunnenbräu“. „Mir kam gestern Abend die Idee, einen Beitrag zum Hobbybrauen als Gastbeitrag für deinen Blog zu schreiben“, hieß es darin.
Joah, warum eigentlich nicht? Ich habe zwar immer genügend bierige Themen, zu denen ich selbst etwas schreiben kann und will, aber warum nicht? Wenn ich den Text mit guten Fotos gestellt kriege, ist das eine Sache von einigen Minuten, und schon steht der Blog-Beitrag.
Ein paar Tage nach meiner Zusage kam der Text, und nach ein paar Mal hin- und hermailen war alles abgesprochen und abgestimmt, der Beitrag Ein kurzer Einblick ins Hobbybrauen wurde veröffentlicht, und als sich dann in den nächsten Tagen zeigte, dass der Text auch „gut klickte“, waren sowohl Tobi M. als Autor als auch ich hochzufrieden. Schöne Sache.
Als kleinen Dank für meine Mühe bekam ich ein Verkostungspaket mit einer Flasche Selbstgebrautem aus Tobis Hobbybrauerei Malzknecht zum Verkosten zugesandt. Fein!
Verkostungsnotizen
Malzknecht – Hobbybrauer Münsterland – Juniper Rye Bock (7,5%)
Schon vor dem Einschenken gefällt mir dieses Bier, denn das Etikett sieht gut aus und ist professionell gestaltet: Die Wacholderbeeren als Motiv, das Wappen, der Schriftzug – alles passt. Und auch die technischen Daten sind sauber aufgelistet: 18°P, 7,5% vol., 82 EBC, 24 IBU, abgefüllt am 30. April 2021.
Das Bier fließt schon ein bisschen viskos in das Glas – man merkt, dass es mit Roggen gebraut worden ist, der durch seinen hohen Glucangehalt das Bier leicht zähflüssig macht. Im Glas ist das Bier dunkelbraun mit einem leichten Rotschimmer; es ist trüb, und der beigefarbene, recht üppige Schaum ist kremig und hält ziemlich lang. Der Duft ist recht komplex. Estrige Fruchtnoten paaren sich mit den eher dunklen Wacholderaromen – sehr schön. Ich könnte ewig am Glas schnuppern. Dann der erste Schluck: Eine leicht pfeffrige Schärfe an der Zungenspitze, dann ein kremiger, weicher Eindruck auf der Zunge. Süßlich und viskos wirkt das Bier sehr mächtig, sehr vollmundig. Eine deutliche, aber dennoch nicht dominante Bittere ist zu spüren. Retronasal spüre ich wieder die Wacholderbeeren, die mir schon beim ersten Schnuppern so gefallen haben, aber dahinter ist noch ein ganzes Universum von dunklen Fruchtaromen. Auch der Schluck bleibt schön weich. Sanft gleitet das Bier den Rachen hinunter, wirkt durch seine Viskosität sehr füllig und hallt lange nach. Eine feine Bittere und viele, viele Aromen nach Trockenpflaumen, Datteln und reifen Feigen bereiten noch viel Freude. Sehr gelungen. Das einzige (kleine) Manko: Der sehr dicke Hefebodensatz in der Flasche – aus 0,33 l werden de facto deutlich weniger als 300 ml, der Rest muss in der Flasche bleiben.
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