Bon Esprit, Paris, FRA

Karfreitag … Was für ein gruseliger Tag in Deutschland, wo sich eine verrottete und durch und durch korrupte Organisation, nämlich die katholische Kirche, anmaßt, den Menschen vorschreiben zu wollen, ob sie Musik hören oder das Tanzbein schwingen dürfen …

Aber ich bin heute nicht in Deutschland, sondern in Frankreich, in Paris, und hier merkt man von der aus der Zeit gefallenen Karfreitags-Schwermut überhaupt nichts. Hier ist nicht einmal Feiertag!

So brummt und wuselt es in den Straßen der Stadt, die Menschen eilen zur Arbeit oder zum Einkaufen, es tobt das bunte Leben, und ich lasse mich ziellos durch die Straßen treiben, genieße die immer wieder neuen, abwechslungsreichen Eindrücke der Metropole.

Bon Esprit

Ohne bewusst danach gesucht zu haben, stehe ich schließlich vor einer kleinen Bar: Bon Esprit. Der Blick auf die Uhr (späte Mittagszeit) sagt mir: Es ist nicht mehr zu früh für ein kleines Bier, und so ist der Entschluss schnell gefasst, hier einzukehren.

Man merkt, dass die Mittagspause noch nicht vorbei ist. Fast alle Tische sind besetzt, es wird gegessen, gutes Bier dazu genossen, leise Unterhaltungen und angenehme Rockmusik sind zu hören. Ein kleiner Tisch an der Wand scheint wie für mich gemacht, und ich lasse mir von dem freundlichen Barmann an der Theke ein erstes Bier einschenken, ein Blanche oder Wit, wie es die Belgier nennen würden. Es stammt aus der Brasserie Castelain und nennt sich La Bête à Bière – La Bête Blanche. Erfrischend, angenehm spritzig, wenn auch vielleicht ein bisschen eindimensional. Etwas mehr fruchtige Komplexität hätte ich mir schon gewünscht, aber als relativ leichter und durchtrinkbarer Auftakt für einen Tag in der Stadt ist es mit seinen 5,2% durchaus geeignet.

Zehn lustige Taphandles sehe ich hinter der Bar, und zehn verschiedene Fassbiere listet die weiße Tafel, deren Stil mich an die Tafeln in den BrewDog-Bars erinnert, auf. Vier leichte und durchtrinkbare Zischbiere, sechs eher komplexe Genussbiere. Da ist schon einiges Interessantes darunter.

Aber auch das an den anderen Tischen servierte Essen schaut gut aus: Quesadillas, Nachos, Burger, gerne aber auch gemischte Platten mit Käse und Wurst oder mit Hummus und anderen vegetarischen Dingen. Szene-Food.

zwei Biere gönne ich mir heute

Ein zweites Bier mag ich mir noch gönnen, und während sich der kleine Schankraum langsam leert und die Mittagsgäste wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, genieße ich die nun einkehrende Ruhe. Vorübergehend bin ich der einzige Gast, höre den Barmann mit seiner Kollegin schäkern, und für einen Moment scheint die junge Frau völlig vergessen zu haben, dass überhaupt noch ein Gast im Schankraum sitzt, als sie ebenso laut wie falsch singend anfängt, die Theke abzuwischen und dahinter aufzuräumen.

Das Bier, ein 5,1%iges American Pale Ale namens Good Vibes aus der Brasserie d’Orville, erweist sich als ebenso erfrischend und durchtrinkbar wie das Blanche vorher.

Eine nette kleine Bar mit freundlichem Personal und angenehmer Atmosphäre. Gerne wieder!

Die Bar Bon Esprit ist täglich ab 12:00 Uhr mittags durchgehend geöffnet, sonnabends erst ab 17:00 Uhr. Sonntags ist zu – Ruhetag. Zu erreichen ist sie in zwei Minuten zu Fuß von der Metrostation Strasbourg-Saint-Denis mit den Linien M4, M8 und M9.

Bildergalerie

bon esprit
craft beers & good spirits
310 Rue Saint-Martin
75 003 Paris
Frankreich

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