„Heute unfiltriertes Bockbier“, steht auf dem kleinen handgeschriebenen Zettel an der Eingangstür zur Schankstube. Na, wenn das nicht schon gleich die Entscheidung vorwegnimmt, was ich mir gleich bestellen werde!
Es ist früher Nachmittag, und wir haben ab heute in der Nähe von Bamberg ein Hotel gebucht – da ist noch ein wenig Zeit, wenigstens einer Brauerei in der Nähe einen kurzen Besuch abzustatten. Ein kleines Bierchen zur Nachmittagszeit darf da schon mal sein.
Brauerei Schwarzer Adler steht in großen Frakturbuchstaben an der Front des Brauereigasthofs, und unter diesem Namen ist die Brauerei einst gegründet worden. Noch immer führt sie den schwarzen Adler im Wappen, aber mittlerweile trägt sie den Namen der Eigentümerfamilie – Brauerei Eichhorn.
Brauerei Schwarzer Adler / Brauerei Eichhorn Dörfleins
Wir stellen das Auto direkt vor dem Gebäude ab und gehen durch die Einfahrt – der Eingang ist an der Seite des Gebäudes. Die Tür mit dem handgeschriebenen Zettel öffnet sich zur Schankstube – geräumig und schlicht, aber nicht ungemütlich. Robuste Tische und Stühle aus massivem Holz, dunkelbraune Wandvertäfelungen, dicke Holzbalken an der Decke. Einfach, aber einladend.
„Ich würde gerne das Bockbier probieren“, bitte ich den Wirt, und flink macht er sich daran, es zu zapfen. Meinen Nachsatz „bitte ein kleines“ hört er schon nicht mehr, und im Nu habe ich einen Halbliter-Willibecher mit goldgelbem, leicht trübem Bockbier vor mir stehen.
Während sich meine Frau für einen Kaffee entscheidet, koste ich schon mal den ersten Schluck. Weich und rund, leicht süßlich, mit feinen Honigaromen und einer spürbaren, aber dezenten Bittere gefällt mir der Bock sehr. Trotz seiner Stärke von 7,0% Alkohol animiert er zu großen Schlucken, und ich muss mich bewusst zügeln, dass ich das Bier nicht in Windeseile leere.
Ein kurzer Blick auf die Uhr – es ist kurz vor drei. Ob es auch um diese Uhrzeit eine Kleinigkeit zu essen gibt? Der Wirt nickt und schiebt uns die Brotzeitkarte rüber. Er ist wortkarg, aber nicht unfreundlich. „Die anderen Biere sind auf der Rückseite“, fügt er hinzu.
Ich drehe die Karte um. Oha, da könnten wir schon eine Weile sitzen bleiben, bis ich die Sorten alle durchprobiert hätte, aber unter den wachsamen Augen meiner holden Ehefrau bleibt es nur bei dem Gedanken an eine solche bierige Eskapade.
Die Brotzeitkarte ist umfangreich – es sind bestimmt zwanzig verschiedene Positionen. Ganz schön viel, und die Auswahl fällt schwer. Zu viel sollte es nicht sein, nachher gibt es ein deftiges Abendessen im Hotel. Aber für Bratwürste nach Schaschlik-Art sollte der Platz im Magen reichen.
Ich bereue die Wahl nicht. Zwei aromatische Bratwürste, viel Zwiebeln und eine leckere Currysauce – das passt hervorragend zum Bier. Auch wenn mir nicht ganz klar ist, was daran denn nun „Schaschlik-Art“ sein soll …
noch ist die rustikale Gaststube leer
Langsam füllt sich die Gaststube, und fast alle, die jetzt nach und nach hier Platz nehmen, scheinen Stammgäste zu sein. Ein kurzer Gruß, ein Klopfen auf den Tisch, aber keine Bestellung. Die jeweils passenden Biere kommen völlig automatisch. Wirt und Wirtin wissen, wer welche Biersorte bevorzugt und beginnen schon, zu zapfen, wenn die Damen und Herren gerade erst zur Tür hereinkommen. Heile Dorfgasthauswelt!
Uns treibt es nun weiter. Meine Frau übernimmt das Steuer, und während sie sich mit dem Navi beschäftigt, mache ich schnell noch ein paar Bilder von außen. Die Adresse müssen wir uns merken und bei Gelegenheit mal ein bisschen ausführlicher hier einkehren.
Der Brauereigasthof der Brauerei Eichhorn Dörfleins ist täglich ab 09:30 Uhr durchgehend bis 22:00 Uhr geöffnet; sonnabends nur bis 20:00 Uhr. Montags und donnerstags ist Ruhetag, sonntags ist nachmittags von 12:00 bis 15:00 Uhr geschlossen. Die Anreise ist mit dem Auto problemlos möglich; man kann direkt an der Straße vor der Gastwirtschaft parken. Gegenüber ist auch eine Bushaltestelle, aber ob der Bus oft genug fährt, um wirklich eine Alternative zu sein?
Brauerei Eichhorn
Dörfleinser Straße 43
96 103 Hallstadt
Bayern
Deutschland
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