Bayerisches Brauereimuseum
Museumsbrauerei
Kulmbach
DEU

Auch heute noch, im Jahre 2010, bezeichnet sich Kulmbach als die heimliche Hauptstadt des Bieres – ein Anspruch, der vielleicht aufgrund des Bierausstoßes und der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Kulmbacher Bieres noch begründet sein mag, der aber keinesfalls mehr gestützt wird durch eine wie auch immer geartete Brauereivielfalt im Ort. Und so stimmt es den Besucher denn auch ein wenig verdrießlich, wenn er vor der Kulmbacher Brauerei die Flaggen der hier produzierten Biermarken Kulmbacher, Mönchshof, Kapuziner und EKU sieht und daran denkt, dass dies wohl alles mal eigenständige Brauereien waren, und nicht nur Marken, die alle aus derselben Bierfabrik stammen. Und, wo ist das Sandlerbräu geblieben, und wo das Reichelbräu?

Andererseits hat aber genau diese Konzentration des Brauwesens in Kulmbach wenigstens einen angenehmen Nebeneffekt gehabt: Das ehemalige Brauhaus der Mönchshofbrauerei bot von einem Tag auf den anderen mehrere tausend Quadratmeter Gebäudefläche, in denen – einer glücklichen Entscheidung zufolge – das Bayerische Brauereimuseum Kulmbach errichtet wurde

Am 16. Oktober 2010 bot sich mir die Möglichkeit, das Museum zu besuchen, und ich genoss es, am frühen Nachmittag ohne Zeitdruck durch die 3000 m² zu laufen.

das ehemalige Sudhaus der Mönchshof-Brauerei

Gleich mehrere unterschiedliche Sudhäuser werden präsentiert – am größten sicherlich das ehemalige Sudhaus der Mönchshof-Brauerei, am eindrucksvollsten das gläserne, ultramoderne Klein-Sudhaus der Museumsbrauerei, aber nicht minder interessant auch die verschiedenen kleinen, kupfernen Sudanlagen aus unterschiedlichen Epochen.

Trinkgefäße, Fässer in unterschiedlichen Größen, deren Pflege und Füllung, Flaschen, Dosen, Bierreklame im Wandel der Zeit sowie anschauliche Informationstafeln, die das Kulturgut Bier und seine Verbreitung in der Welt gestern und heute beschreiben, verschaffen dem Besucher einen tiefen Einblick in das, was Bier für Kulmbach, Bayern, Deutschland und die Welt bedeutet.

Die Größe der Gebäude bietet dem Museum die wohl einzigartige Möglichkeit, die Exponate großzügig darzustellen, ohne dass man zwischen, unter und über den Ausstellungsstücken herum klettern muss, um Details zu sehen. Selbst der Maschinenpark und das Kraftwerk sind mehr oder weniger original belassen und beeindrucken durch ihre schiere Größe.

die gläserne Museumsbrauerei

Einzig die gläserne Museumsbrauerei wirkt nicht historisch, aber das soll sie auch nicht. Aus hitzebeständigem Glas bestehende Sud- und Maischepfannen und Läuterbottiche zeigen den Prozess der Bierbereitung an den Brautagen im Detail, und der Laie kann sich ein Bild davon machen, was im Inneren eines Sudhauses tatsächlich vor sich geht. Das hier produzierte Museumsbier kann von den Besuchern auch verkostet werden und stellt somit einen schönen Abschluss des Museumsbesuchs dar.

Und wer von diesem Probierglas erst so richtig auf den Geschmack gekommen ist, der kann im Mönchshof-Bräuhaus oder – bei gutem Wetter – im Biergarten weitere Produkte der Kulmbacher Brauerei verkosten und dazu deftig speisen.

Bildergalerie

Bayerisches Brauereimuseum
Hofer Straße 20
95 326 Kulmbach
Bayern
Deutschland

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