Bräustatt und Taferne – Erlebnisbrauerei
Simmerberg im Allgäu
DEU

In Simmerberg wurde in der Brauerei „Zum Adler“ bereits im Jahr 1703 Bier gebraut – eine über 300 Jahre währende Tradition, also. Aber natürlich eine mit Brüchen in der Geschichte. So wurde die Bräustatt als Stammhaus der Taferne „Zum Adler“ im Jahr 1897 mit der Aktienbrauerei Simmerberg zusammengeführt, und im Jahr 1992 wurde die Brauerei komplett umgestaltet. Jetzt firmiert sie unter Bräustatt und Taferne – Erlebnisbrauerei.

Das alte Brauereigebäude beherbergt nun eine kleine, aber sehr moderne Brauerei, und mit der Bräustatt und Taferne gibt es einen ausgezeichneten Ausschank im gleichen Gebäude.

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ein eindrucksvolles Gebäude

Der große Ziegelbau, der die Brauerei beherbergt, beherrscht eindrucksvoll den Ortskern; geschmackvoll renoviert, mit schönen Wandmalereien und mit einem sehr ansprechenden Biergarten, der zahlreiche schattige und sonnige Plätze bietet.

Betritt man die Taferne, so fällt zunächst die Theke in der Mitte des Raumes auf, die unter einer Kupferhaube eines ehemaligen Sudkessels installiert ist. Holztische und –stühle gruppieren sich rundherum und bieten gemütliche Sitzgelegenheiten. Im hinteren Bereich des Saals sieht man die beiden eindrucksvollen Kupferkessel der neuen Brauerei, und dahinter die Geräte des alten, stillgelegten großen Sudwerks. Insgesamt sehr gemütlich und ansprechend.

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Blick ins Sudhaus

Die Bierauswahl umfasst insgesamt fünf reguläre Biere, vom Gold, Pils, hellem und dunklem Weizen bis zum Rödler-Bier, und dazu gab es während unseres Besuchs am 5. Mai 2014 noch einen leckeren Maibock. Nicht alle diese Biere haben wir probieren können, aber die drei, die wir getrunken haben, waren sehr lecker. Das Gold ist ein naturtrübes Helles, würzig wie ein Zwickelbier und frisch. Das Rödler-Bier erwies sich als hellbraunes Bier mit dezenten Malznoten, nur einem Hauch von Röstigkeit, und so war es herrlich süffig und gut trinkbar. Ein sehr leckerer Durststiller. Der Maibock schließlich, der den heutigen Besuch abrundete, war malzig und voll, süßlich, mit nur einem Hauch Herbe, und er schien recht gefährlich. Viel zu süffig für so einen warmen Frühsommertag… Einfach nur lecker. Der Brauer hier in Simmerberg scheint wirklich etwas zu können!

Das Essen dazu war qualitativ absolut prima, allerdings hatten wir uns auch nur auf eine Bergkäseplatte und einen Salatteller mit Putenbruststreifen und Sesamkruste beschränkt. Alles zusammen serviert von einer freundlichen jungen Dame im sonnigen Biergarten – für ein paar Stunden stimmte alles.

Die Bräustatt und Taferne ist trotz ihres eher mittelalterlich klingenden Namens eine klassische, urgemütliche und gute kleine Brauerei mit Braugaststätte. Sie ist täglich ab 11:00 Uhr geöffnet; es gibt keinen Ruhetag. Nur wenige Meter hinter der Brauerei ist ein großer, gebührenfreier Parkplatz.

Nachtrag 20. Oktober 2019: Sonntagmittag und schönes, aber kühles Herbstwetter. Wir freuen uns auf einen erneuten Besuch, betreten den Schankraum und stellen fest: Es ist recht voll. Hinten erspähen wir noch einen Achter-Tisch. Während der Barmann uns andeutet, dass wir uns dahinsetzen können, kommt die Kellnerin und sagt, nein, das ginge nicht, mit nur zwei Personen an einen großen Tisch – falls da jetzt eine Gruppe käme.

Hinter uns steht noch ein Paar und schnell sind wir uns einig: Zusammen sind wir immerhin schon zu viert, und dann können sich immerhin noch vier weitere zu uns setzen, also beispielsweise eine Familie oder zwei weitere Paare.

Die Kellnerin verdreht die Augen und stöhnt: „Aber nur wenn’s sein muss. Wenn jetzt aber noch eine Gruppe kommt… Könnt Ihr Euch nicht lieber in den Biergarten setzen?“ – „Und wenn eine Gruppe kommt, kann die sich dann nicht in den Biergarten setzen?“, fragen wir zurück.

Die Kellnerin zeigt sich genervt und wird schon ein bisschen pampig. „Wenn es unbedingt sein muss, meine Güte!“

Nein, es muss nicht sein. Wir sagen der Dame höflich, dass uns ihre Pampigkeit nun ein bisschen weit ginge. Sie könne ja gerne noch ein wenig auf eine Gruppe warten, die dann vielleicht doch nicht kommt, aber wir würden uns nicht willkommen fühlen. Dankeschön, aber hier gefällt es nun nicht mehr – wir gehen!

Bilder

Bräustatt und Taferne – Erlebnisbrauerei
Ellhofer Straße 2
88 171 Simmerberg im Allgäu
Bayern
Deutschland

2 Kommentare

  1. Dazu paßt die Geschichte einer meiner Gäste, der dort beim Essen war und bei der Bestellung eine Belage weglassen wollte. Diese „Änderung“ fand sich dann auf der Rechnung in Höhe von 2 € wieder.

    • Hallo, Gernot,

      wenn das wirklich so passiert ist, dann ist das schon heftig. Nicht nur wegen dem Gefühl der Abzocke, sondern auch aus ethischen Gesichtspunkten, da die Gäste dann motiviert werden, um zwei Euro zu sparen, die Beilage mitzubestellen, nur um sie dann ungegessen wegwerfen zu lassen.

      Mit bestem Gruß,

      VQ

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