Gick-Bräu
Burgkunstadt
DEU

Zwei geschlossene Brauereien in Burgkunstadt (1/2).

Es kann frustrierend sein, hier in der Region Stadtspaziergänge zu machen. Zwar ist Oberfranken nach wie vor die Region mit der weltweit größten Brauereidichte, und auf Schritt und Tritt trifft der Bierreisende hier auf die wunderbarsten Brauereien, aber leider wird er auch immer wieder Zeuge des Verfalls, entdeckt Überreste von einst stolzen, mittlerweile aber aufgelassenen Brauereien.

Die Gick-Bräu GmbH & Co. KG war so eine stolze Brauerei. 1814 gegründet, zunächst als Wirtshaus mit Braurecht in Burgkunstadts Unterstadt. Im Kommunbrauhaus wurde gebraut, und als dieses 1967 geschlossen wurde, wurde kurzerhand auf der grünen Wiese vor der Stadt eine Brauerei errichtet.

Gick-Bräu

Steht man in der Oberstadt und schaut über die niedrige Steinmauer, dann kann man es sehen, das Sudhaus. Der typische Schriftzug in Fraktur ist noch deutlich zu sehen: Gick-Bräu. Genauso deutlich aber auch die mit roten Ziegeln zugemauerten Fenster. 1967 wurde hier zum ersten Mal gebraut, 2006 zum letzten Mal. Gertrud und Adelbert Gick hatten sich engagiert, bis 1992 auch noch den alten Ausschank bewirtschaftet. Man ging mit der Zeit, benannte das klassische Landbier um in Schuster-Öl, um an die alte Schuhmachertradition der Stadt Burgkunstadt anzuknüpfen, stellte später auch auf Nostalgie-Flaschen mit Bügelverschlüssen um.

Und dennoch: Nach insgesamt 192 Jahren stellte die Gick-Bräu GmbH & Co. KG 2006 das Brauen ein. Nur noch die Aufschrift auf dem Sudhaus und das langsam verfallende alte Wirtshaus in der Stadt erinnern an die aktive Zeit. Und wer Glück hat, entdeckt vielleicht noch einmal eine Flasche Schuster-Öl, mittlerweile hergestellt im Lohnbrauverfahren bei der Püls-Bräu – leicht zu erkennen am Schraubverschluss.

Bilder

Gick-Bräu GmbH & Co. KG
Lichtenfelser Straße 17
96 224 Burgkunstadt
Bayern
Deutschland

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