Reklame?*
Ein neues Jahr liegt vor uns. Unberührt. Wir schauen mit Hoffnung und Optimismus nach vorn. Es kann nur besser werden als das letzte, schlechter ist kaum mehr möglich. Wir hoffen auf ein Abklingen der Pandemie, auf Impfungen, auf Medikamente, auf eine neue Normalität im Miteinander.
Auf eine Zeit, in der Gelüsten wieder nachgegangen werden kann, ohne sich vorher, während und danach Gedanken oder gar ein schlechtes Gewissen machen zu müssen.
Lust ohne Last. Gelüste und Genuss. Bier-Gelüste.
Unsere Leseprobe vom 2. Januar aus dem Bier-Brevier Unser täglich Bier gib uns heute (gerne auch als Hörprobe hier) weist uns einen (be)sinnlichen Weg in das neue Jahr:
Unser täglich Bier gib uns heute
Bier-Gelüste
Ich schenke mir ein frisches Glas ein und höre, wie das Bier schäumt und sprudelt. Dann steht es vor mir, golden glänzend, rötlich schimmernd oder tiefschwarz und edel. Das Glas ist kühl, aber nicht zu kalt. Außen bilden sich kleine Kondenswassertropfen. Ich spüre die Kühle mit der Hand und mit den Lippen, die das Glas berühren.
Schon der Duft betört. Feiner tschechischer oder steirischer Aromahopfen erzeugt einen dezenten Hauch von in der Sonne trocknendem Heu und erinnert mich an die Sommerferien meiner Kindheit in den Bergen. Neue US-amerikanische oder neuseeländische Hopfenzüchtungen bringen spielerisch-fruchtige Noten ins Bouquet, und ich fühle mich zurückversetzt auf einen Obstmarkt am Mittelmeer im letzten Urlaub. Dunkle Malze verleihen dem Bier einen kräftigen, brotigen, vielleicht auch röstigen Geruch, und ich träume davon, wie ich bei der Großmutter auf dem Land vor dem riesigen Steinbackofen stehe und die frischen Brote aus der Glut ziehe. Bei den schweren und komplexen, weinigen und fruchtigen Noten eines mit einer belgischen Hefe vergorenen Biers denke ich an die selbstgemachten Rumtöpfe, von denen bestimmt noch ein paar Gläser bei den Eltern im kühlen Keller stehen, und das kräftige Aroma eines mit über Buchenholz geräuchertem Malz gebrauten Rauchbiers erinnert mich an die wunderbaren Schinken, die der Onkel im Nachbardorf selbst im kalten Rauch getrocknet hat.
Noch habe ich keinen einzigen Schluck getrunken, und doch bin ich schon im Geiste um die Welt und durch die Zeit gereist und habe längst vergessen geglaubte Erinnerungen zutage gefördert.
„He!“, reißt mich eine raue Stimme aus meinen Gedanken. „Was ist? Trinkst Du gar nicht?“
Mein Nachbar, der Bierbanause, hat sein großes Glas bereits leer und greift nach einer weiteren Dose Billigbier aus seiner Kühlbox. „Hier, das muss auch noch weg“, höre ich ihn sagen, und meine Bierträume zerplatzen.
Bier-Gelüste
Unser täglich Bier gib uns heute
mehr über dieses wunderbare Buch, aus dem dieser Text stammt, hier und unter den Hashtags #bierbrevier und #unsertaeglichbiergibunsheute in den Social Media.
E.I. und Freunde: Unser täglich Bier gib uns heute
tredition GmbH
Hamburg, 2020
ISBN Paperback: 978-3-347-13125-5
ISBN Hardcover: 978-3-347-13126-2
ISBN E-Book: 978-3-347-13127-9
* Reklame? Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die Rezension von Büchern Reklame sei. Im Zweifelsfall sollte ein Blogbeitrag daher entsprechend gekennzeichnet werden. Nun, in diesem Fall ist die Frage leicht zu beantworten:
Reklame? Ja!
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