The Office – Craft Beer Pub
Szczecin
POL

Nachtrag 17. September 2024: Ein paar zusätzliche Bilder aus dem Zeitraum vom 16. Mai 2024 bis heute in der …

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The Office – Craft Beer Pub

Nachtrag 11. Mai 2024: Au, weh, ich hätte nie gedacht, dass mir das einmal passieren würde. Und dann noch gemeinsam mit einer Gruppe eigentlich sehr trinkfester Schweizer Bierkenner …

Wir sitzen im Office Pub, und inmitten einer organisierten, vorgeplanten und im Voraus bezahlten Bierverkostung geben wir „vier Biere vor Schluss“ entkräftet auf.

Bitte? Aufgeben? Vier Biere vor Schluss? Das darf doch nicht wahr sein!

Oh, leider doch. Der Tag war mit mehreren Brauereibesuchen schon fordernd, und als wir dann im Office Pub mit leichter Verspätung ankommen, spüren wir schon, wie Olaf und Michał innerlich die Ärmle hochkrempeln und sagen, na, denen zeigen wir aber mal, wo der Bartel seinen Most holt! Beziehungsweise der Michał seine Spezialbiere …

Eine hervorragende und sensorisch anspruchsvolle Bierspezialität nach der anderen kommt auf den Tisch. Zwar sind die Verkostungsgläser klein, dafür aber der Alkoholgehalt hoch. Winzige Schlucke, verzücktes Schnuppern, genussvolles auf der Zunge herumrollen, Tröpfchen für Tröpfchen. Spannend, was uns da alles kredenzt wird.

Mit jeder Runde, mit jedem verkosteten Gläschen steigt nicht nur der Blutalkoholpegel, sondern es steigen auch die Laune und der Geräuschpegel. Olaf und Michał sind schwer beschäftigt: Zum einen will unsere Gruppe immer neue Biere probieren, zum anderen füllt sich das Office Pub, und die regulären Gäste stauen sich an der winzigen Theke, voll durstigen Verlangens.

kurzerhand übernehme ich die Verkostung selbst

Kurzerhand übernehme ich die Verkostung selbst, hole die Flaschen und Dosen an der Theke und stelle sie unserer Gruppe selbst vor. Funktioniert gut, auch wenn ich den Eindruck bekommen, dass in der Vertrautheit, einen „Referenten aus den eigenen Reihen“ vorne zu sehen, der Durst und das Trinktempo steigen.

Tja, und dann kommt es eben zum eingangs beschriebenen Szenario: Die ersten beginnen, zu schwächeln. Leises Stöhnen, zunächst verhalten noch, aber irgendwann bricht es offen aus den ersten Bierliebhabern heraus: „Sooo geil, aber ich kann nicht mehr!“

Der Blick auf die beeindruckende Bierliste unterstreicht: Wir haben in der Tat schon eine gewaltige Menge hinter uns, und so braucht es uns eigentlich nicht peinlich zu sein …

Olaf und Michał grinsen sich zufrieden an, ganz im Sinne von: Da haben wir es denen aber gezeigt, was es für tolle Biere bei uns in Polen gibt.

In der Tat, das habt Ihr. Glückwunsch und ein riesiges Dankeschön an Euch für diese angeleitete Verkostung, für dieses Piwna Karuzela, also dieses Bierkarussell heute Abend!

Ehrensache, dass die von uns bereits bezahlten, aber noch nicht verkosteten Biere in meinen Rucksack wandern und zu anderer Gelegenheit noch nachverkostet werden. Und Ehrensache ebenfalls, dass es einem kleinen, aber harten Kern unserer Gruppe gelingt, von eben diesen letzten Bieren doch noch jeweils eine Flasche oder Dose zu öffnen und zu probieren.

Hut ab!

Der guten Ordnung halber hier noch die Liste der verkosteten Biere, und anschließend heißt es: Good-bye, Office Pub, geil war’s, bis zum nächsten Mal!

  • Piwne Podziemie – Chmielokrata – Sabro DDH Hop Heavy IPA (6,2%)
  • Brokreacja – Venus de Bamberg – Rauchbock 2023 (6,8%)
  • Birbant – Anniversary Edition – 10th Carnival – Freeze Distilled BA Barley Wine (19,0%)
  • Dunham / Moderna / Widawa – Le Polonais cʼtʼune joke (6,5%)
  • Piwne Podziemie – Itʼs Magic Time! – Coca Nibs x Tonka x Peat Smoked Salt Stout (6,6%)
  • Palatum – Aqua Imperiale – Wood Aged Sour Rye Ale (9,0%)
  • Browar Monsters – O Tiole Mio! – Italian Grape Lager (5,5%)
  • Maryensztadt – Barrel Aged – Oat Chocolate RIS Heaven Hill Kentucky Straight Bourbon Whiskey & Cognac 2019 (10,1%)
  • Pinta Barrel Brewing – Scarlet – Wild Ale – 18 Months Old Wild Ale Aged for Additional 5 Months with Polish Redcurrants (5,5%)

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The Office – Craft Beer Pub

Nachtrag 28. Oktober 2023: Am Abend eines vollgepackten Tages kehren wir mit Bierpapstens, also mit Conrad Seidl und seiner lieben Frau, im The Office ein – auf ein, zwei oder viele Tagesabschlussbiere.

Es ist halb neun am Abend, und überraschenderweise ist nicht allzu viel los. Aus unserer Sicht schön, denn so haben wir die Möglichkeit, in Ruhe an dem winzigen Tresen zu stehen und zu fachsimpeln, was wir denn so alles verkosten wollen.

am Tresen stehen und fachsimpeln

„Am liebsten das Billboard einmal rauf und runter“, sind wir uns schnell einig und machen ein langes Gesicht, als schon während unserer Überlegungen das erste Brett abgenommen wird. „Das Fass ist leer“, heißt es bedauernd.

Trotzdem schaffen wir natürlich noch eine ganz ansehnliche Auswahl, und zu den Fassbieren kommt auch noch ein Dosenbier hinzu. Und für unsere holden Ehefrauen eine Flasche zum Teilen: Ein Baltic Porter. Dickflüssig, kräftig, malzig, röstig und bitter. Für den schluckweisen Genuss, nicht gegen den Durst.

Conrad ist mit der Auswahl und dem Service hochzufrieden. Er beäugt sein sorgfältig gezapftes Glas und lässt sich zu hohem Lob hinreißen: „Wären wir jetzt in Österreich, dann bekäme The Office von mir in meinem Beer Guide eine Bewertung von vier Krügerln!“

Das ist die zweithöchste Bewertung, und sie wird im Beer Guide erklärt mit: „Hervorragende Bierlokale, die durch ihre außergewöhnliche Leistung einen nationalen Standard setzen, vergleichbar mit ‚Proeflokaal Brouwerij t’IJ‘ (Amsterdam), ‚Brasserie Federal‘ (Zürich) oder ‚Schlenkerla‘ (Bamberg).“

Tja, da kann The Office jetzt aber stolz drauf sein!

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Nachtrag 19. Oktober 2023: Ein paar zusätzliche Bilder aus dem Zeitraum zwischen dem 30. September 2023 und heute in der …

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Nachtrag 30. März 2023: Mit Freunden aus Deutschland kehren wir heute hier ein und erfreuen uns an ein paar sehr spannenden Bieren – ob es das Surfing Hussar, ein Oregon IPA als Collab von Funky Fluid und Threshold ist, ein simples Trinkbier namens Pils Time von Pinta oder ein Nitro Baltic Porter aus der Warschauer Brauerei Maryensztadt.

das Zapfen des Nitro Baltic Porter erfordert höchste Konzentration

Den Höhepunkt bildet allerdings das Bier mit dem nahezu unendlich langen Namen „Projekt Barrel Aged – Oat Chocolate RIS Heaven Hell Kentucky Straight Bourbon Whisky & Cognac 2019“, ebenfalls aus der Brauerei Maryensztadt. Wenn es auch unsere Erwartungen nicht zu 100% erfüllt und, weil es etwas unausgewogen wirkt, nur gute vier Sterne bekommt, statt derer fünf, sind wir doch trotzdem zufrieden und genießen einen wunderbaren Abend.

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Nachtrag 16. März 2023: Oh, The Office hat jetzt eine heftige und wechselhafte Geschichte hinter sich. Kaum hatten wir unseren Besuch im August letzten Jahres beendet, machte das schöne Pub Ende September zu. Schluss. Aus. Feierabend.

Marcin und Keith haben es nicht mehr stemmen können. Aus die Maus.

Alle waren sie traurig und enttäuscht, aber dann kam ein paar Tage später die Nachricht: Die Jungs von der Browar Monsters übernehmen The Office, es geht weiter.

Wie schön. Heute nutzen wir das gleich aus, denn unser alter Freund Andrzej Miler, auch er nach heftigem Wandel jetzt nicht mehr mit Rockmill, sondern unter dem Label Maltgarden unterwegs, stellt heute ein neues und interessantes Bier zur Verkostung bereit: Where are my Goggles?

Where are my Goggles?

Ein Imperial Stout with Arabic Spices, das wir sehr genießen und zu schätzen wissen. Ein gutes Bier und ein noch viel besseres Wiedersehen mit unserem alten Freund.

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Nachtrag 25. August 2022: Uff, wie die Zeit vergeht. Die Pandemie ist rum, stattdessen tobt der Ukraine-Krieg, und endlich, endlich bin ich mal wieder in Szczecin und kann alle alten Adressen abklappern. Heute Abend also The Office!

Es ist noch warm heute Abend, also nehmen meine holde Ehefrau und ich draußen auf dem Freisitz Platz. Man kann schön den vorbeiflanierenden (und -hetzenden) Fußgängern zuschauen und ansonsten den Abend einfach nur ruhig ausklingen lassen.

entspannender Tagesausklang

An der Theke bekomme ich hervorragende Beratung – ich darf mehrere kleine Probeschlucke nehmen, und schließlich entscheide ich mich für ein Session White India Pale Ale namens Do Stu Kotów der Browar Monsters. Fein.

Mit der Wahl des simplen Weizens der Miejski Browar Stargard habe ich aber Pech. Hier habe ich vorher keinen Probierschluck genommen, und prompt erweist sich das Bier als bereits umgekippt und sauer. Aber immerhin – meine Reklamation wird umgehend akzeptiert, und ich brauche das Bier nicht zu bezahlen.

Trotzdem ein netter Abend!

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Nachtrag 18. März 2017: Ein Jahr ist vergangen, The Office hat sich etabliert. Mittlerweile haben die Eigner Zeit gefunden, die Einrichtung zu vervollständigen. Ein großes Wandbild zeigt in hartem Schwarz-Weiß, Steam Punk artig, aber übersimplifizierend den Brauprozess, und auf die Tür zum kleinen Vorratsraum sind ein paar humorige Wegweiser gemalt – zu befreundeten Brauereien, aber auch zum Klo, zu den Sitzmöglichkeiten im Keller und zur Theke. Als ob letzteres nötig wäre …

Wegweiser durch das Büro

Es ist inzwischen auch keine Frage mehr, ob alle acht Zapfhähne belegt werden sollen oder nicht – natürlich werden sie. Und ich werde Zeuge, wie ein KEG leer wird und man sich beeilt, rasch ein anderes anzustechen, die Holzplanke für den entsprechenden Zapfhahn neu zu beschriften, und kaum war man damit fertig, standen schon die ersten ungeduldig an der Theke und verlangten nach einer Kostprobe des neuen Biers. Es läuft also!

Ich konzentriere mich heute auf die Biere der neuen Brauerei Rockmill. Andrzej Miler und Łukasz Rokicki (aus ihren Nachnamen dann der Brauereiname abgeleitet) haben sich als Wanderbrauer in der Bytów Browar Kaszubski eingemietet. Wobei – der Begriff Wanderbrauer trifft es nicht ganz, denn das Mietverhältnis ist auf Dauer angelegt. Drei große Gär- und Lagertanks haben Andrzej und Łukasz dort fest angemietet und brauen nun nach Leibeskräften drauf los.

Ich beginne mit dem Play for me, einem American Ale mit 5,0% Alkohol. Schön hopfig, aber nicht zu übertrieben, nicht zu kräftiger Malzkörper – ein Bier mit einer hohen Drinkability. Schön gegen den ersten Durst des Abends.

Es folgt das Juicy Delight, ein American India Pale Ale. Auch hopfig, aber deutlich kräftiger als das vorherige Bier – 6,5%. Gut, dass es gleichzeitig einen ausgeprägten Malzkörper aufweist, andernfalls würde die Bittere des Hopfens das Bier untrinkbar machen. So aber: Ganz ausgezeichnet. Kein Bier gegen den Durst, sondern eines zum langsam Verkosten, aber sehr gut!

Und schließlich – als letztes Rockmill-Bier heute – das Mystery, ein Coffee Black India Pale Ale. Mit 7,0% das stärkste Bier im Bunde. Ein feines Kaffee-Aroma lockt die Nase, die tiefschwarze Farbe fasziniert. Im Geschmack trocken, bitter, röstig, aber neben der Röstigkeit auch ein paar interessante Hopfenaromen. Ein spannendes Bier, das einen guten Teil dieser Spannung aus dem Gegensatz der Röstigkeit und den fast schon fruchtig wirkenden Hopfenelementen bezieht. Gelungen!

Und so geht es weiter – die Liste ist noch lang, der Abend ebenfalls. Und während die Konzentration nachlässt, die genaue Analyse des jeweiligen Biers in den Hintergrund tritt, wird das Gespräch mit den anderen wichtiger. Man trifft alte und neue Freunde, und im Nu stellt man fest: Ich habe heute einmal wieder viel zu lange im Büro gesessen …

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The Office – Craft Beer Pub

„Ich muss noch mal ins Büro“, murmelt der Familienvater und schleicht sich am frühen Abend aus dem Haus. Stunden später erst kehrt er zurück, ungewöhnlich gut gelaunt und völlig stressfrei. „Wo warst Du gewesen?“ heißt es mit leichtem Vorwurf in der Stimme. „Ich? Habe ich Dir doch gesagt, ich war noch mal im Büro!“

The Office – Craft Beer Pub

Dieser und ähnliche Dialoge mögen sich in Stettin mittlerweile täglich abspielen, seitdem am 8. März 2016 in der ulica Osiek direkt neben dem Sienna-Markt das Craft Beer Pub The Office eröffnet hat – das Büro.

Der Hausbrauer und Bier-Blogger sowie Vorsitzende des Westpommerschen Regionalverbands der polnischen Hausbrauervereinigung und Organisator des jährlichen Stettiner Hausbrauwettbewerbs Marcin Stefaniak fühlte sich mit all seinen bierigen Aktivitäten wohl immer noch nicht ausreichend ausgelastet und hat gemeinsam mit seinem britischen Freund Keith in bester Lage diese Craftbier Bar eröffnet.

Zwei Wochen nach Eröffnung stehe ich vor der Tür. Schwarz und gelb strahlt das Logo des Pubs in die Dämmerung, ein wahrer Lichtblick in einem Umfeld, das links und rechts eher von Weinlokalen dominiert ist. Ein kleines Gebäude nur, recht schmal, aber durch das große Fenster sieht man schon, wie zweckmäßig es eingerichtet worden ist. Ganz am Ende, an der hinteren Wand, die kleine Theke mit acht Zapfhähnen, dahinter ein großer Kühlschrank mit Flaschenbierspezialitäten, und dazwischen gerade einmal genug Platz, dass der Barmann sich einmal umdrehen kann.

Dafür aber im Gastraum genügend kleine Tische, so dass man sich in Grüppchen zusammensetzen kann. Direkt neben der Theke führt eine schmale und steile Treppe in die Kellerräume, hier stehen Sofas und Sessel, niedrige Couchtische, so dass man sich zum Bier bequem hinfläzen kann.

Gemütlichkeit im Keller

Man merkt, dass gerade erst eröffnet worden und eigentlich noch einiges zu tun ist. Es riecht noch ein wenig nach Farbe und Reinigungsmitteln, die Wanddekoration ist noch etwas improvisiert, an der steilen Treppe fehlt noch ein weiteres Geländer, um zu verhindern, dass ein Gast, der alle Biere der Reihe nach mehrmals verkostet hat, vielleicht doch einmal hinterrücks hinunterpurzelt, und vor allem: Es sind noch nicht alle Zapfhähne belegt. Erst mal abwarten, wie groß der Andrang ist, lautet die Devise, also lieber einmal öfter durchrotieren als zu viel parallel angezapft haben, so dass die Reste gegebenenfalls umkippen oder schal werden.

Aber die Sorge nach zu wenig Andrang ist wohl nicht angebracht. Zum einen gibt es in Stettin bisher noch keine reine Craftbier-Bar, das Český Film ist ja trotz seiner guten Bierauswahl eher eine Konzept-Kneipe, und zum anderen sind die angebotenen Biere von bester Qualität. Rasch wird sich The Office einen Namen machen, und immer mehr Stettiner Väter (und Mütter …) werden allabendlich aus dem Haus schleichen: „Schatz, ich muss noch mal ins Büro, Du weißt ja …“

Heute, an einem ganz normalen Dienstagabend, ist es nicht übervoll, aber einige Tische sind besetzt, und an der kleinen Theke knubbelt sich eine Handvoll Bierenthusiasten. Mittendrin Euer Chronist. Tief ins Gespräch vertieft, immer wieder neue Biere verkostend. Vor drei Tagen war er schon mal kurz hier, hatte das Gorgeous Grodzisz der Browar Bednary zu dessen Premiere verkostet und den Rauchgeschmack mit einem Sauerbier, dem Kwas Epsilon der Browar Pinta hinuntergespült. Ach, so schön es ist, einen Bierstil zu haben, den man gewissermaßen als nationales Kulturerbe betrachten kann, aber wirkliche Freunde werden der Chronist und das leichte Rauchweizen, das Grodziskie, in all seinen Abarten wohl nie …

noch werden nicht alle acht Hähne bespielt

Heute aber sieht das Angebot schon wieder ganz anders aus, die Fässer sind durchrotiert, und so beginnt die Sitzung (oder hier an der Theke vielleicht eher Stehung?) mit einem American Wheat mit Myrte, dem Mazal Ader Dagim der Browar Golem. Intensiv fruchtig, leicht säuerlich, ein schönes Sommerbier. Es folgt ein knackiges IPA, das Jean-Hop van Damm der Browar Hopium, und von der gleichen Brauerei sofort hinterher noch ein fruchtiges und spritziges American Wheat mit Citrus, das Fruiter Hauer. Beide gut. Eher schlecht das Chmielarz der Browar Zodiak, ein dumpf und schon alt, oxidiert schmeckendes Pilsner. Gut, dass das folgende Sweet Rye Stout mit Etiopia Kaffee, das 6th Joseph Street der Pracownia Piwa, einen hervorragenden und vor allem kräftigen Geschmack hat und die dumpfen Noten rasch von der Zunge spült.

Eine gute und vielseitige Auswahl, aber bevor sich der Chronist zum Gehen wenden kann, muss er noch zwei Flaschenbiere verkosten. Links und rechts eingekeilt, alle Fluchtwege verstellt. „Leute, ich bin müde, ich schmecke doch sowieso nichts mehr!“ Aber nein, keine Ausrede zählt. Also gut, das Blame Canada, ein Foreign Extra Stout mit Eichenchips und Ahornsirup gebraut, von Birbant & Przyjaciele. Ich bin ein wenig enttäuscht. Schmeckt zwar lecker, aber weder die Eichenchips noch der Ahornsirup kommen so richtig zur Geltung. Bin ich vielleicht doch schon zu müde, die Geschmacks- und Geruchsnerven überstrapaziert?

Eine letzte Flasche wird noch geöffnet, das Porter Warmiński, ein unfiltriertes Baltisches Porter der Browar Kormoran aus Olsztyn. 21° Stammwürze. Das Bier hat schon mehrere Preise eingeheimst. Zögernd probiere ich einen Schluck. Werde ich denn noch in der Lage sein, seine wahre Größe zu erkennen? Oh, ja! Ein gewaltiges Bier. Nahezu perfekt. Aber, liebe Leute, ist es nicht ein bisschen schade, dieses Bier jetzt so als letztes einer Verkostungsorgie zu öffnen und zu trinken? Hätte dieses Bier es denn nicht verdient gehabt, ganz alleine einen Abend daheim auf dem Sofa, bei bewusster Verkostung in entspannter Atmosphäre gestalten zu dürfen? Oh, doch, das hätte es.

Ich nehme mir also fest vor: Nächstes Mal nehme ich eine Flasche dieses Biers, aber sie wird behutsam nachhause transportiert, sorgfältig im Kühlschrank eingelagert und nur bei einer entsprechenden Gelegenheit ganz bewusst getrunken. Versprochen!

The Office ist dienstags bis sonnabends ab 16:00 Uhr, sonntags schon ab 14:00 Uhr geöffnet; montags ist Ruhetag. Zu erreichen ist das Pub völlig problemlos, bis zur zentralen Bus- und Straßenbahnhaltestelle Wyszyńskiego mit den Straßenbahnlinien 2, 3, 7, 8 und 12 sowie zahlreichen Buslinien sind es höchstens drei Minuten zu Fuß.

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The Office – Craft Beer Pub
ulica Osiek 10
70-535 Szczecin
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