Bereits von weitem sieht man dem Brauereihotel „Alte Post“ an, dass es zur gleichen Kette gehört wie die Gasthausbrauereien in Kühlungsborn, Rostock, Gummersbach und Wuppertal. Das unverkennbare Logo prangt über dem Eingang des alten Ziegelgebäudes, das früher einmal das Postamt beherbergte. Und auch heute noch, also am 23. Mai 2009, prangt der Schriftzug „Postamt“ in großen, goldfarbenen Lettern an der Stirnseite des Gebäudes.
„Postamt“ steht in großen, goldfarbenen Lettern an der Stirnseite
Im Innern setzt sich der Eindruck fort, schon einmal hier gewesen zu sein – der Innenarchitekt hat ganze Arbeit geleistet, eine „Corporate Identity“ zu schaffen. Die gleichen Farben, die gleichen netten Malereien und bierbezogenen Humorsprüche an den Wänden wie an den anderen Brauereistandorten.
Corporate Identity
Obwohl ziemlich groß, wirkt der Schankraum nicht ungemütlich. Er ist kleinteilig untergliedert, und für jeden Geschmack findet sich ein Bereich – sei es ein einzelner Tisch für nur wenige Personen, oder doch lieber ein Bereich, in dem man mit einer größeren Gruppe feiern kann. Auch ein separater Raum mit Großbildprojektor ist vorhanden, auf dem wichtige Sportereignisse, insbesondere die Spiele von Schalke 04, übertragen werden. Draußen, zur Straße hin, eine schmale, aber schier endlos lange Terrasse, auf der man in der Sonne sitzen und das Bier genießen kann.
der Schankraum ist nicht ungemütlich
Das Bier, im Angebot heute waren ein Helles, ein Dunkles und ein filtriertes Pils, wird auf einer sehr modernen Edelstahlanlage produziert, die wenig Gemütlichkeit ausstrahlt, aber von Effizienz zeugt. Da ich mich heute auf eine Sorte beschränken musste, probierte ich das Dunkle und war recht zufrieden. Kräftig, würzig, leicht röstig und verhältnismäßig herb. Ordentlich. Wenn auch die grundsätzliche Auswahl nicht vom einfallslosen Brauhausstandard abweicht, ist zumindest das Dunkle aber ein Bier mit Charakter.
das Edelstahl-Sudwerk
Die Bedienung, eine junge Dame namens Maria, war sehr freundlich und schnell, und so war der einzige Kritikpunkt das Essen. Ich hatte mir einen kleinen Wurstsalat mit Brauhausbrot bestellt – aber die zwei Scheiben traurigen Mischbrots, die hier als Brauhausbrot angeboten waren, haben mich schon sehr enttäuscht. Das war billigstes Massenprodukt aus der Brotfabrik – und damit eigentlich eine Täuschung des Gastes…
Nachtrag 30. Juni 2012: Mittlerweile hat die Brauerei Insolvenz angemeldet. Schon seit 2010 war das hier ausgeschenkte Bier nicht mehr vor Ort gebraut worden; Ende 2011 hat es noch einen Besitzerwechsel gegeben.
Brauereihotel „Alte Post“ GmbH
Humboldtstraße 2
45 964 Gladbeck
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
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