Thomas Lang
Goldberg und der unsichtbare Feind

Reklame?*

Da bekommt doch der Begriff Durchtrinkbarkeit, für den ich immer so kämpfe, plötzlich einen engen Verwandten: Durchlesbarkeit!

Thomas Lang
Goldberg und der unsichtbare Feind

In wenigen Stunden habe ich den Krimi „Goldberg und der unsichtbare Feind“ durchgelesen, eine unterhaltsame, nicht anspruchsvolle, aber dafür kurzweilige Lektüre. Ein Krimi, der im Bier- und Biertrinker-Milieu spielt und mich darum angesprochen hat. Und natürlich auch, weil er mir vom Autor Thomas Lang als Rezensionsexemplar zugeschickt worden ist.

Rezensionsexemplar direkt vom Autor

Worum geht’s in der Handlung? Minkin, ein etwas abgehalfterter Privatermittler aus Stuttgart, macht sich zu Beginn der CoViD-19-Pandemie auf den Weg nach Belgien in die Abtei (und Trappistenbrauerei!) Rochefort, um dort einen fast hundert Jahre alten Abt zu suchen und vor einem geplanten Racheakt zu retten.

Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich an die kurzen, abgehackten, geradezu stakkatohaft auf mich hereinprasselnden Sätze zu gewöhnen, aber dann Gefallen an den skurrilen Charakteren gefunden. Plastische Beschreibungen von Bierkneipen, ‘zig, wenn nicht gar hunderte von Zitaten und Anspielungen aus der Welt der Biere, der Rockmusik und der großen Hollywoodfilme, Wortwitz und Wortspiele und teils verrückte Wendungen, wenn plötzlich Bruce Willis persönlich auftaucht, Kontakt zum Protagonisten Minkin aufnimmt und die Handlung des Krimis so eine entscheidende Wendung nimmt …

Man muss sich auf den verrückten Plot einlassen und darf nicht mit Logik und Verstand an diesen Krimi herangehen, und schon ist es ein unterhaltsamer und auch leicht bieriger Genuss. Das richtige für einen verregneten Sonntagnachmittag auf dem Sofa. Vorausgesetzt, man hat als Leser ein gutes Bier zur Hand. In diesem Fall am besten ein Rochefort Trappistenbier. Denn dann machen Absätze wie dieser hier die Lektüre zum vollendeten Genuss:

„Das Rochefort 6 war dunkel wie die Nacht mit einer weißen Schaumkrone. Perfekt eingeschenkt. Nun gut, Abbé Jean hatte fast ein Jahrhundert lang Übung darin.“ (Seite 94)

Mit fast hundert Jahren Übung perfekt eingeschenkt …

Und wenn der Leser dann noch den Verweis auf die CAST-Brauerei in Stuttgart entdeckt (Seite 169), dann ist er als Bierliebhaber und Krimifan rundum zufrieden.

Thomas Lang
Goldberg und der unsichtbare Feind
Oertel + Spörer Verlags-GmbH + Co. KG
Reutlingen, 2021
ISBN 978-3-96555-071-1

Der Krimi „Goldberg und der unsichtbare Feind“ ist der vierte in der Reihe der Goldberg-Krimis. Meine Rezensionen zu den anderen Bänden findet Ihr hier:

Goldbergs Liste (2015)
Goldbergs Formel (2016)
Goldbergs Heiliges Fass (2018)
Goldberg und die Tränen der Madonna (2023)

* Reklame? Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die Beschreibung von Büchern, die ich zu Rezensionszwecken kostenfrei bekommen habe, Reklame sei. Im Zweifelsfall sollte ein Blogbeitrag daher entsprechend gekennzeichnet werden. Nun denn: Ich habe dieses Buch vom Autor Thomas Lang kostenfrei zugeschickt bekommen in der Erwartung, dass ich es dann rezensiere. Ich habe versucht, mich davon nicht beeinflussen zu lassen, aber: Wer’s trotzdem als Reklame ansehen möchte – bitte sehr: Reklame!

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Thomas Lang Antworten abbrechen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.