Doppio Malto Milano Duomo
Milano (ITA)

[Blick zurück auf Mai 2025]

Quietschbunt. Viel Gelb, viel Rot, aber auch viele andere Farben. Und Grün. Viel Grünzeug. Pflanzen. Palmen, Moos, Gummibäume … Alles, was grün ist und pflegeleicht. Dazu viele, viele Regale mit Bierflaschen. Die natürlich ebenfalls quietschbunte Etiketten haben. Eine Farborgie wie in den wilden, psychedelischen Siebzigern! Das ist Doppio Malto.

Das war im Ausschank in Glasgow genauso, wie im Ausschank in Paris Puteaux. Und so ist es jetzt auch im Ausschank in Milano, nur zwei Minuten zu Fuß vom Mailänder Dom entfernt. Ich fühle mich quasi sofort „wie zuhause“.

Die Architektur ist allerdings eine andere. Hier in Mailand steht erstmal ein großer Glaspavillon vor dem eigentlichen Ausschank. Eine Art Bottleshop. Die Doppio Malto Biere mit ihren metallisierten, bunten Etiketten sauber in den Regalen aufgereiht, ein bisschen Merch dazwischen. Für den Touristen, der glaubt, dass die Brauerei hier in Mailand beheimatet sei, ebenso wie für den Einheimischen, der schnell noch ein gutes Bier für den Feierabend oder als Mitbringsel braucht.

hunderte Bierflaschen mit metallisierten, bunten Etiketten

Aus Mailand sind die Biere natürlich nicht. Ursprünglich mal in Erba in der Provinz Como in Norditalien beheimatet, ist die Produktionsstätte 2020 nach Iglesias auf Sardinien umgezogen. Eine Produktionskapazität von rund 50.000 Hektolitern ist dort aufgebaut worden – definitiv ausreichend, um zahlreiche Brauereiausschänke europaweit mit den Bieren zu versorgen. Unter anderem eben auch Mailand.

Nachdem wir den Glaskasten umrundet haben, betreten wir das Gebäude mit dem Ausschank. Im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Bar. Nicht sehr groß, kaum Sitzplätze, aber eine Theke mit geschätzten zwanzig Zapfhähnen. Ob die alle bespielt sind, und wenn ja, ob es wirklich auch zwanzig unterschiedliche Biere sind, kann ich jetzt nicht sagen, aber allein die Tatsache ihrer Existenz ist schon beeindruckend.

„Wollt Ihr ein Bier?“, fragt uns die junge Dame hinter der Theke, aber wir winken ab. „Wir wollen was essen!“ – „Einfach nur die Treppe hoch“, lacht sie uns nach.

Der junge Mann hinter uns hingegen geht direkt an die Theke und holt sich sein Mittagspausenbier. Oder was auch immer.

Die Treppe führt uns ins Obergeschoss – hier ist das eigentliche Brauereirestaurant. Weitläufig, mit immer wieder neuen, durch Raumteiler etwas separierten Bereichen. Jeder etwas anders dekoriert, jeder etwas anders aufgeteilt. Hier kleine Tischchen zum Essen, dort lange Tafeln für Familienfeiern, hinten ein weitläufiger Bereich für Kinder. Alles aber immer quietschbunt.

quietschbunt

Wir haben schon ein wenig Appetit, aber noch keinen richtigen Hunger. Lust auf ein erstes Bier, aber noch keinen richtigen Durst. Für einen Moment schwanken wir. Aber dann: Hej, wer hindert uns eigentlich? Das Frühstück war sparsam, wie haben uns nur ein Hörnchen und einen Kaffee in der der Ferienwohnung benachbarten Bäckerei gegönnt. Auf geht’s, also!

Das 6,0%ige Sexy IPA passt vorzüglich sowohl zur Pasta als auch zu den panierten und frittierten Käsestückchen. Die Portionen sind nicht zu groß, dafür ist die Qualität ganz prima. Also genau das, was wir jetzt gebraucht haben.

Tiefe Entspannung macht sich breit. Die bunten, psychedelischen Farben und die leichte Alkoholportion auf fast noch nüchternen Magen zur Mittagszeit versetzen uns in einen Zustand beschwingter Leichtigkeit. Rundum mit uns und der Welt zufrieden träumen wir vor uns hin. Bis wir irgendwann auf die Uhr kucken. Verdammt!

In acht Minuten müssen wir drüben am Torre del Filarete sein. Dort treffen wir uns mit den anderen Teilnehmern der Bierkulturreise Norditalien. Zum Glück geht das Bezahlen über einen QR-Code am Tisch in Nullkommanix, und schon fliegen wir die Treppe hinunter und durch die Ausgangstür. Das wird knapp …

Aber schön war’s. Eine nette Adresse, mit einfacher, aber schmackhafter Küche, bekannten, weil überall gleichen, aber guten Bieren und witziger Atmosphäre. Das hat uns gefallen.

Der Brauereiausschank Doppio Malto Milano Duomo ist täglich ab 12:00 Uhr durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Zu erreichen ist er ganz einfach: Vom Dom aus 100 Meter in Richtung Westen und dann noch einmal 50 Meter in Richtung Süden. Dann ist man schon da.

Bildergalerie

Doppio Malto Milano Duomo
Via Dogana, 1
20 123 Milano
Italien

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