Wenn man in Neuötting Zwischenstation macht, dann bietet sich eine Verkostung des örtlichen Müllerbräus natürlich an. Also: Blinker rechts, Auto abgestellt, und los geht die Suche nach dem Bier.
Die Brauerei ist schnell gefunden, aber geschlossen. Kein Ausschank, kein Souvenirshop, keine spontane Besichtigung und kein Außer-Haus-Verkauf. Nur ein paar Bilder von außen. Das ist nicht viel, aber immerhin …
Müllerbräu
Aber es sind nur wenige Schritte von der Brauerei bis zum Klostergarten, und der Klostergarten ist nicht nur Kloster-, sondern auch Biergarten. Hier gibt es heute in der Tat Müllerbräu – frisch vom Fass gezapft und von der freundlichen Kellnerin auch in Nullkommanix an den Tisch gebracht.
Appetitlich schäumend steht es im robusten Glas vor mir, verziert mit dem leicht sexistischen Logo des Klostergartens. Die kurzberockte, bauchfrei bekleidete Dame in hohen Stiefeln trägt ein Tablett mit Bier und hat einen tiefen Ausschnitt und kein Gesicht – da ist so gar nichts Klostermäßiges dran an diesem Logo.
Müllerbräu Helles
Die Sonne scheint, und so leuchtet mich das Bier geradezu an. Ich nehme einen großen Zug und … habe ein zwiespältiges Geschmackserlebnis. Einerseits schöne und volle Malzaromen und eine nur sehr dezente Bittere, andererseits ein Kohlensäuregehalt, neben dem so manches Weissbier vor Neid erblassen könnte. Viiiel zu hoch gespundet! Da geht so viel vom subtilen Geschmack verloren, und vor lauter Rülpserei ist an Durchtrinkbarkeit leider gar nicht zu denken.
Ob das nun biergartenspezifisch ist und nur hier im Klostergarten so, oder ob die Brauerei ihr Bier schon von vornherein auf eine solch hohe Spundung ausrichtet und den Schankkellnern entsprechende Zapfdrücke empfiehlt? Ich weiß es nicht, finde es aber schade.
hervorragender Kaiserschmarrn
Das deftige und schmackhafte Essen und insbesondere der hervorragende Kaiserschmarrn versöhnen uns aber schnell wieder mit dem Klostergarten. Für kleines Geld essen wir gut, werden freundlich bedient, und nachdem ich das Bier eine Weile auf dem Tisch habe stehen lassen, war das mit der Kohlensäure gar nicht mehr so schlimm. Allerdings – nun war es etwas zu warm …
Die Müllerbräu Neuötting betreibt einen brauereieigenen Getränkemarkt, ansonsten ist der Gast und Bierliebhaber auf die örtliche Gastronomie oder den Klostergarten angewiesen. Letzterer ist täglich ab 11:00 Uhr, mittwochs (Markttag) bereits ab 10:00 Uhr geöffnet; dienstags ist Ruhetag. Bei schlechtem Wetter kann man in die dazugehörige Wirtschaft reingehen. Sowohl Brauerei als auch Klostergarten sind vom zentralen Stadtplatz mit seinem Brunnen in zwei, drei Minuten zu Fuß erreichbar – man geht einfach in Richtung Osten.
Müllerbräu Neuötting GmbH & Co. KG
Burghauser Straße 2
84 524 Neuötting
Bayern
Deutschland
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