drei Brauereien, sechs Wanderwege, acht Bierbänke und tausend Eindrücke …
Route 2: Über den Pestfriedhof auf den Rottachberg
Die nicht übermäßig lange Route 2 der Bier.Genuss.Wanderwege ist vielleicht die romantischste der sechs Routen. Viele Abschnitte verlaufen im Schatten, so dass die Tour auch bei größerer Sommerhitze problemlos zu meistern ist.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Kirche in Vorderburg. Ein paar Schritte nur geht es an der Straße entlang, und dann geht es schon nach rechts den Berg hinauf.
Ein schmaler Kreuzweg mit einer ganzen Reihe von religiösen Darstellungen führt hinauf bis zur Kapelle Vorderburg und den Resten des alten Pestfriedhofs. Hier wurden die Pesttoten der Jahre 1628 bis 1635 begraben. Eine Mariengrotte und eine Gedenktafel erinnern an diese schlimmen Zeiten und kann uns heute ein Mahnmal sein, mit Krankheiten und Seuchen nicht so leichtfertig umzugehen, wie es manche Kreise angesichts der Corona-Pandemie gerne täten.
die Mariengrotte am Pestfriedhof
Die Tür der Kapelle ist unverschlossen; wir können einen Blick hineinwerfen und den kleinen Altar und die schlichte Einrichtung betrachten.
Nach dieser kurzen Pause gleich schon zu Beginn führt uns der Weg durch Wälder und über Weiden immer weiter nach oben auf den Rottachberg. Unterwegs sehen wir, dass eine der mit dem Bier-Genuss-Logo markierten Sitzbänke über und über mit Gülle bespritzt ist und der Bauer sich nicht die Mühe gemacht hat, sie zu reinigen. So ist der Dreck in der Sommersonne schon festgetrocknet und regelrecht in das Holz eingebrannt. Wie schade!
Die abwechslungsreiche Wegführung eröffnet uns immer neue Sichtachsen – sei es auf den Grünten oder ins Illertal, sei es auf den Rottachspeicher. Wir kommen an blumengeschmückten Bauernhäusern und üppigen Obstgärten vorbei und erreichen schließlich den Rücken des Bergs.
Hier heißt es, ein paar Schritte von der Route 2 abzuweichen und den Verbindungsweg zwischen Route 1 und 2 zu begehen, denn die Bier-Genussbank 3, gestaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Vorderburg, steht nicht direkt am ausgeschilderten Weg.
Aber der Abstecher lohnt sich. Das stilisierte Feuerwehr-Wägelchen bietet eine bequeme Sitzgelegenheit und einen wunderbaren Blick über das Land.
Bier-Genussbank 4
Zurück auf der Route geht es auf schmalen Pfaden und über zahlreiche Wurzeln durch den Wald, bis schließlich eine steile Treppe hinunter zur Alpe Müllers Berg führt. Hier gäbe es in liebevoll und spielerisch dekorierter Atmosphäre ein ProBiererle zu verkosten, wenn …
… ja, wenn wir heute nicht viel zu früh losgegangen wären. Die Alpe öffnet erst um elf Uhr, und auch sonst hat sie eine großzügige Anzahl von Ruhetagen. Da wäre ein Blick in die Bier-Genuss-Wanderkarte vorher hilfreich gewesen, denn hier sind die Öffnungszeiten und Ruhetage völlig korrekt verzeichnet.
die Alpe Müllers Berg ist wunderschön gelegen
Wie gut, dass wir für solche Fälle immer eine kleine Brotzeit im Rucksack haben. Auf einer der zahlreichen Ruhebänke unterwegs machen wir Rast und sind gestärkt für den letzten Streckenabschnitt, der uns erneut durch Wald und Wiesen zurück ins Tal führt.
Rasch haben wir Vorderburg wieder erreicht – stehen aber am anderen Ende des langgestreckten Dörfchens. Zurück bis zum Auto geht es nun entlang der kleine Straßen im Wohngebiet. Teils hübsch anzusehende Häuser und Gärten, aber eben auch auf Asphalt und in der prallen Sonne.
Da haben wir uns ein Belohnungsbier verdient und machen auf der Heimfahrt noch einen kurzen Abstecher zur BierAlp beim BernardiBräu.
Nur eine Bier-Genussbank und nur eine Einkehrmöglichkeit für ein ProBiererle, dafür aber eine besonders heimelige Routenführung, die auch für ungeübte Wanderer gut zu schaffen ist.
Und hier geht es zu den anderen Routen:
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