Zwölf Monate – zwölf neue Ideen!
Ein neuer Monat, ein neues Bier.
Wie konnte ich an der mittlerweile präzise wie ein Uhrwerk arbeitenden Braumaschinerie in Berlin zweifeln? Am Sonnabend geht es in den Urlaub, am Donnerstag schreibe ich das Schoppymän-Team an: „Ich bin jetzt zwei Wochen im Urlaub – könnt Ihr das Paket vielleicht noch etwas zurückhalten?“
„Zu spät, ist schon unterwegs …“, lautet die Antwort. Oh! Hoffentlich klappt alles reibungslos.
Freitagmittag: Das Paket ist da. Letzter Tag vor dem Urlaub. Da ist sogar noch Zeit, das Bier kaltzustellen, den leeren Karton in den Schuppen zu bringen und sich über die Lieferung zu freuen.
Ein Session NEIPA.
Ein Pale Ale also. Also ein obergäriges, etwas helleres Bier mit hopfigem Charakter.
Ein India Pale Ale. Extra stark und extra hopfig eingebraut, um es gegenüber dem Pale Ale robuster zu machen, damit es den Seetransport von Großbritannien nach Indien besser übersteht.
Ein New England India Pale Ale. Besonders fruchtiger Hopfen und etwas Hafer, damit es milchig trüb wird und nicht nur riecht, wie ein Obstsaft, sondern auch so aussieht.
Ein Session New England India Pale Ale. Mit reduziertem Alkoholgehalt gegenüber dem India Pale Ale, damit es jetzt im Sommer besser trinkbar ist.
Prima.
Und was kommt dann als nächstes? Ein Imperial Session New England India Pale Ale mit wieder erhöhtem Alkoholgehalt für die kalte Jahreszeit? Und danach ein Dark Imperial Session New England India Pale Ale als dunkle Version für Weihnachten?
Ach, die Szene ist bekloppt.
Thorsten Schoppe aber nicht. Schoppymän kann ja nix für die rumpeldummen Bezeichnungen der Bierstile, er zeichnet „nur“ verantwortlich für die Qualität der Biere dahinter. Und die stimmt. Immer! Auch bei einem Session New England India Pale Ale, einem SNEIPA.
Herzlichen Dank nach Berlin!
Fresh & New Nr. 10 – Session NEIPA (4,5%)
Das Bier ist kräftig gelb und völlig trüb – es sieht aus, wie ein Glas Fruchtsaft. Der sich etwas zurückhaltende Schaum ist weiß und hält durchaus lang. Der intensiv fruchtige Geruch passt zur Optik: Deutliche Ananasnoten, aber dahinter spüre ich auch etwas Pampelmusen- und Mandarinenschale. Der Antrunk ist herb, auf der Zunge ringen eine samtige Textur und eine spürbare Bittere um Vorherrschaft. Retronasal bleiben die Ananasaromen in vorderster Reihe, und auch eine gewisse fruchtige Süße ist festzustellen. Der Schluck bringt die Bittere nach vorne, die zwar weder übermäßig ausgeprägt ist noch kratzig oder rau wird, aber doch den samtigen Eindruck verdrängt. Nach ihrem langsamen Abklingen bleibt noch ein feines, adstringierendes Gefühl auf den Schleimhäuten im Rachen haften.
Schoppebräu „Aktion Fresh & New“
Straßburger Straße 19
10 405 Berlin
Berlin
Deutschland
Hier geht’s zu den anderen Editionen der „Aktion Fresh & New“:
Fresh & New Nr. 1 – India Pale Ale mit australischem Hopfen
Fresh & New Nr. 2 – Witbier mit Minze
Fresh & New Nr. 3 – No Way to Amarillo – Single Hop New England Pale Ale
Fresh & New Nr. 4 – Bio-Hanf-Ale
Fresh & New Nr. 5 – Bio Grünhopfen Pilsner
Fresh & New Nr. 6 – Oatmeal Stout (rumfassgereift)
Fresh & New Nr. 7 – English Bitter
Fresh & New Nr. 8 – Kaltgehopftes Märzen
Fresh & New Nr. 9 – „Birki“ – Maibock mit Birkensaft
Fresh & New Nr. 11 – Kveik IPA
Fresh & New Nr. 12 – India Pale Ale
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